Re: Die Denkweise der Gesellschaft - na und?

Geschrieben von Torsten am 21. November 2002 13:49:12:

Als Antwort auf: Re: Die Denkweise der Gesellschaft - na und? geschrieben von Schamane am 21. November 2002 11:55:09:

Lieber Schamane,

weil ich die Fehler an mir erkannt und zum größten Teil abgestellt habe (denke ich). Deshalb weiß ich, daß ich für solche Vorhaltungen unempfänglich war. Natürlich habe ich die Fehler gesehen, aber bei Anderen, und deshalb auch die Anderen ändern wollen - anstatt mich.

Einer der Pfeiler unserer "zivilisierten westlichen Welt" ist der Begriff "Freiheit". Ich möchte mich hier nicht über Sinn und Unsinn seiner Verwendung auslassen. Als wesentliche Bestandteile werden Meinungs- und Medienfreiheit angeführt. Seit Jahrzehnten werden Mißstände angeprangert, ob das in der Zeitung, im Bundestag oder im politischen Kabarett ist. Leider fehlen jeweils realistische Lösungsansätze. Ein Maximum an Realismus erreicht man, wenn man auf eigenes Handeln verweisen kann und nicht versucht, irgendwen "in die Pflicht zu nehmen", weil man dessen Fehler erkannt hat.

Wenn sich zum Beispiel Eichel hinstellen und sagen würde, daß er auf die Hälfte seines Einkommens und aller weiteren Vergünstigungen sowie jede Abfindung verzichtet und seine Altersvorsorge selbst finanziert, würde man ihm vielleicht seinen Sparwillen abnehmen.

Aber ich rede schon wieder von den bösen Anderen. Ich habe meinen Lebensstandard auf ein Mindestmaß heruntergefahren (welches ein Somali als himmlischen Luxus und ein deutscher Mittelständler als unzumutbar bezeichnen würde). Und ich bin zu weiteren Einschnitten bereit, wobei ich diejenigen, welche sich nach wie vor bereichern und im Konsumwahn leben, bestenfalls bedauern kann. Auch wenn ich den dadurch verursachten Schaden an Anderen und Umwelt verurteile, habe ich doch nur Einfluß auf mich selbst und höchstens darüber auf Andere.

Viele Grüße

Torsten



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