Mordanschlag an Saddam wäre billiger

Geschrieben von DaveRave am 02. Oktober 2002 14:26:05:

Mordanschlag wäre billiger

focus-online, 02.10.02 Mit Blick auf die Kosten eines Kriegs hat das Weiße Haus jetzt vorgerechnet, dass ein Attentat auf Saddam Hussein günstiger käme. Auf die Frage nach dem zu erwartenden Preis eines Militäreinsatzes antwortete Sprecher Ari Fleischer am Dienstag (Ortszeit), darüber könne er keine Angaben machen, da US-Präsident George W. Bush noch keine Entscheidung über das weitere Vorgehen getroffen habe. "Der Preis einer Gewehrkugel wäre deutlich niedriger, falls es die irakische Bevölkerung selbst in die Hand nehmen würde."

Es gebe viele Alternativen zu einem Militärschlag, sagte Fleischer vor Journalisten in Washington: „Das irakische Volk und das irakische Militär können dabei helfen, das Problem zu lösen.“ Bush habe bereits mehrfach betont, dass die militärische Option für ihn nicht erste Wahl sei. Auf die Frage, ob die US-Regierung auf den Tod Saddams hoffe, antwortete Fleischer: „Ein Wechsel des (irakischen) Regimes ist das Ziel, in welcher Form auch immer.“

Jeder Kriegsmonat verschlingt Milliarden

Ein Militärschlag gegen Saddam wäre für die USA ein recht kostspieliges Abenteuer. Nach Schätzungen von Haushaltsexperten würde ein Krieg monatlich bis zu neun Milliarden Dollar (rund 9,12 Milliarden Euro) kosten.

Laut einem am Montag (Ortszeit) vorgelegten Bericht des US-Kongresses kommen nochmal zwischen neun und 13 Milliarden Dollar für eine Truppenverlegung in die Golfregion dazu. Für einen Abzug der amerikanischen Soldaten nach dem Ende eines Krieges gegen Irak müssten demnach weitere fünf bis sieben Milliarden Dollar ausgegeben werden.

Kent Conrad, der dem Haushaltsausschuss des US-Senats vorsteht, sagte aber, finanzielle Aspekte dürften nicht das Hauptargument in der Irak-Diskussion sein. „Diese Debatte sollte nicht unter dem Aspekt geführt werden, wie viel es die US-Steuerzahler kosten würde“, so der Politiker der Demokratischen Partei. Es sei jedoch wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein dreimonatiger Kampfeinsatz mit Bodentruppen, gefolgt von einer fünfjährigen Truppenpräsenz, mehr als 272 Milliarden Dollar verschlingen könnte.

Der Senat wollte noch in dieser Woche eine Debatte über die vom Weißen Haus angestrebte Kongress-Resolution aufnehmen. US-Präsident George W. Bush bemüht sich um eine Vollmacht von Senat und Repräsentantenhaus für einen Militäreinsatz gegen Irak. Den oppositionellen Demokraten, die im Senat die Mehrheit stellen, geht die von Bush geforderte Entschließung jedoch zu weit.



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