Christentum & Islam....
Geschrieben von wikking am 09. November 2002 15:24:52:
Christentum & Islam....
Wenn ich die entsprechenden Beiträge von Badland und Selim ansehen, so kann man wunderbar daran erkennen, daß eine uns allen bekannte Prophezeiung sich wirklich demnächst in der Welt der Politik erfüllen könnte: der "crash" zwischen Islam und Christentum.
Wenn's schon in einem web-Forum kracht, wie könnte man dann von machtorientierten Politikern erwarten, daß sie "vernünftiger" seien :-(Da jedoch bekanntlicherweise nichts auf dieser Erde "umsonst" geschieht, so frage ich mich, was können wir aus diesem "Forums-Crash" lernen ?
Ganz einfach: etwas weniger auf "unseren" Meinungen bestehen (denn verfestigte Meinungen laufen immer Gefahr, zum Ego-Trip zu werden und unseren Geist verknöchern zu lassen), sondern die Bereitschaft erkennen lassen, den Standpunkt des anderen zumindest mal zu überdenken, wenn wir ihn schon nicht annehmen können.Viele Prophezeiungen sind ja unter der Voraussetzung geschrieben, daß der Mensch weiter und weiter seine Ego-Trips vollzieht, in Politik und Wirtschaft, im Privaten und Öffentlichen, eben überall auf der Welt, wo Macht auf dem Spiel steht, allerlei Begierden offen oder versteckt etwas h a b e n wollen und sogenannte "berechtigte Interessen" vertreten werden.
Und wenn die Menschheit in diesem Haben-Wollen weitermacht, dann werden sie wohl auch alle der Reihe nach eintreten, diese Prophezeiungen.Doch alle Voraussagen waren auch als Warnungen gedacht.
Vielleicht konnten es sich viele Propheten nicht vorstellen, daß die Menschheit einmal vom Macht-Wahn abrücken könnte und statt "berechtigte Interessen" und "vorgefestigte Meinungen" auch mal Toleranz und wirkliche Liebe zeigen könnte.
Doch >wir< in diesem Forum, die wir uns mehr oder weniger seriös mit der Zukunft unserer Rasse auf dieser Erde auseinandersetzen, wir sollten doch einen ersten Schritt tun, und unsere eigenen Meinungen einmal der Reihe nach auf den Prüfstand legen, speziell dann, wenn sie "gegen" etwas gerichtet sind, anstatt zum Einssein zu führen.Wie sehr nahezu alle Meinungen, Aussagen und Weisheiten (und waren sie noch so heilig und gut gemeint) zerredet und mißbraucht werden können, das zeigt ja wirklich die Geschichte des Islam und Christentums perfekt. Islam bedeutet - soviel ich weiß - schlichtweg "Frieden". Selim bitte korrigiere mich, wenn's nicht stimmt, ich bin kein Islam-Kenner. Im Koran einer Friedens-Religion steht nun irgendetwas vom "heiligen Krieg", was ursprünglich wohl als Aufforderung gemeint war, in sich selbst einen "heiligen Krieg" gegen Haß, Rechthaberei, etc.etc. zu führen (also das alte, tierische Bewußtsein des Menschen Schritt-für-Schritt zu "durch-lichten"...). In der Mahabarata der Inder gibt's dasselbe: hier wird Arjuna von Krishna aufgefordert, seine eigenen "Verwandten" zu töten, wohlgemerkt: im Namen Gottes. Nur wissen die indischen Mystiker sehr genau, daß dies ganz sicherlich kein Auforderung zum Familien-Mord ist, sondern eine zutiefst mystische Aussage, eine Aufforderung zur Transformation "niedriger, unmenschlicher" Bewußtseins-Anteile, hier eben "Verwandte" genannt...
Was wurde im Islam von manchen Kalifen der Vergangenheit daraus gemacht (die wohl wußten, daß die meisten Untertanen den Koran gar nicht lesen konnten): die Aufforderung zur Krieg-Führung. Oft standen pure Macht-Interessen dahinter, nichts Heiliges, nicht mal Landesverteidigung. Ist deshalb der gesamte Islam kriegerisch ???? Dasselbe geschah im Christentum noch viel Schlimmer. Jesus sprach: "Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert..." Was daraus wurde, wissen wir alle. Gigantische Heere zogen nach Jerusalem und metzelten im Namen Christi alles nieder. Und das, obwohl der Religionsgründer von Nächstenliebe und Geben sprach.
