Wes Brot ich ess', des Lied ich sing - Illuminaten und Industrie

Geschrieben von Torsten am 17. Oktober 2002 12:51:11:

Liebe Leute,

heute kam im DLF ein interessanter Beitrag über eine Illuminaten-Akademie mit Hauptsitz in Rom. Darin wurde auf die freidenkerische und freimaurerische Tradition hingewiesen. Darüberhinaus war die Rede von der Bekämpfung des Glaubens. Am Ende kam dann noch der Hinweis, daß sich die Akademie vollständig aus Spendengeldern finanziert. Die Sponsoren finden sich vorwiegend in der Industrie. Das ganze Handeln sei auf eine bessere Welt ausgerichtet.

Auch wenn ich kein Verschwörungstheorie-Anhänger bin, finde ich einige Punkte sehr bedenklich.
Dieser Illuminaten-Verein mit Spitzenvertretern aus Wissenschaft und Politik will also eine bessere Welt schaffen. Jeder Idiot weiß, das das nur als gemeinsame Leistung aller Menschen geht. Ausgerechnet diesen Leuten sollte das unbekannt sein, ausgerechnet sie streben eine Lösung ausgehend von einer elitären Gruppe an?
Noch nachdenklicher macht mich die offene Kampfansage an die Religionen. Während deren Vertreter im Sachinteresse (z.B. Friedensprozeß, Bekämpfung des Hungers, Menschenrechte) den breiten Dialog und das gemeinsame Handeln suchen, gehen die Illuminaten auf Konfrontationskurs.
Zu schlechter Letzt noch der Hinweis auf die Finanzierung. Welches Interesse hätten Industrieunternehmen, einen Verein zu unterstützen, der nicht in ihrem Interesse handelt? Wes Brot ich ess', des Lied ich sing.

Am wunderlichsten fand ich aber die Offenheit, in der das berichtet wurde. Entweder rechnet Keiner mehr mit denkenden Medienkonsumenten oder diese Leute sind sich sicher genug, daß die Meisten ihrer Auffassung sind.

Entgegen meiner früheren Ansicht komme ich zu der Überzeugung, daß diese Leute eine wesentliche Rolle in wirtschaftlichen und politischen Vorgängen spielen und das durchaus nicht im von ihnen behaupteten humanistischen Sinn.

Viele Grüße

Torsten


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