Blödsinn
Geschrieben von Swissman am 20. Oktober 2002 02:03:44:
Als Antwort auf: Atomanschlag auf Bali??? geschrieben von The Saint am 18. Oktober 2002 20:39:58:
Vorausschicken möchte ich, dass die Geschichte weder neu, noch sonderlich originell ist: Ähnliche Theorien gab es schon im Zusammenhang mit der USS COle und dem grossen Bombenanschlag in der City of London.
Soweit es nun Hal Turner, so stelle ich fest, dass er weder von Sprengstoffen noch von Atomwaffen besonders viel versteht: Man braucht durchaus keine Atombombombe, um eine pilzförmige Wolke zu erzeugen - bereits ein halbes Pfund Schwarzpulver, auf einmal gezündet, ergibt ebenfalls eine hübsche Wolke (selber schon probiert). Das gleiche gilt für den weissen Blitz - ich kann mich erinnern, dass mein Chemielehrer einmal Magnesiumpulver gezündet hat. Das Ergebnis war ebenfalls ein sehr heller weisser Blitz. Ich nehme an, die "Blitzraketen", die ich bisweilen zu pyrotechnischen Zwecken kaufe, beruhen auf demselben Prinzip. Und auch Blendgranaten enthalten kein spaltbares Material, sondern eine Ladung chemischer Substanzen.
Dann behauptet er, konventionelle Sprengstoffe würden niemals einen Feuerball entwickeln, der aufsteige, und zudem würde er nach mximal zwei Sekunden erlöschen - auch das ist falsch: Wenn man genügend Sprengstoff verwendet, lassen sich bedeutend längere Zeiten realisieren. Auf dem Höhepunkt der Bombardierungen Londons setzte die Luftwaffe sogenannte Luftminen ein: Diese mächtigen fassförmigen Sprengkörper wogen ca. 2500kg, wobei der eigentliche Sprengstoff über 80% des Gewichtes ausmachte (der Rest bestand aus einer dünnen Metalhaut, einem Fallschirm und Zündmechanismus). Die Detonation dauerte eine halbe Ewigkeit: Zehn lange Sekunden! Laut Augenzeugenberichten stieg zudem bereits während der Explosion nicht nur ein Feuerball empor, vielmehr wird das Phänomen als eine "Flammensäule" beschrieben.
Gegen eine Nuklearwaffe sprechen diverse weitere Punkte: Selbstverständlich ist es natürlich möglich, "Mini-Atombomben" zu bauen, die dann Plutoniummengen weit unter der offiziellen kritischen Masse verwenden. Aber selbst die geringste zündfähige Menge Plutonium (unter Einsatz aller bekannten Tricks sind dies etwa 105g) setzt genügend harte Primärstrahlung frei, um in einigen hundert Metern Umkreis auf ungeschützte Menschen tödlich zu wirken. Abgesehen davon würden dann Überlebende und Helfer an Strahlenkrankheit leiden und das Gelände wäre radioaktiv kontaminiert.
- wie Pilzexplosionen gemacht werden Bern 20.10.2002 09:03 (0)