Re: Die Notbremse ziehen...
Geschrieben von Optimist am 19. November 2002 14:34:41:
Als Antwort auf: Die Notbremse ziehen... geschrieben von Weltfremder am 19. November 2002 13:19:05:
>Hallo,
>Ich habe gerade im Radio gehört (hier im Forum wurde es ja bereits gepostet), dass der Öltanker vor Portugal auseinandergebrochen oder -geknickt ist. Und da ist es mir (jetzt erst) hochgekommen, dass einige hier der Meinung sind, wir befänden uns nur in einer Umformungsphase (von wegen kein Weltuntergang). Oh, doch: die Welt, wie wir sie kennen, wird untergehen. Sie ist schon untergegangen, sie hat sich bereits selbst zerstört, nur, dass die Wirkungen immer erst zeitlich versetzt kommen. Nicht der Planet, aber die Welt ! Definition: die Welt ist das vom Menschen errichtete.
So muß es wohl bei Atlantis auch gewesen sein, die Welt ist untergegangen, der Planet hat es überlebt und die Handvoll Überlebender hat ein wenig Wissen überliefert.
>Wie sollte es denn noch weitergehen ? Der Planet ist definitiv im Arsch !
>Die Weltmeere sind verseucht, ebenso die Atmosphäre. Die Wälder sind halbtot, der Rest ist abgeholzt. In Russland sind weite Teile radioaktiv verstrahlt ! (Ich kann nur wieder einmal dieses Buch empfehlen - das nimmt einige Blauäugigkeit). In China ist die Luft so dick, dass man sie kaum noch atmen kann. Es gibt Prophezeiungen, nach denen die Luft sich über manchen Großstädten explosionsartig entzünden wird. Ich war vor einem Jahr in Kairo - da konnte ich's mir vorstellen, dass das nicht aus der Luft gegriffen ist.
>Weite Teile unseres Ökosystems haben wir zerstört, darunter zigtausende von Tier- und Pflanzenarten ausgerottet - die Zusammenhänge, dass damit das ganze System vor die Hunde geht, scheinen den Wenigsten klar zu sein.
>Die jetzigen Naturkatastrophen sind keine Ursachen von Schäden, sie sind die Wirkungen - und das prophezeie ich persönlich, dass ab jetzt die Auswirkungen dieser Katastrophen ins Unermessliche gehen werden - ab sofort, es hat bereits angefangen, wartet 2003 ab, das wird das reinste Katastrophenjahr !
Und was noch zu sagen ist, man wird sich an die Katastrophen gewöhnen. Am Ende führt der ständige Aufbau noch zu einem kleinen Wirtschaftsboom :-( Jedenfalls bin ich der Meinung, ohne richtig auf die Ohren kapiert es keiner - das muß durch den Magen gehen ! Nach der ersten richtigen krassen Hungersnot ist der Lack endgültig ab, dann hats rebelliert und die Städter werden wohl stärker zahlen als die Landbewohner.
>Wir sind vor 2 Jahren durch Libyen gefahren - da wird das Erdgas Tag und Nacht abgefackelt, weil sie's nicht exportieren dürfen oder weil der Aufwand es zu verwerten zu groß wäre - und das an allen dortigen Ölquellen. Wir waren schätzungsweise 30-40 km von den Ölquellen entfernt und sind eine Strasse lang gefahren, die Quer dazu verläuft. Man hat nicht nur die hunderte von Meter hohen Rauchsäulen gesehen, sondern konnte auch die extrem hohen Flammen, die am Horizont loderten, über Stunden aus dem Autofenster beobachten. Das geht alles in die Atmosphäre ! In Irak und Kuwait sind noch vom ersten Golfkrieg große Flächen mit damals ausgelaufenen Öl verkrustet.
Ich sage nur Weltraumfahrt, es gibt so viele Zwecke wo wie von Dir beschrieben verschwendet wird.
>In Mexiko hatte ich vor ein paar Jahren das Glück am Rande eines Slums in San Christobal eine Frau beobachten zu dürfen. Sie hatte ein Kind auf dem Rücken und zwei andere haben in einem Industrieverseuchten Fluss gespielt, in dem die Frau gleichzeitig ihre Wäsche gewaschen hat. Das Bild werde ich bestimmt nicht vergessen !
>Den Smog über unseren Städten nehmen wir schon gar nicht mehr wahr - ist ja nur Luft.
>Schaut euch mal um, da wo ihr jetzt grad seit ! Der Monitor, in den ihr glotzt. Was ist mit dem Ding in 1-2 Jahren, wenn ihr ihn nicht mehr braucht ? Die reinste Giftbombe ! Und was passiert dann damit ?
>Das unsere Böden durch die moderne Landwirtschaft zumeist kein Eigenleben mehr besitzen wissen auch die wenigsten - sie sind so gut wie steril. Ist nur noch eine Frage von ein paar Jahren, bis es dadurch zu richtig fetten Missernten kommen wird.
