"Richtet nicht...

Geschrieben von HotelNoir am 19. November 2002 13:00:16:

...auf dass ihr nicht gerichtet werdet." Und: "Was ihr dem Geringsten unter meinen Brüdern tut, das tut ihr mir." sagt Jesus. Doch kein "Gläubiger" der nicht die Welt, also Gott, in Gut und Böse, positiv oder negativ aufteilt.

Alle nörgeln rum, was alles nicht gut läuft, wie wenn es sich dabei nicht um Gottes wunderbare Schöpfung sondern um ein schlecht geöltes Uhrwerk handeln würde (die Atheisten sind deshalb entschuldigt). Und nur deshalb kommt es auch zu diesen endlosen Schlachten zwischen zwei verschiedenen "Meinungen" wie hier im Forum. Statt dass wir gegenseitig unsere bunten Federn bestaunen, wollen wir sie uns gegenseitig ausrupfen. Statt die Vielfalt anzunehmen lästern wir gegen alles, was von dem was wir als gut und recht betrachten, abweicht. Ein bisschen mehr FREUDE und LUST und ein bisschen weniger Moral und Rechthaberei ist der beste Dienst den wir am Einen und an uns selber tun können.


1. ICH BIN,
Ohne Anfang, ohne Ende,
Älter als Tag und Nacht,
Jünger als ein neugeborenes Kind,
Strahlender als das Licht,
Dunkler als die Finsternis,
Jenseits aller Dinge und Geschöpfe,
Dennoch verwurzelt im Herzen
Eines jeden.

2. Aus mir entspringen die leuchtenden Welten,
Zu mir kehren sie schließlich zurück.
Doch dürfen weder Menschen
Noch Engel mir nahen,
Denn nur ICH kenne mich selbst.

Unwandelbar ist mein innerstes Sein,
Das absolut Eine,
Vollständig, vollkommen, heil
Immer sich gleich,
Ewig, unendlich, endgültig,
Formlos, unteilbar, unveränderlich.

3. Von allem, was ist, bin ICH der Ursprung,
Der Ablauf und das Ende.
ICH bin der Same,
ICH bin das Wachstum,
ICH bin der Verfall.
Alles Geschaffene bringe ICH hervor,
Erhalte es, solange es sich getrennt von mir wähnt,
Und wenn der Traum des Getrenntseins endet,
Bin ICH es, der die Rückkehr zu mir bewirkt.
ICH bin das Leben
Und das Rad des Gesetzes.
ICH bin der Weg, der hinter die Dinge führt.
Nichts gibt es außer mir.

4. ICH bin das Feuer des Geistes,
Das sich in Höhere und Niedere Naturen teilt,
Und sich den Mantel des Fleisches anlegt,
Um Herabzusteigen.
ICH bin das Lebensprinzip von allem, was ist.
Nichts gibt es, das nicht lebt.
Und die Quelle dieses Lebens bin ICH.

Wie geschrieben steht:
"Erst der Stein,
Dann die Pflanze,
Dann das Tier,
Dann der Mensch."

Doch vor dem Stein bin ICH das FEUER,
Gleichmäßig verteilt im Raum,
Nirgends fehlt es, es erfüllt alles,
Und vor dem Feuer, in ihm verborgen,
Bin ICH das reine WISSEN,
Dem alles, was Form hat, entspringt.

5. Außerhalb von mir
Gibt es weder Weisheit,
Noch Wissen, noch Verständnis.
ICH durchdringe jede Stufe des Wissens,
Falsches wie wahres Wissen.
So bin ICH die Unwissenheit der Verwirrten nicht weniger,
Als die Weisheit der Seher.
Denn was Ihr Unwissenheit und Torheit nennt,
Ist mein reines Wissen,
Durch ein unfertiges Bild
Meiner Göttlichen Vollkommenheit
Unvollkommen ausgedrückt.

Wehe denen,
Die meine unvollendeten Werke verdammen.
Wahrlich, die sich anmaßen zu urteilen
Sind selbst unvollkommen.
Durch viele leidvolle Prüfungen
Müssen sie gehen,
Ehe die klare Schönheit meiner Weisheit
Aus ihren Herzen leuchtet
Dem Lichte gleich,
Das durch eine Alabasterlampe scheint.

