Literaturkritik gefällig??? owt., aber mit breitem Grinsen...

Geschrieben von Arkomedt am 28. Oktober 2002 10:22:59:

Als Antwort auf: Orkan und Hagel geschrieben von Badland Warrior am 28. Oktober 2002 10:07:53:

>Orkan und Hagel
>Gestern Nachmittag verdunkelte sich der Himmel und nahm die unsägliche Farbe eines öligen Blaus an. Der Wind, welcher schon den ganzen Tag drohend wehte, steigerte sich. Regen begann zu fallen, als Bote des Unheils, das kommen sollte. Immer stärker wehte es, und die Windsbraut ritt mit ihrem Gefolge durch die Lüfte. Es wurde dunkler, und damit schienen sich die Pforten des Verderbens ztu öffnen. Immer grauenhafter stürmte es, begeleitet vom Heulen der Verdammten. Die alten Bäume mit ihrer Last toter und sterbender Blätter in krankem Gelb bogen sich und wurden geschüttelt von den Mächten des Orkans, welcher nun seine Kraft entfesselte. Die Fenster knirschten, doch hielten sie stand gegen die Naturgewalten, welche draußen dem Menschen zeigten, dass sie über Titanenkräfte verfügten. Müll und Laub, Boten der Vergänglichkeit, wirbelten in einem makabren Tanz durch die von Abgasen und Schlamm geschwängerte Luft, wurden davongetragen. Das Heulen der erdgebundenen Seelen und der Mächte jenseits des Vorstellbaren steigerte sich zu einem grausigen Chor der Zerstörung. Fernes Poltern war zu hören der Menschenwerke, welche von der Hand der Naturgewalten davongerissen und zerschmettert wurden. Blitze erhellten den nun völlig verdüsterten Himmel, der in drohendem Schwarz über der Stadt hing, als hätte sich das Dunkel von jenseits der Sterne gezeigt und wäre das Stürmen und Dräuen ein Bote des tanzenden Chaos. Thors Hammer schmetterte über den nun nicht mehr sichtbaren Wolken und sandte gleißendes Licht, das alsbald erstarb, um noch wütenderem Sturm Platz zu schaffen, welcher durch die grauen Straßen der herbstlichen Hoffnungslosigkeit wütete, an den Fenstern rüttelte und vernichtete, was zu klein oder nicht befestigt war. Die Menschen flüchteten durchnässt vom verseuchten Regen in ihre lieblos gebauten Häuser, um in den heimischen Wänden gefangen zu sein und ihren düsteren Gedanken nachzuhängen und den Strom auszuschalten, um der Wut der Blitze zu entkommen, welche wie Werkzeuge der Rache durch den bedrohlichen Himmel zuckten.
>Die ganze Nacht heulten die Geister im Orkan um die Häuser. Äste, Zweige, dem Tode geweiht, wurden abgerissen und als werkzeug der Verwüstung genutzt. Die von Menschen so klug ersonnenen Gefährte ohne Zugtiere kämpften sich verzweifelt, wenn sie überhaupt unterwegs waren in dem Inferno, durch Massen an Schlam,, Regen, Dreck und wurden bedroht durch die Äste und dem schleimigen widerwärtigen Untergrund der asphaltierten Straßen, welche bedeckt waren von einem breiigen unnatürlichen Belag aus menschlichem Müll und zersetztem toten Laub. Wieder und wieder rüttelte die Windsbraut. Thor hatte sich ein anderes Schlachtfeld gesucht, und die Eisriesen hatten sich zurückgezogen, doch nicht für lang.
>Die ekelhaften Hochhäuser waren in ihrer zementenen Tristesse von Dunkel umhüllt wie von einem erstickenden Film. Ölige Bedrücktheit lag über den Behausungen der Menschen, die den Schlaf suchten, inmitten des Infernos der Naturgewalten. Die verkommenen Ziegelbauten troffen von in dem verseuchten Regenwasser aufgelösten athmosphärischem Dreck, wirkten wie von einem widerlichen Film unsagbarer Scheußlichkeit überzogen. Das Heulen steigerte sich zu Triumphgebrüll, als ob die Mächte des Verderbens nun allesamt ausritten. In dem widerlichen Dunkel, das von den bitteren Tränen der Natur durchsetzt war, meinte man den grimmigen Schnitter selbst auf seinem Roß wahrzunehmen, der auszog, um den Verzweifelten den letzten Mut zu nehmen und sie nach vollbrachter hoffnungsloser Tat einzusammeln. Kein Motor war mehr zu hören, als das Knirschen der Fensterrahmen und das dumpfe bedrohliche Orgeln des Orkans sich zu einem makabren Orchester, wie angeführt von einem wahnsinnigen Flötenspieler, vermengte, zu einem Klangbrei, der wie eine Beschwörung des Irrsinns selbst, des dunklen kriechenden Chaos zwischen den Sternen klang.
>Trübe flackerten die zitternden Flammen der Kerzen, während das dunkle Murmeln im wütenden Brausen stärker wurde. "Niä, Shub-Niggurath…Die Ziege mit den tausend Jungen." Es war keine Nacht, um dem heiteren Treiben zu frönen. Das kränkliche Licht der Laternen kam nicht an gegen die alles bedeckende schleimige Dunkelheit, die sich ergoss und die leichenblass wirkenden Tropfen dessen, was vom Himmel herabgeschmettert wurde. Die jüngst Verstorbenen wurden mitgerissen im Reigen der Seelen, welche in dem brodelnden Irrsinn der Elemente tanzten.
>Nur langsam ließ der Sturm nach, um dann in den sehr frühen Morgenstunden zu einem Angriff der Eisriesen zu werden, welche mit Urgewalt die Fenster und damit die Träume der Menschen erschütterten, dass sie zu zerplatzen drohten. Gewaltiger Hagel wurde auf die Erde geschüttet, als gälte es, alles zu zerbrechen und das Grauen des Eises über die Gequälten zu zwingen. Es war, als hätten die verdorbenen Wesen des von einem Leichentuch aus Schnee bedeckten Hochplateaus von Leng ihr Kommen angekündigt. Jäh erwachten die von dieser Nacht, in der dunkle Dinge durch die Straßen und Träume krochen, welche unnennbar waren und schon den Ahnen der Menschen den Schlaf zu einem Ort des Entsetzens werden ließen, gepeinigten Menschen um ihrem elenden sinnlosen Tagewerk entgegen zustöhnen.
>Der Hagel verschwand, und beruhigt wurde, was zornig über die Städte und Dörfer hinweggerast war. Mildes Licht ergoss sich wie zur Salbung der Seele über die nun Erwachten.
>Verschont vom Grauen wurden einige, die selig schliefen, so auch der Erzähler, doch sah man in die Gesichter der Menschen, so stellte man fest, dass die Blicke vieler erloschen waren und sich Dinge angekündigt hatten, welche nur wenige verstanden. Und dies sollte erst der Anfang sein, denn bald würden sich die Tore öffnen und die uralten verkündigungen eintreten...
>Badland Warrior



Antworten: