Kollektivbewusstsein

Geschrieben von HotelNoir am 15. Oktober 2002 21:11:45:

Als Antwort auf: Annäherung an eine stabile menschliche Welt? geschrieben von Torsten am 15. Oktober 2002 16:52:35:

Hi,

der Mensch ist kein Perpetum Mobile. Die Evolution (Gott, mal zur Abwechslung :-)) bringt menschliche Informationsträger hervor, die die Lernschritte des Kollektivbewusstseins manifestieren. Zweck der Evolution ist die Bewusstseinserweiterung (sich ausweitendes Bewusstsein = alle Schattierungen wahrer Liebe) bis zur vollständigen Einheit mit dem Leben. Lernschritte können natürlich auch den Getrenntheitswahn verstärken, z.B. ein Volk nach dem Krieg. Bei nach Amerika geflüchteten amerikanischen Juden 2. Generation nach dem Holocaust wurden in Tests noch Kriegstraumata diagnostiziert.

Hinter diesem Prinzip des evolutionären Prozesses der Bewusstseinserweiterung/Liebe steckt glücklicherweise noch ein anderes Prinzip, das garantiert, dass die Schwingung sich grundsätzlich kontinuierlich erhöht: Die Sehnsucht. Im Gegensatz zu unserem Bewusstsein, dass sich einmal ausdehnt (liebt) und einmal zusammenzieht (Angst hat) ist die Sehnsucht eine beständige Kraft. In der Kontemplation kann die Sehnsucht, die hier gemeint ist, als Agape erfahren werden - in der Sehnsucht wird bereits Dienst am Einen getan, da die Kraft der Sehnsucht imstande ist die Schwingung zu erhöhen. Ob es sich dabei tatsächlich um Schwingung handelt, ist natürlich fraglich, könnte auch Energie, Prana oder Ziegenmilch sein, doch da hier nicht die Art und Weise wie sich die Evolution zu ihrem Recht verhilft zur Debatte steht, braucht dieser Punkt nicht weiter beachtet zu werden.

Eine Sichtweise zu den Prophs: Seher haben bewussten Zugang zum Kollektivbewusstsein, das in seiner Entwicklung jedoch nur tendenziell vorhersehbar ist. So ist es möglich, dass die Prophs von Nostradamus heute ungenau sind, weil er (das Kollektivbewusstsein) nicht wissen konnte, welche Veränderung das gesamte Kollektivbewusstsein Europas und der ganzen Welt durch die Französische Revolution erfahren würde. Nostradamus Prophs könnten sich auf einen Verlauf der Weltgeschichte ohne Französische Revolution beziehen. Dies macht die Prophs aber nicht wertlos, nur halt tendenzieller als wir gerne hätten.

Grüsse HotelNoir


>Liebe Leute,
>bei der erneuten Beschäftigung mit Prophezeiungen, ihrer Herkunft und Wirkung ist mir folgende Idee gekommen:
>Was ist, wenn viel mehr Bereiche des menschlichen Lebens von Visionen betimmt sind, als wir annehmen?
>Natürlich weiß man nicht, inwiefern das den Tatsachen entspricht, aber sowohl im Alten Testament als auch in der griechischen Antike wie in den Überlieferungen der Naturvölker spielen Träume und Visionen (wenn man das überhaupt klar trennen kann) eine wichtige Rolle für Entscheidungen und Handlungen. Das Déjà-vu kennt wohl Jeder. Die meisten unserer Handlungen vollziehen wir automatisch, was üblicherweise mit Lernen und Erfahrung begründet wird. Vorahnungen sind eine häufige Erscheinung.
>Bleiben wir bei Vorahnungen: So ist zwar zunächst naheliegend, daß man ein Ereignis ahnt und abwendet (z.B. Unfall, was mir schon öfter passiert ist). Was aber, wenn man nur den Schreck geahnt hat, den Einem eine Situation einjagt, ohne daß ein Unfall "vorgesehen" ist, sondern die Vermeidung?
>Bisher gab es wohl in der Menschheitsgeschichte nur wenige langzeitstabile Zustände. Wenn Epochen stabil erscheinen, dann wohl nur, weil uns ausreichendes Detailwissen fehlt. Ständig gab es Veränderungen innerhalb und zwischen Gruppen: Wissenschaftlicher Fortschritt, Machtwechsel, Kriege. Zwar hat der Mensch immer das Bedürfnis nach Stabilität, aber einen noch stärkeren Drang zur Veränderung.
>In der Umgangssprache hat dieser Drang zur Veränderung unter Anderem den Namen "Träume" (wird häufig auf Jugendliche angewandt, bevor sie im Erwachsenenalter die Träume den Erfordernissen opfern). Vielleicht sagt der Begriff mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich ist?
>Was ich mit den vielen Worten sagen will: Was, wenn wir von der Zukunft genauso bestimmt werden, wie von der Vergangenheit, und zwar jeder Einzelne, nur mit unterschiedlicher Sensibilität? Daraus würde sich ergeben, daß das Reich Gottes das feststehende Ziel ist, dem wir uns nähern und welches mit zunehmender Annäherung immer mehr Menschen bewußt wird. Dafür würde sprechen, daß spirituelle, also sensiblere Menschen, immer wieder dieselben Vorstellungen von dieser neuen Form des Zusammenlebens entwickeln. Wenn in verschiedenen Prophezeiungen dann von langen glücklichen Zeiten die Rede ist, dann vielleicht, weil kein Entwicklungsdruck auf die Form des Zusammenlebens besteht. Und wenn davon die Rede ist, daß der Mensch dann ungeahntes Wissen und Fähigkeiten besitzen wird, dann vielleicht, weil wissenschaftlicher Fortschritt und Entfaltung der menschlichen Möglichkeiten zentrales Ziel wird.
>Nur so als Idee. Viele Grüße
>Torsten
>Zusammeninnerhalb von



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