Re: Steueraufkommen nach Steuerarten *Achtung, langweilig*

Geschrieben von Bonnie am 30. Oktober 2002 16:24:01:

Als Antwort auf: Re: Steueraufkommen nach Steuerarten *Achtung, langweilig* geschrieben von Vernon am 30. Oktober 2002 15:55:35:

Hi Vernon!!
schön, mal wieder was von dir zu lesen !! Beim NRW-Treffen haben wir dich vermißt oder wurde das schon geklärt und von mir übersehen ? Komm doch mal wieder in den Chat!
Was die Zahlen betrifft, schwirrt mir langsam der Kopf :-)))
Ich wollte nur 2 Dinge dazu sagen: Kann es sein, daß du Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und Zinseinkünfte nicht eingerechnet hast? Die Unternehmen müßten an sich ja auch keine Steuern zahlen. Man zahlt auf Einkünfte Steuern. Diese Einkünfte können z.B. aus Unternehmensgewinnen stammen. Somit sind die Einkommen von Unternehmern mit der Einkommensteuer erfaßt. Die Körperschaftssteuer kann man - soviel ich weiß - bei der Einkommensteuer steuermindernd ansetzen. Aber kann sein, daß ich da jetzt einiges verwechsele.
Und den Begriff "Mehrleistende" statt "Besserverdiener" fand ich gut in deinem Beitrag :-))) Es wird wirklich gern übersehen, was der einzelne tut, um sein Einkommen zu erwirtschaften. Wobei das auch durchaus bunt gemischt ist. Der eine erzielt ein hohes Einkommen und macht sich nicht tot dafür, der andere schuftet wirklich wie besessen. Man kann ja auch erben. Aber in der Regel muß man schon sagen, daß ein hohes Einkommen in der Wirtschaft mit Mehrarbeit, wenig Freizeit, hohen Gesundheitskosten und vor allem mit Nerven bezahlt werden muß. Nur das interessiert weder den Fiskus noch die Geringverdienenden. Da wird nur auf das Einkommen geschielt und abgezwackt, was geht.

Liebe Grüsse, Bonnie


>Hi Bonnie,
>etwas trocken das Ganze. Wenn man das so liest, hat man tatsächlich den Eindruck dass ca. 27% des Gesamtsteueraufkommens durch Lohnsteuer erbracht wird. (446,2MrdEURO zu 120 MrdEURO [267MrdDM])
>
>>Gesamtsteueraufkommen: 446,2
>>Einkommen/Lohnsteuer: 150,4
>>Umsatzsteuer: ca. 140 (leider ist das ein Zahl von 2000)
>>Mineralölsteuer: 40,7
>>Gewerbesteuer: 35 (leider auch von 2000)
>>Tabaksteuer: 12,1
>>Das sind die größten Steuern. Die Körperschaftsteuer ist tatsächlich DOCH seperat und beträgt 0,4256 Mrd. Euro
>--------------------------------------
>Das finde ich sehr aufschlussreich.
>
>>An erster Stelle steht die Einkommensteuer mit 322 Milliarden DM; davon entfallen 267 Milliarden DM auf die Lohnsteuer.....
>>Auf die veranlagte Einkommensteuer entfallen von den 322 Milliarden DM des gesamten Einkommensteueraufkommens nur ca. 23 Milliarden DM (Selbstständige)
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>EkSt = 322 MrdDM, minus LohnSt = 267 MrdDM aus nicht selbsständige Tätigkeit (Lohnsteuerpflichtig) macht 55 MrdDM aus selbstständiger Tätigkeit oder nicht selbständiger aber auch nicht mehr LohnSt-Pflichtiger Tätigkeit.
>Von diesen 55MrdDM entfallen 23MrdEURO auf die Selbstständigen.
>Es verbleiben somit 32 MrdDM, aus nichtselbstständiger aber Einkommenststeuerpflichtigen Tätigkeit.(Angestellte)
>Die EkSt stammt also zu ca. 17% von den Selbstständigen und Angestellten.
>>Der Wert für die veranlagte Einkommensteuer erweckt darum den falschen Eindruck, dass nicht die sogenannten "Besserverdienenden", sondern die "kleinen Leute" das Gros des Steueraufkommens erwirtschafteten. Dieser Eindruck wäre falsch.
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>*VernonSichDieRübeKratzt*
>Also 267 MrdDM kommen doch von den kleinen und von den Besserverdienenden (Ich hasse dieses dämliche Wort, denn es sind Mehrleistende) kommen 55 MrdDM und das sind gerade mal 17%. Also das verstehe ich jetzt nicht.
>
>>1995 war es im Gegenteil so, dass ca. 10 % der Einkommensteuerpflichtigen, nämlich diejenigen mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von über 90.000 DM, mehr als die Hälfte des Einkommensteueraufkommens bestritten haben.
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>Das heißt doch nur, dass man 1995 noch nicht so gut im Steuern-Sparen war.
>
>>Vor diesen beiden Steuern rangiert die Mineralölsteuer (76 Milliarden DM).
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>Jetzt kann man auch verstehen, warum die Bahn so unattraktiv gehalten wird. Welcher Kaufmann investiert schon, um damit sein Geschäft zu ruinieren.
>
>>Bei einer zusammenfassenden Bewertung dieser Statistik möchte ich zweierlei hervorheben: (1) Die Gewinne von Unternehmen sind entgegen dem ersten Eindruck nicht die wichtigste Steuerquelle.
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>Das ist ja der Punkt. Bei Unternehmen einer bestimmten Größe und erst recht globalen Konzernen kommt es da eher zu Zahlungen des Fiskus an die Konzerne. Da gibt es tatsächlich Konzerne, die sich ein "Gewinn-Abführungs-Unternehmen" auf den Cayman-Inseln erlauben.
>
>beste Grüße
>Vernon



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