Re: warum redest Du immer von der Zukunft?

Geschrieben von HotelNoir am 04. November 2002 19:08:22:

Als Antwort auf: Re: warum redest Du immer von der Zukunft? geschrieben von Johannes am 04. November 2002 18:21:00:

>Nein, Naivität unterstelle ich nicht. Ich sage nur, daß ich nicht verstanden habe, wie das konkrete Handeln aussehen soll.

Das konkrete Handeln ist selbstverständlich im Falle eines Hochwassers wie bei Punkt 5. Hat irgendjemand gesagt, dass er anders handeln würde, channeln würde. Also ich hab nie sowas gelesen, sorry, es sind Deine Bilder.


Um Hochwasser als Vergleich zu nehmen: Daß es wichtig ist, Flüsse wieder naturnäher laufen zu lassen statt weiter zu begradigen, das habe ich verstanden (Fernziel). Aber was tue ich, wenn der Wetterprophet vorhersagt, das Hochwasser würde morgen bei 8m stehen, übermorgen bei 8,50m, dann bei 9m, ... Den langfristigen Antworten stimme ich oft zu, das hilft den jetzt (morgen, übermorgen) gefährdeten Kellern aber gar nichts. Und da frage ich nach.
>> Du glaubst an Gott und kritisierst ständig seine Schöpfung. Oder glaubst Du
>> er ist nicht mächtig genug, die Dinge in SEINEM Sinne geschehen zu lassen?

>Hm, sind die Kriege also in SEINEM Sinn? Weil es sie gibt, muß es in Seinem Sinn sein? Nein, es gibt die Kriege, weil sich Menschen gegeb Gott auflehnen. Und was wir tun können, ist daher vielfältig: Das reicht von Gottes Wort verkündigen über Sanitätsdienst bis zur Verteidigung, damit ein Angreifer von vorneherein auf Angriff verzichtet. Was könnte ich aber einem Iraker antworten, der mich jetzt nach Handlungsmöglichkeiten fragt? Soll ich hier "Schwingserhöhung" gegen "Flucht auf's Land" oder ähnliches ausspielen?
>> Wieso herrscht unter den Christen so wenig Vertrauen in Gottes Schöpfung?
>> Wieso glauben sie eingreifen zu müssen mit ihrem beschränkten Sinn von Moral?

>Im letzten Jahrhundert dürfte es über 50 Millionen Tote durch Krieg und Verfolgung gegeben haben. Soll ich Dich jetzt so verstehen, daß wir dagegen nicht handeln sollten?

Wir sollten nicht aufhören zu handeln sondern aufhören nach moralischen Grundsätzen zu handeln, denn es ist nicht an uns Gottes Werk zu beurteilen. Wir sollten uns darauf einlassen unseren wahren Willen zu leben - und dieser wird niemandem schaden. Nur der durch christliche und andere Moral pervertierte Willen schadet den Menschen. Ja das ist schwer zu schlucken, ich weiss. Und dieser pervertierte Willen wird gezüchtet von Medien, Staat und Religionen. Die Geschichte macht mich traurig und ich gebe zu, es fällt mir manchmal schwer, diese Ungerechtigkeiten - wie auch die Kriege und den Hunger - Gottes Sinn zuzusprechen. Hier stosse ich an Grenzen. Doch ich bin mir bewusst, dass ich Gottes Gesetze nicht erkennen kann, es bleibt mir nur darauf zu vertrauen, dass ALLES zum Guten geschieht, egal wie furchtbar es ausschaut. Hier kann wieder Hohn aufgefahren werden, bitte, nur zu: Die armen Kinderchen müssen hungern aber es geschieht zu ihrem Guten. Das geht denen durch den Kopf die im Allgemeinen ihre Haut die einzige ist um die sie sich kümmern. Ja, es geschieht alles zu unserem Guten! Moralisten suchen verzweifelt ihr Herz und glauben es in ihren Reden für das Gute zu finden. Doch sie bleiben kalt.

Grüsse HotelNoir






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