Wieder einmal wurde eine mystische Aussage (was mag dieses Schwert wohl bedeuten ... siehe Artus-Sage: Exkalibur...) zur beständigen Selbst-Reinigung und geistigen Erhebung völlig mißgedeutet. Im Christentum meiner Meinung nach viel grausamer, als beim Islam. Soviel ich weiß, gab's im Mittelalter des Islam auch keine Folter-Keller einer Inquisition, die den Ungläubigen zweifelhafte Geständnisse erpreßten. Gut, diese Dinge kennen wir alle.Und warum ist das alles geschehen ?
Aus bewußtem "Nicht-Verstehen-Wollen" des Andersdenkenden...
Macht-Interessen, Habgier .. naja, wir kennen die Gründe ja aus der Geschichtsschreibnung - und nicht nur bei Islam und Christentum, sondern überall, wo Religionen als Deckmantel für eigene Interessen hergenommen werden.Wenn dies alles so weiterginge, dann werden alle Voraussagen wahr.
Und vielleicht hätte dann die Menschheit wirklich auf diesem Planeten versagt...,
auf dem lt. Aussage aller Religionen etwas Glanzvolles hätte entstehen können...Wollen wir hier in einem Forum, das sicher zu den Anspruchsvollsten zählt, zumindest den Versuch machen, ein höheres Niveau zu wahren, und versuchen, Toleranz und Liebe zu üben. Dies wäre wirklich ein aktiver Beitrag dazu, daß nicht alle Prophezeiungen wahr werden müssen.
Beispielsweise gibt's in den westlichen Ländern verdammt viele Leute, denen (aufgrund der einschlägigen Propaganda) das Wort "Islam" fast schon diabolisch vorkommt. Gut, dann dreht diese Propaganda in Euch selbst um. Sprecht das Wort Islam langsam und unter liebenden Gedanken aus - und fühlt, daß die wirkliche Bedeutung tatsächlich F r i e d e n ist.
Und schon ist etwas geschehen, in einer Welt der Konfrontation ist ein kleiner Funke Friede aufgetaucht. Und aus einem Funken kann ein Flächenbrand werden, diesmal in durchaus erwünschtem Sinne.
Um das Thema abzuschließen: ich kann mich an eine recht markante Fernsehsendung erinnern, unmittelbar nach den Anschlägen in NY letztes Jahr. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr in welchem Sender. Hier oben bekommen wir ja auch nicht alle rein... Da hat irgendein interviewter Soziologe, ich glaube er war sogar Amerikaner, geäußert, daß er sogar die radikalsten Islamisten verstehen kann. Er toleriere sicher nicht die Methoden, aber er könne den Haß auf die westliche Welt verstehen. Denn aus Sichtweise eines gläubigen Moslems muß die Kultur der westlichen Welt wirklich diabolisch wirken, mit all den Pornofilmen, Horror-Filmen, Gewalt-Verbrechen, Intrigen, politischen Skandalen etc.etc.etc. Dann äußerte dieser Mann noch sinngemäß, daß der Westen ja selbst schuld sei, denn er hätte die arabische Welt jahrzehntelang brutal ausgebeutet ... woraufhin ihm der Moderator rasch das Wort entzog.
(Vielleicht hat der eine oder andere von Euch diese Sendung auch gesehen ... kann mehr dazu sagen. Sie war ziemlich heiß ... aber ich weiß einfach den Sender nicht mehr... jedenfalls deutsches Programm...)
Auch wenn solche Ansichten zuerst einmal den Überlebenswillen des westlichen Menschen aufschreien lassen, so müssen wir sie auf alle Fälle einmal gehört und überdacht haben, auch wenn (oder gerade weil...) sie uns erschrecken.
Die Folge davon wird mehr Toleranz und Miteinander anstatt Haß und Gegeneinander sein.Ein schönes Wochenende
wikking
Abt: "..dem Eisbär ist die Politik egal, Hauptsache die Robben sterben nicht aus..."
- Korrektur Badland Warrior 09.11.2002 16:16 (1)
- Re: Korrektur wikking 09.11.2002 17:39 (0)