Traum/Ethik & Moral

Geschrieben von Swissman am 04. Oktober 2002 02:42:45:

Als Antwort auf: Aus aktuellem Anlaß: Generation von Mördern??? geschrieben von King Henry am 03. Oktober 2002 05:18:55:

Auch mich hat der Fall stark beschäftigt: Ich bin am Montag erst spät von der Arbeit nach Hause gekommen, habe die deutschen Nachrichten eingeschaltet und gerade noch einen Teil der Meldung über die Entführung gesehen. Ich ging dann recht bald schlafen - und hatte einen Traum!

Ich sollte vielleicht folgendes vorausschicken: Meistens erinnere ich mich nicht, oder allenfals fragmentarisch an meine Träume. Seit ich vor ca. drei Jahren ein Nahtoderlebnis hatte (glücklicherweise bei weitem nicht so dramatisch, wie bei Dir, aber es hat trotzdem nur sehr wenig gefehlt), kann ich mich gelegentlich an Träume erinnern, die dann so oder ähnlich eintreten. Den ersten, an den ich mich erinnere, habe ich übrigens im April im Forum veröffentlicht.

Nun zu dem erwähnten Traum: Es war relativ dunkel und recht kühl (Morgendämmerung?). Ich stand vor einem Gewässer, neben mir standen Bäume und Büsche. Im Wasser sah ich etwas rötliches schwimmen. Als ich nähertrat, konnte ich ein Gesicht erkennen - es schien sich um den entführten Jakob zu handeln. Dort, wo sich die Haare und das rechte Auge befinden sollten, war alles rot. Im Traum glaubte ich, es handle sich um Blut - es könnte sich aber auch um eine Plastiktüte gehandelt haben. Auf alle dachte ich mir: "Das Schwein hat ihn erschlagen."

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich wohl nicht alleine war: Jemand hob den Jungen aus dem Wasser, wobei ich eine Schnur um seinen Hals entdeckte.

An dieser Stelle endet meine Erinnerung.

Am Dienstagmorgen vermutete/hoffte ich noch, dass mein Unterbewusstsein lediglich eine Art Worst-Cas-Szenario entwickelt hatte, welches mich offenbar derart beeindruckt hatte, dass die Erinnerung daran erhalten blieb. Mittlerweile muss ich aber sagen, dieser Traum enthält für ein blosses Planspiel meines Unterbewusstseins viel zu viele Details, die sich bewahrheitet haben.

>Der 27-jährige Student ist meiner Meinung nach noch nicht richtig erwachsen

Ob "erwachsen" oder nicht - bei Kapitalverbrechen (= Verbrechen gegen Leib und Leben) bin vollkommen intolerant: "Mildernde Umstände" kann ich bei solchen Tätern aus Prinzip nicht anerkennen - deren blosse Behauptung seitens linker Anwälte und Psychologen erfüllt nach meinem Verständnis von Gerechtigkeit bereits den Tatbestand der Beleidigung des Opfers und wird von mir auch als strafenswert angesehen.

Vollkommen anders verhält es sich selbstverständlich im Falle von Notwehr - diese ist immer gerechtfertigt! - Leider wird ja heutzutage dem "Verhältnismässigkeitsprinzip" seitens der Juristen eine völlig übertriebene Gewichtung gegeben... Ich kenne Urteile, da kommt mir die Galle hoch, und ich fühle einen gewissen Drang, Gewalt gegen die Verantwortlichen Richter auszuüben...

In Notwehrfällen sollte man das "Verhältnismässigkeitsprinzip" zugunsten des Zweckmässigkeitsprinzips zurücksetzen: Wenn jemand gewaltsam angegriffen wird, dann hat das Opfer das selbstverständlich Recht, diesem Angriff mit den Massnahmen zu begegnen, die ihm oder ihr am geeignetsten erscheinen, den Angriff zu stoppen (die Richter in ihrem Elfenbeinturm argumentieren in solchen Fällen mit Vorliebe, das Opfer hätte sich, während es um sein Leben kämpfte, noch dieses und jenes überlegen müssen - über die Abgehobenheit mancher heutiger Juristen kann man nur den Kopf schütteln *würg*) - das schliesst möglicherweise tödliche Folgen für den Täter selbstverständlich mit ein.

Der Vergewaltiger, um ein in ganz besonderem Masse ekelerregendes Beispiel anzuführen, hat in freier Entscheidung beschlossen, seine Tat zu verüben - Wer A sagt, muss auch B sagen und den Preis für seine Missetaten bezahlen. Wenn das Opfer, um das Beispiel weiterzuführen, da es selbst zu schwach ist, um sich erfolgreich zu wehren, seine Freunde, Mr. Smith und Mr. Wesson zu Hilfe ruft, die dem Dreckskerl eine (bei richtiger Anwendung tödliche) Lektion erteilen, dann werde ich ihr daraus mit Sicherheit keinen Strick drehen, sondern sie im Gegenteil sogar noch beglückwünschen.

