Jiang: China ist keine Bedrohung für Russland
Geschrieben von ExImagina am 17. Juli 2001 12:51:01:
Moskau (Reuters) - Chinas Präsident Jiang Zemin hat am Dienstag den neuen russisch-chinesischen Freundschaftsvertrag gegen die von russischen Nationalisten geäußerte Kritik verteidigt. "China wird nie irgendwas unternehmen, das Russlands Interessen zuwiderlaufen könnte", sagte Jiang vor Studenten der Universität Moskau. "China wird konsequent Russlands Bemühen um eine Wiederbelebung seiner Wirtschaft unterstützen und seine Rechte und Interessen verteidigen." Die beiden Länder hatten am Vortag einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet, gegen den russische Nationalisten sowie Wirtschafts- und Militärexperten Vorbehalte geäußert hatten.
In seiner Ansprache in fließendem Russisch sprach sich Jiang gegen die geplante NATO-Osterweiterung aus. "Ein Stärkung und Ausweitung von Militärblöcken kann nur mehr destabilisierende Faktoren ins Spiel bringen und die internationalen Sicherheitsinteressen schädigen", sagte er. An der Veranstaltung nahm auch Russlands Präsident Wladimir Putin teil. Die Volksrepublik China und die damalige Sowjetunion hatten 1949 einen Pakt geschlossen, der in den folgenden Jahrzehnten an ideologischen Differenzen zerbrach. Beide Staaten haben betont, dass an ein neues politisches oder militärisches Bündnis nicht gedacht sei. Jiang hatte in den 50er Jahren in Russland studiert.
Russische Nationalisten haben Befürchtungen geäußert, dass China durch das Abkommen die wirtschaftliche Schwäche Russlands zum eigenen Vorteil nutzen könnte. Da die wirtschaftliche Zusammenarbeit sich zurzeit auf Rüstungsgüter konzentriert, befürchten Militärexperten, dass sich das finanziell Not leidende russische Militär langfristig mit einer besser ausgerüsteten und zahlenmäßig überlegenen chinesischen Armee konfrontiert sehen könnte. Wirtschaftsexperten befürchten zudem, dass die wenigen Millionen Russen in der Grenzregion unter die wirtschaftliche Vorherrschaft der mehreren hundert Millionen Chinesen auf der anderen Seite geraten könnten.
Kommentar:
Die beiden haben sich schon auf ein Päckchen geschmissen.Gruß
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