Bitte warm anziehen: USA kündigen ABM-Verstoß an

Geschrieben von ExImagina am 12. Juli 2001 18:47:35:

Die USA werden schon bald gegen den ABM-Abrüstungsvertrag verstoßen, um die Pläne für ihr umstrittenes Raketenabwehrsystem erfüllen zu können. Das hat das Land gegenüber Russland angekündigt. Die Arbeiten an Systemen, das nach dem ABM-Vertrag verboten sind, würden vorangetrieben, hieß es. Dazu gehörten unter anderem Laserwaffen zum Abschuss von Langstreckenraketen.

Das 24-seitige Papier mit der Ankündigung wurde zur Orientierung auch an die US-Botschaften gesandt. Darin verweisen die USA darauf, dass sie mit ihren Plänen vermutlich eher in einigen Monaten als in einigen Jahren mit dem ABM-Vertrag in Konflikt geraten werden. Sie kündigten an, alle vielversprechenden Technologien und Systeme zu verfolgen, darunter auch solche, die nach dem ABM-Vertrag verboten seien.

Schon in drei Jahren könne ein erstes Boden-gestütztes Raketensabwehrsystem 2004 in Alaska errichtet werden, hieß es. Dieses würde gegen den ABM-Vertrag verstoßen, der nur zwei örtlich begrenzte Systeme erlaubt.

Den Vertrag zur Begrenzung der Raketenabwehr hatten die USA 1972 mit der Sowjetunion, deren Rechtsnachfolger Russland ist, geschlossen. Ein landesweiter Abwehrschirm ist, wie ihn die USA jetzt planen, ist demnach verboten. Die USA begründen ihre Pläne mit der angeblichen Gefahr, die von Staaten wie Nordkorea oder den Irak ausgehe. Deren Führungen seien unberechenbar, so dass es zu Raketenangriffen komme könne, gegen die sich die USA mit dem System wappnen müssten.

Russland und China, aber auch einige NATO-Partner lehnen die US-Pläne ab. Sie befürchten, dass die USA mit dem System ein neues Wettrüsten auslösen könnten. Bush hat den ABM-Vertrag als "Relikt der Vergangenheit" bezeichnet und will diesen ändern. Er hat angekündigt, zur Umsetzung des Systems notfalls den ABM-Vertrag auszusetzen, sollte keine Einigung über dessen Änderung erzielt werden. Russland und China beharren bislang auf die Einhaltung des Vertrags.

Gruß
XI

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