Der Pleitegeier kreist weiter übers Land - kreis - kreis

Geschrieben von ahlfi am 21. November 2002 14:41:40:

Viele Pleiten durch schlechte Zahlungsmoral

21. Nov 14:28

Die deutschen Inkassounternehmen befürchten neue Pleiterekorde. Grund sei vielfach die schlechte Zahlungsmoral der Auftraggeber. Es müsse dringend etwas geschehen, fordert der Branchenverband.

In diesem Jahr werden etwa 41.500 Unternehmen in Deutschland Insolvenz anmelden. Zu dieser Einschätzung kam der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) nach einer Umfrage bei seinen Mitgliedern. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden werde voraussichtlich 50 Milliarden Euro betragen. Etwa 650.000 Arbeitsplätze gingen verloren.
Neben der weiter anhaltenden Konjunkturschwäche sei vor allem die schlechte Zahlungsmoral für die Entwicklung verantwortlich. Die Befragung bei den BDIU-Unternehmen habe ergeben, dass besonders gewerbliche Schuldner schlechter zahlen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erlitten zur Zeit Forderungsverluste, weil Kunden zahlungsunfähig seien.

Handwerk besonders betroffen

Besonders schwierig sei die Lage im Handwerk, teilte der Verband weiter mit. Rund 70 Prozent der Unternehmen sähen in privaten Auftraggebern, die gar nicht mehr zahlen können und in verspätet eingehenden Zahlungen die Hauptgründe für die Pleitewelle bei Handwerksbetrieben.

Der BDIU habe deshalb ein Programm mit Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Zahlungsmoral entwickelt. Als Kernpunkt fordere er ein gesellschaftliches Bündnis gegen Überschuldung. Weitere Forderungen seien: Anhebung der Verzugszinsen, die Aufnahme des Themas Schulden und Zahlungsmoral in die schulischen Lehrpläne und ein Appell an die öffentliche Hand, ihre eigene Zahlungsmoral zu überprüfen, hieß es weiter. (nz)




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