Re: Die Kernwaffenarsenale

Geschrieben von Nick am 17. Oktober 2002 13:43:31:

Als Antwort auf: Nukleare Bewaffnung, der Sanitätsgefreite Neumann und andere Fragen geschrieben von Badland Warrior am 17. Oktober 2002 13:26:44:

Hallo,

>Soviel ich zu glauben wisse, habe das in den Achtziger nicht so aufmerksam verfolgt, Asche auf mein Haupt, haben folgende Länder die Bombe:
>USA, Großbritannien, Südafrika, Frankreich, Indien, Pakistan, Nordkorea, China, Sowjetunion (Russland, Ukraine und Weißrussland unter anderem) Israel, Lybien. Ich bitte da um Korrektur und Ergänzung.

Hab hier was, könnte interessant sein:

Der Höchststand der Kernwaffenarsenale war 1986 mit fast
70.000 Kernwaffen weltweit zu verzeichnen. Heute sind
immer noch mindestens 45.000 Atomsprengköpfe gelagert,
deren Sprengkraft mehr als einer Million Hiroshimabomben
entspricht.

Ein Teil davon ist nicht mehr aktiver Bestandteil der
Nuklearstreitkräfte, sondern wird als sogenannte
strategische Reserve gezählt oder ist bereits für die
Demontage bestimmt, die allerdings nur langsam
vonstatten geht (nur etwa jeweils 1500 bis 2500
Sprengköpfe jährlich können in den USA und Rußland in
den alten Waffenfabriken demontiert werden).

Die aktiven Kernwaffenarsenale enthalten in den USA zur
Zeit etwa 9.200 Sprengköpfe und in der ehemaligen
Sowjetunion (Rußland, Ukraine, Kasachstan, Weißrußland)
etwa 11.000 bis 12.000 Sprengköpfe. Die für das Jahr
2003 ins Auge gefaßten Abrüstungsschritte würden in den
USA und Rußland noch schätzungsweise 4450 bzw. 6250
Atomwaffen belassen (zuzüglich einer inaktiven,Reserve`
von 4000 bzw. 5000 Sprengköpfen). Die Arsenale der
kleineren Atommächte Frankreich, China und
Großbritannien enthalten etwa 520, 430 bzw. 200
Sprengköpfe. Hier gibt es bislang keine Schritte zur
Abrüstung, im Gegenteil: diese Arsenale befinden sich im
Modernisierungsprozeß.

Neben den fünf etablierten Kernwaffenstaaten gibt es
eine Reihe von de-facto Atommächten, von denen
angenommen wird, daß sie jederzeit Kernwaffen
produzieren könnten oder sie bereits hergestellt haben,
da sie über die notwendigen Technologien, das Know-how
und insbesondere die entsprechenden Mengen spaltbaren
Materials verfügen. Obwohl bislang nie öffentlich
zugegeben, könnte Indien bereits 40-60, Israel 100-200
und Pakistan 10-20 Atomwaffen besitzen. Die Gesamtzahl
der stationierten Atomsprengköpfe liegt also oberhalb
von 22.000. Die Sprengkraft entspricht mehr als einer
halben Million Hiroshimabomben.

zum Anfang


Atomwaffen
In Südafrika wurden seit den siebziger Jahren Atombomben
produziert, wie vor einigen Jahren zugegeben wurde.
Inzwischen hat Südafrika auf seinen niemals öffentlichen
Atomwaffenstatus verzichtet; sechs Atomwaffen wurden
wieder demontiert. Andere Länder haben in der
Vergangenheit nachweislich Kernwaffenprogramme
durchgeführt, die allerdings zum Glück nicht zum Erfolg
geführt haben. Dazu zählen Schweden, Brasilien und Irak.
Eine weitere Gruppe von Ländern, die den
Nichtverbreitungsvertrag für Kernwaffen (NVV)
unterschrieben haben, standen oder stehen immer wieder
im Verdacht, neben ihren zivilen Atomprogrammen auch
militärische Ambitionen zu verfolgen. Dazu zählen
Nordkorea, Libyen, Iran und Taiwan. Die Safeguards
(Sicherungsmaßnahmen) der Internationalen
Atomenergieorganisation IAEO scheinen keine vollständige
Gewähr dafür liefern zu können, daß diese Staaten nicht
doch heimlich Atomwaffen entwickeln. Im Falle des
NVV-Mitglieds Irak gab es erst endgültige Klarheit durch
die von den Vereinten Nationen durchgeführten
Inspektionen nach Ende des Golfkrieges.

Die Gefahr der Weiterverbreitung von Atomwaffen wird
verstärkt durch die Tatsache, daß bestimmte
Technologien, die innerhalb ziviler Atomprogramme
genutzt werden, den Zugriff auf waffenfähige, spaltbare
Nuklearmaterialien ermöglichen. Dieser Zugriff auf
Bombenmaterial, Plutonium oder hochangereichertes Uran,
ist der Schlüssel zu möglichen Atombombenprogrammen.
Etwa 20 Länder haben inzwischen Zugang zu den
sensitivsten Kerntechnologien, vor allem
Urananreicherung und Wiederaufarbeitung von
Brennelementen zur Plutoniumabtrennung aus dem
radioaktiven Abfall. Die Liste der Länder, die
prinzipiell atomwaffenfähig wären, wird daher immer
länger. Neben den bislang bereits genannten Staaten
müssen hier auch Argentinien, Japan, Kanada,
Deutschland, Belgien, Niederlande, Spanien und Italien
genannt werden.

Hoffe es hat dir etwas weitergeholfen.

Gruss

Nick




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