Re: Und wie kann man dich trösten...?
Geschrieben von RMuktananda am 08. November 2002 14:48:02:
Als Antwort auf: Re: Und wie kann man dich trösten...? geschrieben von Badland Warrior am 07. November 2002 19:09:01:
>Hallo, Muckl!
Hi, Bady!
>Es geht mir nicht darum, wie es sein sollte, sondern wie es ist. Der Mensch muss essen, und in Kriegszeiten, von Hunger gebeutelt, wird er essen, was er bekommen kann. Frag deine Mutter, Großmutter oder Nachbarin oder jemanden, der das schon erlebt hat. Du wirst es bestätigt finden.
..............Mich überkommt immer ein mittelprächtiges Schaudern - Tendenz zunehmend - wenn mir wer erzählen will, wie die Dinge sind. Weil das keiner kann. Jeder kann nur sagen, wie sich die Dinge für ihn darstellen. Interessanterweise ist aber fast jeder geneigt, seine Sicht der Dinge für andere als verbindlich darzustellen..hmmm
Bezüglich Hunger in Kriegszeiten kann ich dir persönlich leider nicht dienen und die von dir avisierten Personen befinden sich nicht mehr in meinem Erlebniskreis. Ich weiß aber, dass Hunger für sie kein Problem war, weil sie in der glücklichen Lage waren, einen Bauernhof zu haben.Ich denke, auch wenn du dich da wieder kringelig lachst, es ist eine Frage der inneren Einstellung. Wenn ich darauf bestehe, dreimal täglich was zwischen die Zähne kriegen zu müssen, dann werde ich fürchterlich leiden, wenn das nicht der Fall ist - weil da mal wieder meine Gedanken meine Realität bestimmen.
Wir erfahren aus allen Religionen und Kulturen, dass es andere Möglichkeiten gibt, sich sein Leben zu erhalten...
....................>Es ging mir darum, zu zeigen, dass das Leben immer einen Weg findet. Leben und sein Leben lassen, fressen oder gefressen werden. Aus Tod wird Leben. ein Same muss sterben, damit ein baum daraus wächst, Leichen werden zu Humus. Natürliche gesetzmäßigkeiten.
Ja und nein. Gegen den natürlichen Tod habe ich nichts einzuwenden. Alles hat seine Zeit und wenn die um ist, wechselt das Leben die Form und macht auf der materiellen Ebene neuem Leben Platz. Das ist gut und richtig so.
Ich hab was gegen das Fressen oder gefressen werden - gegen den gewaltsamen Tod von anderen aus der Sicht heraus, dass mein (körperliches) Leben wichtiger sei als das des anderen. Das ist Neandertal- Raubtiermentalität und ich finde es eher erschreckend, dass sich Menschen diese immer noch reinziehen.
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>Der Mensch wird sich ganz neu auseinandersetzen müssen mit dem, was passiert und geschehen ist. Ich persönlich nehme an (Ich betone hier ganz laut das Wort HYPOTHESE OHNE GEWÄHR!) dass er nach dem Vierten Weltkrieg etwas vernünftiger sein wird. Es geht mir nicht um Unterwerfung der Natur. Aber das andere Extrem wäre eine Verwilderung und Devolution zu etwas Proto-athropoiden. Ich denke nicht, dass das Sinn der Sache ist.
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Mir missfällt bei dir ganz was anderes, wie ich schon mal sagte.
Nämlich dass du, aus welchen Gründen auch immer, dies herbeisehnst.
Dass du fast mit einer gewissen Gier darauf zu warten scheinst, dass Abermillionen von Menschen qualvoll den Bach runtergehen. Und dass du dann gewissermaßen selektierst... dein Leben an erster Stelle, an zweiter Stelle vl. deine Familie und Freunde und der Rest...?
Verwilderung und Devolution haben bereits angefangen, wenn man sich umsieht, aber ich denke nicht, dass das Mittel dagegen Krieg und Massenmord ist, damit sich die Handvoll Restmenschen wieder ganz neu orientieren kann.
