Gleiche Beurteilung, verschiedene Bewertung

Geschrieben von franke43 am 01. Oktober 2002 08:11:16:

Als Antwort auf: Re: Ich könnte Kotzen, bei soviel verirrtem Geist geschrieben von Hubert am 30. September 2002 19:38:25:

Hallo Hubert

Ich bin nicht Danan, fühle mich aber trotzdem zu einem
Kommentar veranlasst.

>Kotz Dich nur aus, lieber Danan ;-)

Ich kotze gleich mit.

>Aber genauso solltest Du mir das Recht einräumen, ein anderes Bild über die >Herren Bush, Blair und Putin haben zu dürfen.

Du hättest wahrscheinlich Leute wie Marcus Porcius Cato Censorius,
Marius, Sulla, Licinius Crassus, Pompeius und G.J. Caesar ebenfalls
geschätzt. Denn die wollten ja auch die ganze damals bekannte
Welt "befreien" und "befrieden".

>Deine Denkstrukturen sind mir durchaus vertraut. In Deutschland waren sie im >Rahmen des großangelegten Education-Downsizing-Programms, welches in den >Siebziger Jahren begann, sogar explizit erwünscht.

Also ich lese seit gestern Abend ein Buch von Noam Chomsky, das
dieser kurz vor dem 11.9.2001 herausbrachte und das schon damals
die Irakkrise aus der "Schurkenstaatperspektive" beleuchtet hat.

Sein Fazit (das eines kritischen Amerikaners): die USA sind der
bei weitem grösste Schurkenstaat, und das mit System und seit
langem.

Und: Chomsky hält sich nicht mit Phrasen auf, das Buch quillt
über von exakten Fakten, Daten und Hintergrundinformationen.

Genau wie die Römer nach dem 2. Punischen Krieg systematisch
daran gingen, den gesamten Mittelmeerraum zu unterwerfen, tun
die USA dies seit ihrem 2. Punischen Krieg (1941-45) gegen
die gesamte heute bekannte Welt. Lange wurden sie von der
SU am alleinigen Anspruch gehindert.

>Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß es nicht mehr zeitgemäß ist, von >islamischer, indischer oder chinesischer Zivilisation zu sprechen.

Nur weil etwas nicht zeitgemäss ist, braucht es noch lange nicht
sachlich unrichtig sein. Die Wahrheit ist höher denn alle Vernunft
und vor allem jedem "Zeitgeist" haushoch überlegen. Jeder Zeitgeist
ist nämlich nur die Sammlung von Dummheiten und Vorurteilen, die
jeweils gerade opportun und in Mode sind.

>Des weiteren werde ich das Gefühl nicht los, daß die Amerikaner ziemlich >ungeduldig sind.

Nein, sie sind schon geduldig. Die Römer haben sich für das Projekt
Imperium Romanum ca. 200 Jahre Zeit gelassen. Die Amerikaner haben
wohl einen ähnlich langen Atem. Aber das Ziel ist dasselbe.

>Das heißt, wenn ihre friedliebende Art, die Welt global neu zu ordnen, auf >Mißachtung stößt, sehe ich sie durchaus in der Lage, die ganze Sache "quick >and dirty", sprich: durch eine paar gezielte, präventive Atomschläge zu lösen.

Wie die Römer: wenn die Nachbarstaaten nicht freiwillig gehorsame
Klientelstaaten sein wollten, löste man das Problem, indem diese
Länder von ein paar Legionen "befreit" wurden. Seltsamerweise
landeten dann die Bewohner der befreiten Länder entweder im Grab
oder in der Sklaverei.

>Aber, wie gesagt, ich kann mich irren.

Und wie Du Dich irrst. Rechne fest damit, dass die von Dir
gehuldigten Personen im Dienst einer "höheren" Macht stehen,
aber leider von der Macht "ein paar Stockwerke tiefer".
Antichrist lässt grüssen.

>Herzlichst,
>Hubert

Ebenso

Franke 43


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