Provozieren Moslems eine Katastrophe in Jerusalem?
Geschrieben von Savonarola am 21. Oktober 2002 10:29:00:
Provozieren Moslems Katastrophe in Jerusalem?
© Rainer Schmidt, Jerusalem
In grober Missachtung des Status Quo auf dem Tempelberg in Jerusalem, nach dem keinerlei Veränderungen baulicher Art vorgenommen werden dürfen, hat die moslemische Kontrollbehörde über die heiligen islamischen Stätten, die Waqf, seit 1996 in unterirdischen Gewölben des Tempelberges eine weitere Moschee errichtet. Dabei wurden historische Überreste, die bis in die Zeit des ersten Tempels zurückreichen, zerstört und vernichtet. Nichtmoslemischen Experten und israelischen Archäologen wurde der Zugang verwehrt.
Niemand weiß genau, wie groß die Ausmaße archäologischer Schäden auf dem bedeutendsten historischen Orte sind. Die Welt sah weg, denn schließlich handelte es sich nicht um Buddha-Statuen, deren Zerstörung im März 2001 durch die Taliban in Afghanistan die Empörung vieler westlicher Länder und der UNO hervorrief.
Auch Israel sah aus Furcht vor möglichen politischen Folgen und gewalttätigen Protesten, die ein Baustopp hätte auslösen können, diskret darüber hinweg. Sowohl rechte Regierungen (Netanyahu und Sharon), wie auch linke Regierungen (Barak) fürchteten sich vor den Konsequenzen, die eine Durchsetzung ihrer Souveränität über den Tempelberg hätte mit sich bringen können.
Die neu errichtete Moschee, die etwa 10000 Menschen Aufnahme bietet, befindet sich unter der heutigen Plattform, an der Südostecke des Tempelbergbezirkes. Seit mehreren Monaten wölben sich mehrere Quadersteine der Südmauer nach außen. Die Schlussfolgerung liegt nicht nur nahe, sondern ist offensichtlich, dass dies die Folge der Bauarbeiten durch die Waqf auf der anderen, der inneren Seite der Südmauer ist.
In den vergangenen Wochen hat sich die 10 Meter große Wölbung weiter vergrößert und kann die Mauer möglicherweise zum Einsturz bringen. Experten zufolge ist es nicht mehr eine Frage des ob, sondern nur noch des wann die Mauer einstürzen wird: Die Mauer wird einstürzen. Die zentrale Frage ist, wird sie über den Köpfen tausender Menschen, die dort beten, einstürzen, oder wird es in einer kontrollierten und gesteuerten Weise erfolgen, wie es richtig wäre, sagte Eilat Mazar, Archäologin und Tempelberg-Expertin von der Hebräischen Universität in Jerusalem.Die Waqf weigert sich, israelische Experten zuzulassen, um die Beule an der historischen Mauer untersuchen und stabilisieren zu lassen. Sie werfen Israel vor, die Situation auszunutzen, um die Stätte stärker überwachen zu können. Die Ausbuchtung an der Mauer sei stabil und bereits seit vielen Jahren unter ihrer Beobachtung. Kontakte zwischen israelischen Experten und der moslemischen Behörde zur Lösung des Problems finden bereits seit einem Jahr statt, blieben jedoch bisher ergebnislos.
Jerusalems Bürgermeister Ehud Olmert forderte die Regierung Sharon zum Handeln auf, um die Wölbung unverzüglich zu reparieren und die Mauer vor dem Einsturz zu bewahren. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass es im November, wenn die Moslems den Ramadan begehen, zu einer Katastrophe kommen könnte, wenn sich zehntausende Moslems auf dem Tempelberg aufhalten und die Mauer dann einstürzen sollte.
Sollte dies eintreten, und vielleicht eine große Anzahl von Menschen dabei ums Leben kommen, bzw. die Al-Aksa Moschee beschädigt oder zerstört werden, würde sich die gesamte islamische Welt erheben, denn der Schuldige für diese Katastrophe würde bereits vorher feststehen: Israel. Dass die zuständigen moslemischen Stellen, die unter Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde stehen, das Problem verursacht haben und gegenwärtig das größte Hindernis zur Problemlösung sind, wird nach einer möglichen Katastrophe niemanden mehr interessieren. Nicht umsonst wird der Tempelberg als der explosivste Quadratkilometer der Welt bezeichnet, der nicht nur die Nahost-Region, sondern die ganze Welt jederzeit in Flammen setzen kann.
___Nachdruck mit freundlicher Erlaubnis von Rainer Schmidt
Rainer Schmidt ist freier Journalist und lebt seit 11 Jahren in Jerusalem. Mehrmals im Jahr führt er Vortragsreisen im gesamten deutschsprachigen Raum durch.Rainer Schmidt
P.O.B. 11522
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ISRAEL
Hochachtungsvoll zur allgemeinen Information weitergereicht Savonarola