Vorbild war eine Salami-Pizza

Geschrieben von Zwobbel am 11. Oktober 2002 12:44:51:

Geheimnis der Kornkreise von Schönwalde gelüftet - Journalist war Urheber
ddp/BLZ

BERLIN/SCHÖNWALDE. Das Geheimnis um den Kornkreis in einem Weizenfeld bei Schönwalde im Landkreis Dahme-Spreewald ist gelüftet. Nicht Außerirdische, sondern ein Journalist und seine Helfer sind für die mysteriösen Zeichen im Weizen verantwortlich, die im Juli für erhebliche Unruhe und zahllose Gerüchte in den Gemeinden entlang der Bundesautobahn A 13 gesorgt hatten.
Die Zeichen seien mithilfe eines Seils und eines Baumstammes entstanden, sagte der Initiator Stephan Guntli von SternTV am Donnerstag. Als Vorlage habe eine Salami-Tomaten-Pizza gedient, die im Maßstab 1:100 auf das Feld übertragen wurde. Mit dem Kreis wollten die Kornkünstler beweisen, dass die Kreise "aus Menschenhand" entstehen können und damit die "Theorien von selbst ernannten Experten ad absurdum" führen.

Gemeinsam mit dem Kieler Friedemann Ohms habe er die Kornhalme mit einem etwa einen Meter langen Baumstamm - "wie mit einem großen Nudelholz" - plattgewalzt, sagte Guntli. Ohms hatte bereits Anfang der 90er-Jahre in Norddeutschland mit seinen Kornkreisen für Aufregung gesorgt. Zuvor hätten sie - so die Männer - den Umriss des Kreises mithilfe eines 25 Meter langen Seiles "vorgezeichnet". Das Seil sei dabei wie ein Zirkel genutzt worden.

Um das Rätselraten wegen des Kornkreises noch spannender zu machen, "zeichneten" Guntli und Ohms kleinere Formen in den großen Kreis ein - die Salami- und Tomatenstücke, eines davon zerplatzt. Zudem streuten sie Siliziumpulver aus. Um keine Spuren zu hinterlassen, gingen die Schöpfer des Kornkreises, wie sie gekommen waren - entlang der Traktorspuren im Feld.

Der sonderbare Kreis in dem Weizenfeld einer Agrargemeinschaft war Mitte Juli entdeckt worden und hatte täglich zahlreiche Schaulustige angezogen. Unter ihnen befanden sich auch etliche Wünschelruten-Gänger, Hobby-Ufologen und Mitglieder einschlägiger Organisationen wie etwa der "Forschungsgesellschaft Kornkreis e.V.". Entsprechend breit war das Spektrum der Erklärungen, worum es sich bei dem Phänomen im erntereifen Weizen wohl handeln könnte: um einen Ufo-Landeplatz mit 45 Meter Durchmesser oder um einen Scherz. Das wäre nun geklärt.

Die Siliziumkristalle, die mancher damals als Beleg für das Unfassbare mit nach Hause nahm, kann er jetzt getrost im Hausmüll entsorgen. Nur die Bauern grollen noch immer, weil die Außerirdischen ihnen die Ernte zertrampelt haben. (ddp/BLZ)

von zwobbel dazu kein Kommentar



Antworten: