Respekt

Geschrieben von Dunkelelbin am 19. Oktober 2002 20:55:45:

Hi,

angesicht der leider gelöschten Diskussion gestattet mir ein paar Gedanken dazu.
Zuerst einmal bedauer ich das Entfernen von Beiträgen, weil ich der Meinung bin, dass sich ein jeder sein eigenes Bild machen sollte.
Sicherlich bin ich mir der Brisanz dieses Themas durchaus bewusst, dennoch nutzt es nichts es auszuklammern und unverarbeitet in die Ecke zu stellen, denn genau dies führt wiederum zu Mißverständnissen und Agressionen.
Ich bedauer auch, dass Salim gesperrt ist, ich bin jedoch kein Forumsmaster um darüber urteilen zu können, ob es angebracht war oder nicht.
Worum es mir bei dieser Diskussion geht, ist das verlorene Wörtchen "Respekt",- voreinander und im Umgang miteinander.
Jeder Standpunkt hat seine Ursprünge über die man zuerst reden sollte, bevor man einen Mitmenschen für seine Meinung pauschal diskreditiert, gleichgültig welcher Religion, Hautfarbe, Haarfarbe, ect.
Der Mensch ist auch die Summe seiner Erfahrungen, das dürfen wir niemals vergessen.
Ich persönlich respektiere einen jeden Menschen solange, bis er sich vielleicht derart verhält, dass er in meinen Augen den Respekt, den ich ihn persönlich entgegenbringe, verliert.
Ich respektiere den Islam, den christlichen Glaube und den jüdischen Glaube sowie den Buddhismus oder den Hinduismus, wenngleich ich diese Religionen in meinem gegenwärtigen Entwicklungsstand nicht gut heiße und sie mir in vielen Dingen äußerst unverständlich erscheinen.
Was mir unmöglich erscheint, ist eine Person zu respektieren, die mich nicht respektiert und meine Ansichten und Meinungen nicht anhören will, weil ich die bin, die ich bin.
Wird der Dialog von einer Seite unmöglich, weil eine Person meint die "absolute Wahrheit" für sich in Anspruch nehmen zu können und lehnt andere Sichtweisen ab und wird dazu noch beleidigend, so bin ich nicht mehr gewillt mit diesem Menschen weiterhin in Kontakt zu stehen und auch hier mache ich keinen Unterschied bezüglich Nationalität oder Glaubensgesinnung.
Mich in die "braune" Ecke stellen zu wollen ist unbegründet und beleidigend.
Trotzdem, dassich 8 Jahre mit einem arabischen Moslem verheiratet war und zwei Jahre allein, als deutsche Frau in einem arabischen Land gearbeitet und gelebt habe, erlaube ich mir in meinem Heimatland meine Ansichten offen zu vertreten.
Ich bin nicht nur gegen Kopftücher auf den Häuptern von Lehrkräften, ich habe auch etwas gegen das Kreuz an der Wand in Süddeutschen Klassenzimmern.
Ich bin gegen die Indoktrinierung jeglicher Religionen an Schulen und öffentlichen Einrichtungen.
Und ich habe etwas dagegen, dass ich in meinem Geschäft( eine winzige Ballettschule) von türkischen Jugendlichen bespuckt werde, deren Eltern lachend hinter ihnen stehen und meine Schülerinnen belästigt und als Schlampen tituliert werden und das war leider kein einmaliger Vorfall.
Leider befürchte ich, dass dieses Posting entweder gelöscht werden wird oder auf Unverständnis trifft. Keine Ahnung, ist mir auch egal.
Aber ich weiß, dass ich es nicht alleine bin, die derartige Erfahrungen machen musste und je mehr wir schweigen umso mehr wird es grollen.

Grüße
Dunkelelbin






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