Re: Gibt es auch Prophezeiungen aus dem KORAN ?

Geschrieben von Savonarola am 14. November 2002 11:00:50:

Als Antwort auf: Gibt es auch Prophezeiungen aus dem KORAN ? geschrieben von Johannes am 13. November 2002 23:42:50:

gibt es eigentlich auch Prophezeiungen aus dem KORAN selbst?

Die Bibel hat ja jede Menge an Prophezeiungen. Ein Teil erfüllte sich bereits
zur Zeit des Alten oder des Neuen Testaments, die anderen erfüllten sich
entweder bis heute, ein Teil steht noch aus. Am bekanntesten für unsere Zeit
sind sind dabei wohl die Offenbarung des Johannes, das Buch Daniel und natürlich
einige Aussagen von Jesus.

Gibt es Prophezeiungen ähnlicher Art im Koran? Und, wenn ja, welche?

Guten Tag Johannes

Natürlich gibt es Prophezeiungen, Offenbarungen und Visionen im Koran.
Interesant ist allerdings, wie diese häufig zustande kamen und welches die
begleitenden Zeichen waren, wie sie ausgelegt und teilweise wieder zurückgenommen
wurden. Dazu ein paar Müsterchen welche sich fast beliebig ergänzen liessen.

Als sich Mohammed in einer Glaubenskrise befand, ähnlich wie z.B. Franz von
Assisi oder Tolstoj, zog er sich in die Einsamkeit der Wüstenberge zurück.
Dort wurde ihm in einer Höhle eine Offenbarung zuteil.Während einer nächtlichen
Andachtsübung erschien ihm auf dem Berg Hira im Schlaf der Engel Gabriel mit
einem Tuch und befahl ihm: "Lies!" Dies geschah mehrere male und er hörte die Worte:

Lies! Im Namen deines Herrn, der erschuf,
Erschuf den Menschen aus geronnenem Blut.
Lies, den dein Herr ist allgütig,
Der die Feder gelehrt,
Gelehrt den Menschen, was er nicht gewusst. Sure 96, 1-5

Als er seine Höhle verliess, hörte er eine Stimme: O Mohammed, du bist Allahs
gesandter, und ich bin Gabriel!" Mohammed soll den Erzengel am Horizont des
Himmels gesehen haben.

Fortan kehrten diese Visionen wieder und wurden jeweils von starken Schweissausbrüchen
und lautem Glockengetöse begleitet. Mohammed fiel dabei zu Boden und brüllte
wie ein Kamelfohlen. Wiederholt wird dafür der Ausdruck "Anfall" verwendet.

Einmal behauptete er, die altmekkanischen Göttinnen al-Lât, Manât und al-Uzzâ
seien die Töchter Allahs (!) deren Fürsprache anzurufen erlaubt sei. Er behauptete:
"Dies sind die hochfliegenden Schwäne, und ihre Fürsprache werde erhofft." Am
folgenden Tag wurde er genötigt, diese Aussage zurückzunehmen und als Eingebungen
Satans zu erklären.

Die erste Offenbarung welche Mohammed hatte, erschütterte ihn auf's tiefste.
Er schwankte zwischen Sendungsgewissheit und verzweifelten Depressionen. Er
fürchtete besessen zu sein und versuchte, sich durch einen Sturz von einem
Felsen in der Wüste das Leben zu nehmen.

Seine eigenen Stammesgenossen erklärten ihn für geistesgestört, seine Erlebnisse
als Täuschungen, sein Auftreten als Eingebung der eigenen Gelüste. Selbst der
Vorwurf der Bessenheit, der Verbindung mit einem "gesteinigten Satan" fehlte nicht.
Andere Zeitgenossen glaubten, dass die Eingebungen Mohammeds Inspirationen eines
Wahrsagers, Zauberes oder eines Verrückten waren.

Der Kampf um Mekka z.B. begann damit, dass Mohammed mit seinen Strassenräubern
anfing, heimkehrende Handelskarawanen der reichen Mekkaner zu überfallen und
auszuplündern. Das erste Mal geschah dies sogar in einem der Monate, in denen
der altarabische Gottesfriede galt. Mohammed hatte sich nachträglich (!) durch eine
besondere Offenbarung gegen den daraus erwachsenen Widerstand zu verteidigen:

"Sie werden dich befragen nach dem Kampf im heiligen Monat. Sprich: Kämpfen in
ihm ist schlimm, aber abwendig machen von Allahs Weg und ihn und die heilige
Moschee zu verleugnen und sein Volk daraus zu vertreiben, ist schlimmer bei Allah.
Die Verführung zum Götzendienst ist schlimmer noch als Krieg im Heiligen Monat." Sure 2, 218

Es fällt in der ganzen Geschichte Mohammeds immer wieder auf, wie "Prophezeiungen"
und "Visionen" erst im Nachhinein, zur Rechtfertigung, seiner Eroberungsfeldzüge
gegeben wurden.

Die Forscher die sich eingehend mit Mohammed beschäftigt haben, kommen
zusammenfassend zu folgenden Ansichten über die Person Mohammeds:

Weil erklärt ihn als Epileptiker, Sprenger als Hysteriker, Koelle als Betrüger,
Muir als Werkzeug des Teufels, de Goeje als Opfer eines Brockengespensts,
Andrae als Inspirierten, Houtsma als echten Propheten und Savonarola als
geistesgestörten Idioten.

Freundliche Grüße Savonarola


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