Re: Eres tu tambien Español???

Geschrieben von Badland Warrior am 12. November 2002 00:49:51:

Als Antwort auf: Re: Eres tu tambien Español??? geschrieben von selma am 12. November 2002 00:26:08:

Hi, Selma!

Big X ist Vollblut! Soviel Zeit muss sein. Spanien hat keinerlei soziales Netz, Arztgebühren müssen meist selbst bezahlt werden (war jedenfalls eine Zeit so) und es wimmelt dort von Moros, die alles zuscheißen und sich davon ernähren, Leute abzuzocken, zu beklauen und halbtot zu schlagen. Vor allem belästigen sie gern Spanierinnen aber noch lieber Touristinnen und sind da ziemlich rabiat. Im Februar 2000 hatten die bewohner von El Ejido in Andalusien die Nase voll, nachdem sie monatelang von den Moros, die übrigens auch den Drogenmarkt kontrollieren, tyrannisiert wurden und eine Frau vergewaltigt und ermordet worden war. Die bewohner zogen kurzerhand los und zeigten den Moros, wer Herr im Haus ist. Seitdem sind die Moros dort kleinlaut. Dass Spanier auch gern mal zur Selbsthilfe greifen und die Polizei nicht gerade sehr diensteifrig ist, dürfte bekannt sein. Als in den Neunzigern in Villaverde am Rande von Madrid die Drogenszene sich überall breitmachte, halfen sich die Einwohner auch selbst. Selbst die uralten Opis gingen mit ihren Krückstöcken auf das Pack los. Mit Erfolg. Die Gitanos (Zigeuner) sind da auch nicht ohne, aber wesentlich friedlicher als die Moros. Ferner hat Spanien die höchste Arbeitslosenquote in Europa. Die Preise sind nach Einführung des Euro in die Höhe geschossen, und es gibt dort die konflikte zwischen den Euzkadi und den Castilliern, aber auch separatistische bestrebungen in Catalunya. Ferner werden außer dem Hochspanischen (Castellano) mehrere Sprachen gesprochen, die dem Spanischen ähnlich sind, nämlich Gallego, stark mit dem Portugiesischen verwandt, sowie Catalan, das irgendwo zwischen französisch und Spanisch steht, und der Dialekt der Andalusier, der sehr schwer zu verstehen ist für die Castilier, erst recht für Auswärtige.
Hinzu kommt - sorry, Big X - der typische spanische Schlendrian (Unpünktlichkeit, aufschieben und Unzuverlässigkeit). Wenn man nicht alle selbst macht oder ab und an besticht oder den Cousin des Schwagers des Besitzers der autowerkstatt oder des Arztes kennt, sieht es schon mal düster aus.
Die medizinische versorgung ist schlimm bis sehr schlecht.

Auf der anderen Seite hast du ein gutes Klima, Strände ohne Ende, viele Berge, freundliche Einheimische, die wirklich zu feiern wissen, und äußerst gastfreundlich sind, sowie die wundervolle spanische Küche mit ihrem exzellenten Rotwein. In Spanien gibt es traumhafte Ecken, aber auch Orte, wo man seinen Hund nicht verscharren möchte. Die Spanier sind in der Regel ein fröhliches, ausgelassenes Volk mit Freude am Leben, mit gutem Herzen und immer neugierig und Meister in Wortspielereien. Das Nachtleben ist ausgeprägt. Allerdings hat die Kirche dort immer noch alles stark im Griff. Das Schulsystem ist auch nicht der Hit, aber es gibt Schlimmeres.
Ein Problem, das in Spanien auch sehr stark hervortritt ist die Sache, dass es einen riesigen Abgrund zwischen den sehr Gebildeten und den Analphabeten gibt und dazwischen nur sehr wenig. Die Kontraste von Armut und Reichtum sind extrem.
Weiterhin gibt es sehr starke OFFENE faschistische Strömungen und auch Extremisten wie Anarchos und Kommunisten. Es hat nie ein Verbot der Falange gegeben. Als Deutscher muss man damit rechnen, dass man "lustig" gemeinte Scherze in bezug auf das Dritte Reich zu hören bekommt. Um political correctness schert sich kein Mensch. Skurrilität gehört zum Alltag und Spanier sind pragmatisch. Sie improvisieren gern.

Es gibt also positive und negative Seiten, je nachdem, was man wie betrachtet.
Immerhin war der Zeichner von Clever und Smart ein Spanier.

Mach dir dein eigenes Bild.

Badland Warrior


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