Re: Das Thema ist nicht Heroin, Alkohol und Nikotin

Geschrieben von MaYa am 06. November 2002 20:34:02:

Als Antwort auf: Re: Das Thema ist nicht Heroin, Alkohol und Nikotin geschrieben von Zappa am 06. November 2002 10:41:23:

hi,

>du hast sicher Recht für dich doch die Argumentation etwas Abzumahnen das man nicht kennt ist einfach sehr gewagt, ich erwarte von deinem Erscheinungsbild mehr, ...

was genau erwartest du denn von mir?

mal im absoluten ernst: du behauptest also ernsthaft, daß ich selbst erst diese erfahrung machen muß, um in "diesem kennerkreisen" mitreden zu können? du sagst also zu mir: nimm erst mal selbst drogen, dann reden wir weiter! ich frage dich noch ernster als zuvor: was ist das für eine argumentation in der diskussion, ob drogen schädlich sind, oder nicht? drogen sind schädlich für uns, egal welche, und egal in welchen dosierungen, da gibt es kein vertun, darüber müssen wir noch nicht mal diskutieren. aber dennoch möchtest du mir erst zuhören, wenn ich sage: hey, schon tausend joints geraucht, aber, weißte, sie sind schädlich, deswegen habe ich damit aufgehört... würdest du dann meine worte eher annehmen? hätten sie dann für dich mehr gewicht? wenn ja, warum? und nur damit ich für würdig empfunden werde an dieser diskussion teilzunehmen, gehe ich gewiß nicht los, und hau mir die birne dicht- wie behämmert das wohl wär? da verzichte ich lieber auf die diskussion.

ich selbst, das schrieb ich schon, war auf droge. heftigst. 19 jahre lang. ohne dem ging nichts. mehr und mehr. zum schluß war es schon wirklich nicht mehr schön. aber eines tages begriff ich, daß das nicht gut für mich ist. ich begriff, ich versuche hier irgendwas zu kompensieren- was ist es? ich sagte mir: ehy, lauf nicht weiter davon, stelle dich dir selbst und deinem leben. ich begriff auch, daß mir meine droge meine energie raubt. natürlich soll sie mir sie eigentlich zurück geben, aber es war genau anders herum. und ich wollte kein energielieferrant mehr sein. ich wollte mich nicht mehr ausrauben lassen. ich wollte nicht mehr abhängig sein. also ließ ich die droge weg. von heute auf morgen. und, es ist hammerhart: es geht! keine entzugserscheinungen. kein verlangen mehr. nichts. nada. und wieder habe ich ein stück weiter zu mir zurück gefunden.

dazu habe ich den weiteren (erhöhten) miß(ge)brauch von drogen aller art aus nächster nähe miterlebt, und was es aus menschen macht, die diesen weg gehen. und das wünsche ich keinem. mir selbst schon mal gar nicht. ich weiß, viele sagen: das habe ich völlig im griff - ich sage: nein, hast du nicht. schon mit dem ersten miß(ge)brauch einer droge fängt es an dir aus dem ruder zu laufen. im griff hast due s nur, wenn du stark bist, und die finger davon läßt. fängst du damit an, hast du bereits verloren - oft - leider.

MaYa


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