6. ICH bin es, der alles bewirkt.
Nichts rührt sich ohne meine Kraft.
Mein ist die Heilkraft,
Die aus geweihten Händen fließt,
Mein ist die Bosheit
Im Giftzahn der Natter.
Nichts fällt denn durch mich,
Und in allem, was sich erhebt,
Bin ICH die treibende Kraft.

7. Meine Gegenwart ist die Substanz aller Dinge.
ICH bin der jungfräuliche Schnee auf den Berghöhen.
ICH bin der fruchtbare Lehm in der Talsenke.
ICH bin das Gold und Silber der Tempelgefäße.
ICH bin der Staub auf den Sandalen der Gläubigen,
Die sie am Tempeltor zurückließen.
Sieh mich an und erblicke mich gleichmäßig in allem, oh Israel,
Und Du wirst wahrhaft sehen.

8. Derart sehend geworden wirst Du erkennen,
Dass nichts mir feindlich gegenübersteht
Und gegenüberstehen kann,
Der ICH alles in allem bin.

Sollte ICH mich selbst bekämpfen?
Wo ist die Kraft, die den Ursprung aller Kraft,
Begrenzen - ja, bezwingen kann?
Wisse denn, dass all Deine Konflikte, die Du zu haben glaubst,
Nur Schattenspiele
Deiner Unwissenheit sind.
Harre meiner, der ICH Dein Herr bin, in Geduld.
Und zu der von mir bestimmten Zeit
Werde ICH erhellen, was noch dunkel ist,
Und werde vor Dir
Einen sicheren Pfad,
Wahrhaft und unfehlbar, erstehen lassen,
Wo jetzt noch des Grauens Abgrund klafft.

9. ICH bin der Anfang aller Anfänge,
Nicht begrenzt durch Zeit und Raum,
Ungebunden an Name und Form.
Überall anwesend,
Die Vollkommenheit
Meiner unerschöpflichen Macht begründend.


ICH bin Dein Gott, o Israel,
Und Herr unzähliger Heerscharen...
Suche mich im Allerheiligsten,
Im Herzen des wahren Tempels
Auf dem heiligen Berg.
Wahrlich, ICH bin bei Euch alle Tage,
ICH ruhe nie.

10. ICH bin die Höhe über allen Höhen
Gleichermaßen mich erstreckend in allen Tiefen;
Ewig ruhend zwischen Höhe und Tiefe
In vollkommenem Gleichgewicht.
Erfasse mich unter dem Zeichen ALEF.

Dort wirst Du beides finden, Höhe und Tiefe,
Und auch den Pfad, der sie vereint,
Für Abstieg und Rückkehr.

11. In Wahrheit bin ICH ALEF,
Der STIER des Sonnenfeuers,
Dessen Strahlung alle Welt erleuchtet,
Dessen Lebensatem sich hebt und senkt
In allen Geschöpfen, ob groß, ob klein.
Dessen Kraft Gestalt annimmt
In jeder Bewegung der Pflanzen,
Tiere und Menschen,
Ja - selbst in dem, was uns unbeseelt scheint.

ALEF bin ICH, der geduldige Lastenträger,
Der stark sein muss, um die schwere Bürde
Einer offenbarten Welt zu tragen.
ALEF bin ICH, der Ewige Arbeiter,
Durch dessen Kraft alle Felder bestellt werden,
Durch dessen Leben aller Samen sprießt und wächst.

ALEF bin ICH,
Das Erste und die Wurzel.
In meinem unergründlichen Willen
Hat das Universum seinen Ursprung.
In meiner grenzenlosen Weisheit
Ruhen sie - die Urbilder von allem, was ist.

Ehe die Welten entstanden,
WAR ICH.
In allen Welten BIN ICH.
Und wenn alle Welten nur mehr Erinnerung sind,
WERDE ICH SEIN.

(P. F. Case - Buch der Siegel)


Grüsse HotelNoir





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