Re: Neues vom Teddybär

Geschrieben von Swissman am 26. Juni 2001 16:26:35:

Als Antwort auf: Re: Neues vom Teddybär geschrieben von Mr. Burns am 25. Juni 2001 18:13:06:

>Die Republikanischen Garden haben sich damals ja massenweise
>ergeben, vorzugsweise dann wenn amerikanische Helikopter über den >Schützengräben aufgetaucht sind und irgendwelche Geräte zum Einsatz brachten.

Dem kann ich so nicht zustimmen: Zwar wurde dem Publikum die ganze Zeit das Bild eines klinisch reinen Nintendo-Krieges vorgeführt, dennoch ist dies nur die halbe Wahrheit - es gab, vor allem in der Endphase, sehr wohl, teilweise sehr heftige, Bodenkämpfe! Die Angehörigen der regulären Truppen haben sich zwar tatsächlich massenhaft, ohne Gegenwehr, ergeben. Dies lässt sich freilich auch ohne Mind-Control-Technologien erklären (wobei ich durchaus nicht ausschliessen will, dass es so etwas gibt - zumindest geforscht wird auf diesem Gebiet mit Sicherheit): Die irakischen Truppen lagen vor dem Bodenangriff ja bereits wochenlang unter dem vernichtenden Bombardement der allierten Luftstreitkräfte (wobei anzumerken ist, dass die "smart weapons", die General Schwartzkopf dauernd vorführte, nur ca 15% der abgeworfenen Bombenlast ausmachten). Die Luftherrschaft der Verbündeten war schlichtweg total. Was die Erfahrungen der Iraker anbelangt, so nützten diese ihnen hier wenig bis gar nichts: Im Krieg gegen den Iran beherrschte die irakische Luftwaffe den Himmel. Ich stelle mir vor, dass die psychologische Wirkung der allierten Luftwaffe derjenigen der deutschen Stukaangriffen in Polen und Frankreich entsprach.
Was nun die Republikanischen Garden anbelangt, so befanden sich diese nicht in der Hauptkampflinie, sondern lagen tief im Hinterland in Reserve. In ihren tief verbunkerten Stellungen erlitten sie durch die Luftangriffe nur geringe Verluste. Nachdem die irakische HKL durchbrochen war, sollten die Republikanischen Garden die Situation bereinigen. Teilweise wurden ihre Kolonnen bereits auf dem Anmarsch von Apaches und Jagdbombern zusammengeschossen, einige Verbände kamen jedoch in direkten Kontakt mit den amerikanischen Spitzen. Insbesondere die Tawakalna-Division, die offenbar der Entdeckung aus der Luft entgangen war, ging dabei mit grosser Aggressivität vor, wobei sie vom gepanzerten Kavallerie-Regiment der US-Army weitgehend zerschlagen wurde.
Dass die Amerikaner dabei nur sehr geringe Verluste erlitten, liegt in erster Linie an der schweren Panzerung ihrer M1A1. Ich warne freilich davor, diese Erfahrungen 1:1 auf die heutige Situation umlegen zu wollen: Der M1A1 wurde wohl zwischenzeitlich zum M1A2 kampfwertgesteigert, auf der Gegenseite sind die Fortschritte jedoch weitaus dramatischer - die Tawakalna-Division war noch mit T-72 ausgestattet. Seitdem hat Russland den T-80 eingeführt, der mittlerweile bereits mit Hockdruck durch den T-90 ersetzt wird. Dass bei deren Entwicklung Erkenntnisse aus dem Golfkrieg eingeflossen sind, versteht sich wohl von selbst.

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