>Aufgefallen íst mir folgendes:
>Offenbar werden die Täter immer jünger. Oft werden Kinder von anderen, noch nicht (ganz) erwachsenen Leuten umgebracht. Da ist der Junge, 13 aus Peine, Täter ist 19, das kleine Mädchen, vergewaltigt, Täter ist 18. In anderen Fällen 16 und so weiter.

Etwas polemisch gefragt: Wie soll man Kindern beibringen, dass es falsch ist, zu morden, wenn man gleichzeitig Abtreibung erlaubt?

>Irre ich mich, oder ist es tatsächlich so???
>Wächst heute eine Generation von Mördern heran?

Eindeutig JA - aber es ist ja auch kein Wunder: Alle Tabus, von denen beileibe nicht alle nur dazu da waren, den Leuten das Leben schwer zu machen, sind zerbrochen worden. Werte? - Gibt es nicht mehr. So was altmodisches auch...

Erlaubt ist, was gefällt - wenn jemand auf kleine Jungs steht: Was soll's - Es findet sich mit Sicherheit irgendein degenerierter Psychologe, der uns in wissenschaftlich verbrämter Sprache "beweist", dass es das 1.) schon immer gab, es 2.) etwas vollkommen natürliches sei, und überhaupt, dass, 3.) nicht etwa der Täter ein böser Mensch sei, sondern die Schuld vielmehr bei der bösen Gesellschaft liege, blah, blah, blah, blah...

Dabei will ich den Mörder, den Vergewaltiger, den Päderasten doch gar nicht verstehen (Was im Kopf des Täters vorgeht, interessiert mich nur insofern, als es der Polizei helfen kann, den Schuldigen möglichst schnell aus dem Verkehr zu ziehen - ich denke hier vor allem an das Profiler-Projekt des FBI), noch will ich ihn "heilen", sondern ich will ihn bestrafen - in Fällen von Kapitalverbrechen bedeutet dies automatisch die Höchststrafe (sprechen wir es doch ruhig aus: Es gibt eine Gruppe von Tätern, in denen die Todesstrafe absolut angemessen ist).

Im Gegensatz zur heute (beklagenswerterweise) vorherschenden Ansicht bin zutiefst davon überzeugt, dass es gewisse Werte gibt, die man nicht antasten, relativieren, etc. darf. Es handelt sich dabei gleichsam um Axiome, die nicht weiter begründet werden müssen, die das menschliche Zusammenleben überhaupt erst ermöglichen. Dass man nicht stiehlt, nicht mordet, usw. sollte eigentlich jedem klar sein. Ebenso selbstverständlich sollte es auch sein, dass man nicht einfach weiterläuft, oder sogar noch zusieht, wenn ein Verbrechen im Gange ist, sondern, soweit dies die Umstände erlauben, eingreift (ein gesunder junger Mann, der in der S-Bahn zusieht, wie eine Frau vergewaltigt wird, kann sich rausreden, wie er will - für mich ist und bleibt er ein erbärmlicher Feigling).

Eines sollte man nicht vergessen: Der grassierende allgemeine Werteverfall ist nicht einfach so passiert, als wäre es eine Art Betriebsunfall - Er wurde und wird gemacht! Bereits der chinesische General Sun Tsu empfahl in seinem zeitlosen, nach 4000 Jahren immer noch lesenswerten, Meisterwerk "Die Kunst des Krieges" (ich zitiere sinngemäss, da ich die Stelle nicht gerade zur Hand habe)): "Zerstört alles im Land des Feindes, was gut ist! Zersetzt die Moral, bewerft ihre Helden mit Scmutz, zieht ihre Überlieferungen in den Dreck und gebt ihre Götter der Lächerlichkeit preis. Hetzt die verschiedenen Gesellschaftsschichten aufeinander los, verderbt die Jugend und verteilt Opium. - Nach einigen Jahren wird dieses Land unfähig sein, sich zu verteidigen."

Ähnlichkeiten zu heutigen Ereignissen sind wohl alles andere, als zufällig. - Im Osten dient Sun Tsu auch heute noch als Lehrmittel... - Schon seit Jahrzehnten setzen die Kommunisten genau diese Empfehlungen in grossem Stil in die Praxis um!

Und noch etwas: Es gibt nicht nur DAS BÖSE, sondern auch DEN BÖSEN - Satan, der Teufel, Mephistofeles, Luzifer,... - es gibt ihn, und er ist derjenige, bei dem wir uns für die bereits langsam ansteigende rote Flut zu bedanken haben. - Die grösste und zugleich erfolgreichste List des Teufels war und ist es, die Menschen zu lehren, dass es ihn nicht geben würde. - Gewisse Analogien zur sowjetischen Langzeitstrategie zwingen sich auch hier wiederum förmlich auf.


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