>Die Kurzsichtigkeit und Arroganz, mit der wir Menschen handeln, ist unbeschreiblich !
>Das Schlimmste an all dem ist aber: wenn man jetzt die Notbremse ziehen würde, ist es fraglich, ob das noch reichen würde. Der Bremsweg dieses Zuges ist aller Wahrscheinlichkeit nach bereits bedeutend länger als der übrigbleibende Weg bis zum Felsen. Und wie müsste die Notbremse überhaupt aussehen ? Konsequent müsste sie aussehen, denn alles andere ist Selbsttäuschung. Die Kraftwerke müssten augenblicklich abgeschaltet werden. Es dürften ab sofort kein Tropfen Öl oder sonstige fossile Brennstoffe mehr verbrannt werden.
Ich finde Holz als Brennstoff zu verwenden ist unter folgenden Bedingungen OK : pro verbrannten Baum pflanzt man 10 Neue !
Übrigens : wir können die Kraftwerke nicht einfach abschalten !!! Wir haben Atomkraftwerke, das dauert lange bis da der letzte das Licht ausmachen kann.
Auf unseren übertriebenen Gebrauch von Klo-Reinigern muss verzichtet werden - und vorallem auf allen unnötigen Konsum. Der Materialismus muss mit einem mal abgeschaltet werden - und dann, wie sollen die Milliarden Menschen noch leben, die ihr Leben nie in etwas anderem als in der Materie gesucht haben ? Sie gingen innerlich vor die Hunde, wenn's überhaupt möglich wäre, denn sie würden sich sofort wieder an die Materie heften.
>Das Land vorm Dorf muss von Hand bewirtschaftet werden (Autos lassen sich übrigens bestimmt noch gut als Treibhäuser benutzen) etc. etc. Kein Strom mehr, kein geclortes Wasser, minimaler Energieverbrauch - allein das würde ein Abstehen unserer heutigen Individualisierung verlangen, denn es müssten wieder viele Menschen unter einem Dach wohnen. Unsere heutigen Großstädte sind in dieser Form undenkbar.
Keine Sorge, die Großstädte regeln das wirklich für sich selbst. Stell Dir nur vor, es gibt keinen Sprit und es spricht sich im Straßenzug herum : der in Nr. 10 hat 3 Kanister Diesel im Keller --> der Typ der das gebunkert hat wird danach GAR NICHTS mehr besitzen. Als direkte Folge schließt er sich der nächsten Gang an (falls er noch lebt).
Wenn die Brüder in wenigen Wochen mit der Stadt fertig sind, gabs da min. 50% Tot und dann kommt das Umland dran.
An die ganzen Vorbereiter : macht euch lieber einen Rucksack fertig, daß ihr mit dem was ihr bei euch tragt verschwinden könnt !!!
>Wir leben in einem künstlichen System das künstlich am Leben erhalten wird. Nur, dass dieser Kreisel langsam den Schwung verliert und umkippen wird. Und danach wird nichteinmal eine intakte Natur übrigbleiben, sondern bestenfalls eine Ursuppe.
>Man verabschiede sich daher von Gedanken, die meinen, uns bestehe nur etwas wie eine globale Revolution bevor. Die Ausmaße werden bis ins Letzte gehen, denn zu oben genannten Maßnahmen ist nicht mal einer bereit, der eigentlich nichts als sein Bier und seinen TV hat, geschweigen denn diejenigen, die viel haben. Man wird um den letzten Tropfen Öl kämpfen ohne Rücksicht auf irgendetwas. Und es wird alles zum Einsatz kommen, was der Mensch aufzubieten hat. Allein, zum Untergang wird das bereits nicht mehr gebraucht ! Es ist bereits 12 Uhr durch !
Und das ist ja das Gute ! Wenn es wie vorhergesagt eine neue Welt gibt wird sie wohl eher so funktionieren wie zu älteren Zeiten (siehe Beschreibung bei geldcrash.de zum Thema finsteres Mittelalter). Arbeitsteilig wird es weiter zu gehen, halt nicht so wie es jetzt gemacht wird.
Das schlimme bei den Kampfhandlungen ist vor allem, daß inzwischen eine ganze Menge geboten wird - das was einsetzbar ist, ist teilweise so pervers, daß es wirklich das exakte Gegenteil von Leben ist.
>Es wird entweder eine neue Erde und einen neuen Himmel geben, oder gar keine mehr.
>Man könnte leicht ein ganzes Buch darüber schreiben, denn die Behauptung des totalen Untergangs unserer globalen Zivivlisation ist beweisbar. Aber dieser Beweis muss gar nicht schriftlich erbracht werden. Jeder, der bereit ist die Augen aufzumachen, wird ihn direkt vor sich sehen.
>Maranatha !
>Christian
- Re: Die Notbremse ziehen... Torsten 19.11.2002 16:01 (0)