Re: Nochmal zu Jimmy, dem Heiligen

Geschrieben von Pez am 12. Oktober 2002 16:47:01:

Als Antwort auf: Nochmal zu Jimmy, dem Heiligen geschrieben von Torsten am 12. Oktober 2002 16:26:01:

>Liebe Leute,
>da ich mich inzwischen etwas näher über Jimmy Carter informiert habe, muß ich zugeben, daß er wohl der am wenigsten aggressive Präsident der letzten Jahrzehnte war. Aber auf ihn wollte ich gar nicht zurückkommen, sondern auf unsere lieben Medien.
>Ein Reporter aus Washington zeichnete heute für den Deutschlandfunk das zur neuen Ehre passende Bild des Hl. Jimmy. Dessen religiös bestimmter Idealismus ließ ihn nur nach 4 Maßstäben handeln. Zwei davon waren die Nächstenliebe und die Wahrheit, die anderen beiden genauso gut (ich meine hier "gut" im christlichen und humanistischen Sinn), aber ich habe sie mir nicht genau gemerkt; es könnten Gerechtigkeit und Toleranz gewesen sein.
>Damit nicht genug: Nach dem Kommentar muß er wohl eher ein Baptistenprediger gewesen sein, der sein Präsidentenamt nur der Verbreitung der Worte Jesu widmete; so gestaltete sich eine Ansprache zur Lage der Nation zur wahren Predigt, zu deren Ausarbeitung er sich mit seinen Glaubensbrüdern zu mehrtägigen Exerzitien zurückzog.
>Aber seine wahre spirituelle Reife erlangte er erst nach Ende seiner Präsidentschaft, als er plötzlich durch den Verlust des Jobs (der Begriff Job für das Präsidentenamt wurde mehrfach betont) vor dem Nichts stand. In einem schwierigen Prozeß fand er dann seine wahre Berufung zum Friedensstifter und Heilsverkünder (na gut, die beiden letzten Begriffe fielen nicht wörtlich, sondern nur sinngemäß).
>Die Darstellung klingt sicher etwas überzogen, aber der Beitrag war es auch. Das klang weniger nach einem amerikanischen Präsidenten als nach der leiblichen Wiederkunft Jesu Christi, auf die ja einige Glaubensrichtungen warten. Mindestens sollte man aber, wenn nur die Hälfte stimmt, die alsbaldige Heiligsprechung erwarten.
>
>Abgesehen von Jimmy: So lichte Momente der Deutschlandfunk manchmal hat, so dunkel sind seine schlechteren Phasen. Ich glaube zwar nicht, daß eine völlig wertfreie Berichterstattung möglich ist, aber sie muß sich in den geringstmöglichen Grenzen halten. Wenn sich auf demselben Sender gegensätzliche oder zumindest stark unterschiedliche Töne abwechseln, ist das eher der Verwirrung dienlich als der Information.
>Viele Grüße
>Torsten

Haj Torsten!
Mach dir keine Gedanken über einzelne Presidenten. Das is eine Strategie.
Beim letzten Mal wars offensichtlich. Wenn wirs erleben, kriegt das nächstemal
ein Reptiel einen Nobelpreis (Stange Dynamit).Pez über dem die Regenwolken
kreisen. Aber das muss wohl so sein. Ganz "lustige" Grüsse aus Wien.


Antworten: