Re: es ist ihnen schlichtweg egal...
Geschrieben von Bine am 15. November 2002 16:07:10:
Als Antwort auf: Re: es ist ihnen schlichtweg egal... geschrieben von Torsten am 15. November 2002 15:06:18:
Hallöle Torsten,
zu dem, was Du unten geschrieben hat pflichte ich Dir bei.
Nur, ob wir etwas tun können, hmmm, ja könnten wir, wenn wir uns aus der Opferrolle befreien könnten.
Leider haben wir die (falshe) Ansicht aus der Psychologie übernommen, wonach zu einer Täter-Opfer-Transaktion immer zwei gehören, der eine, ders macht ud der andere, der sichs gefallen läßt. In der Psychologie beginnt man sein einiger Zeit zu erkennen, daß hier etwas dahintersteckt, das die Opfer so weit bringt, daß sie sich alles gefallen lassen. Auch wenn sie noch so sehr ärgern und der Leidensdruck noch so groß ist, sie sind in eine Situation gedrängt worden, aus der sie sich nicht mehr (vermeitlich) befreien können.
Es gilt hier eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie wir (die Opfer) uns aus diesem Leidensdruck herausarbeiten können und gegensteuern. Wir sollten lernen, daß es sicherlich auch andere Möglichkeiten gibt.
Das Problem sehe ich in erster Linie auch darin, daß die Menschheit (aufgrund einer gewissen Konditionierung) nicht bereit ist Verantwortung zu übernehmen und selbst zu entscheiden. Lieber lassen sie andere entscheiden und zahlen den hohen Preis dafür, der ihnen dann aber doch auch wieder stinkt.
Der Karren ist ziemlich verfahren, so wie ich das sehe, der Fuchs beißt sich pwermanent in den Schwanz. Vielleicht können wir als Einzelpersonen, bzw. im eigenen Umfeld dazu beitragen, daß hier ein Umdenkungsprozess stattfindet, das fängt bei der Erziehung unserer Kinder an und hört bei der Konsumverweigerung gewisser unnötigen Markenartkel noch lange nicht auf. Viele Menschen denken bereits um, und ich denke, das werden immer mehr, die sich aus dieser Spirale von Maloche, Konsumdenken und Manipulation herauswinden. Es ist ein Anfang, die gute Gewissheit nicht nur zuzusehen und zu jammern.
Das können wir jetzt im Vorfeld und im Angesicht der Dinge, die mit einer Affengeschwindigkeit auf uns zurasen tun, ob es das Ganze, was hier von langer Hand vorbereitet wurde zu verhindern vermag, wir können nur hoffen und trotz allem weitermachen, und wenns sich erst in 30 Jahren bemerkbar macht, wenn die Kinder unserer Kinder groß sind. Jeder soviel wie er die Kraft dazu aufbringen kann.
Hierzu ein Buchtip, der zwar in Bezug auf persönliche Erlebnisse gehalten ist, man kann es aber durchaus so sehen, daß die Dinge, die im Buch geschildert sind sehr wohl auch im Großen ablaufen:
Die Masken der Niedertracht-seelische Gewwalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann von Marie-France Hirigoyen
Verlag Ch. Beck ISBN: 3 406 45403 8liebe Grüße
Bine (die auch die Schnauze voll hat)
>solange der eigene Freßnapf und der der Verwandten, Bekannten und Geschäftspartner unserer Berliner Nichtsnutze gefüllt bleit, werden sie immer breiteren Schichten in die Tasche greifen und den Leuten erzählen, was sie für zumutbar halten (ohne je in einer vergleichbaren Situation gewesen zu sein und damit ohne den leisesten Anflug von Einschätzungsvermögen).
>Die Frage ist nicht, wie lange sie sich noch wieviel herausnehmen, sondern wie lange die Masse mit den Möhren "Freiheit" und "Demokratie" vor der Nase den Karren noch tiefer in den Dreck zieht. Das machen nämlich nicht die Politiker, sondern wir, indem wir das dulden und mit einer "Hauptsache-mich-triffts-nicht-Mentalität" der Fortsetzung der über 30jährigen Mißwirtschaft zu Diensten sind.
>Gejammer nützt nichts. Wer keine Antwort auf die Frage findet, wer allein eine Veränderung bewirken kann, sollte das Denken lieber ganz einstellen. Das macht nur unruhig und ist zumindest in diesem Falle auch völlig nutzlos. Ich kann das "oh Gott, in welchen Zeiten leben wir" und "wohin soll das noch führen" nicht mehr erhören - und ehrlich gesagt auch die Leute nicht, die sich lieber auf ein Überleben nach der großen Katastrophe vorbereiten, anstatt sie zu verhindern.
>Viele Grüße
>Torsten