Re: Templar's Sicht der Welt und des Forums
Geschrieben von Johannes am 12. Juni 2001 14:28:29:
Als Antwort auf: Templar's Sicht der Welt und des Forums geschrieben von Templar am 12. Juni 2001 12:23:23:
Hallo Templar,
vielen Dank für Deinen Beitrag, dem ich in vielen Teilen zustimmen kann. Allerdings möchte ich doch ein paar Anmerkungen machen.
> Dem eigenen Plan/Schicksal/Karma/Vorhersehung kann man weder mit Gelände-
> wagen, noch mit Erdbunker oder genügend Vorräten entgehen. Die Motivation
> dahinter ist immer dieselbe: Angst. Auch Angst kann etwas beruhigendes haben,
> kann einschläfern, kann einem gleichgültig machen.Hm, wenn ich Dich richtig verstehe, ist das Einzelschicksal festgelegt, das Geamtschicksal aber offen, denn Prophezeiungen würden ja keine Zukunft anzeigen, sondern sollten nur Warnung sein, die sich Deiner Ansicht nach erledigt hat. Die mehr oder weniger konkret faßbaren und nachlesbaren Prophezeiungen sind also ungültig und überholt, die mir unbekannte persönliche Zukunft kann ich dagegen nicht ändern, sie wird kommen. Lähmt aber nicht gerade das die Initiative? Warum etwas tun, wenn mein Schicksal doch so und so feststeht?
Ich sehe es übrigens genau umgekehrt: Wenn uns die Bibel z.B. zusagt, daß Jesus wiederkommen wird, so glaube ich das. Bei anderen Weissagungen bin ich zurückhaltender bis skeptisch, aber ich bin offen, was andere dazu zu sagen haben, sie können eine Ergänzung sein.
Meiner Ansicht nach steht der große Rahmen also fest. Nicht weil die Bibel es so schreibt, wird es so kommen. Sondern weil es so kommen wird, schreibt es die Bibel. Und nun sind wir gefragt, Du und ich, wo wollen wir stehen? Wollen wir, ohne jetzt evangelistisch werden zu wollen, auf der Seite von Jesus stehen? Oder arbeiten wir gegen ihn? Du kannst es auch neutraler sehen: Was mache ich angesichts der kommenden Ereignisse? Lebe ich in den Tag hinein, denn mein Schicksal steht ja fest? Oder entscheide ich mich bewußt für eine Seite und ziehe Konsequenzen für mein Leben? Wem gehört mein Leben?
Auch scheint es mir, daß Du die praktische Vorbereitung als kritisch siehst. Laß es mich einmal anders ausdrücken: Wenn das Dach Deines Hauses undicht wird und Du damit rechnen mußt, daß es beim nächsten großen Regen unter Wasser steht, was tust Du dann? Hoffst Du dann darauf, die Schwingungen so zu verbessern, daß wir in einer Welt leben können, in der wir keine Angst vor Regen haben müssen? Oder rufst Du den Dachdecker an und läßt es reparieren?
Für so blöd, wie Du jetzt vielleicht spontan sagst, halte ich diesen Vergleich gar nicht. Mal abgesehen davon, daß zumindest jeder Großstädter von uns sich in völlige Abhängigkeit einer funktionierenden Infrastruktur gegeben hat, war es für unsere Großeltern noch völlig normal, mit mehreren Zentnern Kartoffeln in den Winter zu gehen, den Keller gefüllt mit Kohlen, die Regale bogen sich von dem Eingekochten.
Sicher, man kann alles auch übertreiben. Aber übertreiben nicht die meisten Menschen in die andere Richtung? Völlige Abhängigkeit statt gesunde Vorsorge? Jemand, der heute die Unabhängigkeit unserer Großeltern haben möchte, gilt doch bei vielen schon als Spinner oder jemand, der sich zu sehr von Materiellem abhängig macht, um es anders auszudrücken. Aber ist es das? Ist es nicht genauso selbstverständlich, wie vor den Herbststürmen mein Haus zu inspizieren oder vor dem Urlaub mein Auto zur Inspektion zu bringen?
Okay, nachdem hier der Explorer abgesürzt ist und ich nur den ersten Teil gesichert hatten, lasse ich es mal dabei. Der Beiträg wäre eh zu lang geworden. :-)
Viele Grüße
Johannes