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>Was ist gegen Narturheilmittel oder schlichtes Überleben zu sagen? Nichts. Es geht mir darum, eine Prognose zu erstellen, was diejenigen tun werden, welche das durch die Visionen und Prophezeiungen vorhergesagte Chaos physisch überleben werden.Gegen Naturheilmittel ist natürlich prinzipiell nichts zu sagen - ich wende sie sehr viel an.
Überleben ist auch ok, aber das ist in meinen Augen eine Frage des Preises. Wenn ich nur überleben kann, indem ich andere umbringe, lass ich persönlich lieber die überleben. Denn, ich werde NICHT töten und auch nicht aus dem Töten eines anderen einen Profit ziehen.
.........>Die Menschen werden sich sammeln, da sie Rudeltiere sind. Und sie werden sich ernähren und versuchen, etwas Neues aufzubauen. Was daran wieder verwerflich sein soll, keine Ahnung. Ich denke, dass sie so etwas wie Refugien haben werden in einer wilden Welt und einfach physisch leben wollen. Wenn du lieber Leute verhungern lässt, weil es ja "nur" der physische Körper ist, dann bist du echt daneben.
Gegen Sammeln, sich mit redlichen Mitteln ernähren und was Neues aufbauen - dagegen habe ich nichts. Ob jemand aus dem Tod eines anderen Profit ziehen will, unterliegt seiner eigenen Entscheidung.
Und ob man wen als *daneben* bezeichnet, der die Dinge anders sieht als du, ist wiederum deine Entscheidung, die zumindest für mich nicht nachvollziehbar ist.Du denkst zu einseitig, Bady. Und du übersiehst dabei, dass deine Realität nicht die Realität aller anderer ist.
........>Ich denke, dass die Chancen in der neu entstehenden Welt gerecht verteilt sind. Und diejenigen, welcher Spezies auch immer, die überleben und die ersten 100 Jahre überstehen, werden sich neu arrangieren müssen. Ich denke, dass die Leute da achtsamer sein werden. Es geht aber auch nicht anders, den man wird achtsamer sein MÜSSEN um des physischen Überlebens willen, das du so verachtest.
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Du hast mich völlig falsch verstanden. Ich verachte das physische Leben nicht. Allerdings weiß ich, dass nicht allzu viel verloren ist, wenn das verloren wird, da es nicht an den physischen Körper gebunden ist.Vl. wird dir der Widerspruch in deinen eigenen Aussagen ja mal klar:
1. Du sehnst die Zeit herbei, in der durch Krieg und andere Gewalt die Menschheit dezimiert wird.
2. Du wirst mit Gewalt alles dafür tun, selber zu den Überlebenden zu gehören.
3. Du erhoffst dir dadurch eine gewaltfreiere, bessere Welt...
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>Ich denke, dass nach dem Vierten Weltkrieg die Menschheit friedlicher sein wird, da erschöpft, und wirklich schätzen lernen wird, was um sie herum lebt.Ach was..tsts
Die, die in einer solchen Athmoshäre aufwachsen, machen Gewalt zu ihrem Lebensinhalt, da sie nichts anderes kennen. Schau dir die Kinder und Jugendlichen an, die prügelnde Eltern erleben, geprügelte Kinder sind und die sich dann auch noch Gewaltvideos und entsprechende Compi-Spiele reinziehen.
Output ist das, was der Input vorgegeben hat.
Eine geschundene Menschheit wird nicht friedlicher werden, sondern ein so starkes Ego mit allen negativen Folgen davon entwickeln, dass ihr jeder Respekt vor einem anderen Leben abhanden kommen wird. Warum sollte man das denn auch haben? Du sagst ja selber: Hauptsache, man kommt selber gut durch...
Deine Argumentation ist weder logisch noch auf der allgemeinen Lebenserfahrung beruhend.
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Es wird ein bescheideneres Leben sein, auf niedrigerer Stufe als heute, aber wahrscheinlich glücklicher und gesünder.
>Was daran nun wieder zu meckern ist, keine Ahnung.Steht da oben - und ich meckere nicht. Ich stelle fest.
Muckelgruß
>Badland Warrior