Weiss schon...

Geschrieben von franke43 am 23. Mai 2001 13:58:10:

Als Antwort auf: Re: Moralpredigt beendet ? geschrieben von Johannes am 23. Mai 2001 13:09:49:

>Hallo Franke43,
>heh, nichts gegen Frankfurt, bitte. ;-)
>Das Alter für Eve kommt, wenn ich da in der Vergangenheit richtig aufgepaßt habe, fast hin, der Ort liegt weiter nördlich und Bank? Nö, kann ich mir nicht vorstellen. Und eine Vollzeit-Tätigkeit ist es auch nicht. :-)
>Okay, genug verraten (hast Du alles selbst hier gepostet, liebe Eve...), vielleicht will sie ja selbst noch etwas sagen.
>Aber mal eine andere Frage an Dich: Hast Du selbst schon einmal Arbeit vergeben? Hausbau, Haushaltshilfe, ...? Wie siehst Du die ganze Sache, wenn Du sie von der anderen Seite aus betrachtest?
>Viele Grüße
>Johannes

Hallo Johannes

Was Frankfurt angeht: aus meiner Sicht ist Frankfurt potthässlich und
stinkt geradezu nach dem grossen Geld, das dort verschoben wird, und
nach all den Dingen, die ich nicht ausstehen kann.

Die andere Sache: klar kann ich das alles andersrum sehen. Es ist für
beide Seiten schlecht, wenn jemand unmotiviert und lustlos in etwas
rumstochert und gleichzeitig woanders besser wäre, und jemand anders
stattdessen an der befinslichen Stelle besser wäre.

Es stimmt aber nicht ganz: als ich hier angefangen habe, hat die
Arbeit und ich besser zusammengepasst. Nur hat sich im Lauf der
Jahre das Tätigkeitsfeld hier in eienr Weise verändert, die für
mich und meine Neigungen und Fähigkeiten sehr ungünstiig war.
Es war mir auch nicht gegebn, mit meinen Fähigkeiten aus dieser
Situation was zu machen:

Weder durch einen Wechsel, noch durch Anpassung an die Veränderungen.
Als die Zeit für einen Wechsel gegeben war, war hier Niedrigskonjunktur,
und jede/r hat die Stelle festgehalten, wo er/sie gerade war. Jetzt
wo es besser geworden ist, bin ich "zu alt" geworden: d.h. der real
existierende Altersfaschismus (die Selektierung der "zu Alten") auf
dem real existierenden Arbeitsmarkt ist für eventuelle Änderungswünsche
sehr abträglich.

Kommt dazu, dass es geographisch hier in der Nähe keine denkbaren
anderen Arbeitgeber für mich gibt, sofern ich in meine spezialisierten
Berufsfeld bleiben will. Für einen Umzug habe ich viel zu viel
Hausrat angehäuft, das wäre der reine Schrecken und Alptraum.
Und in einem anderen Berufsfeld ganz neu anfangen - was ich ja
gern tun würde - das lässt man mich einfach nicht. Weil mir keiner
die Vorkenntnisse in anderen Gebieten glaubt, die ich zwar de
facto habe, aber offiziell und schwarz auf weiss eben nicht.

Was ich könnte ?

Ich könnte in die Touristik gehen - also was für unsere
Landsleute aufziehen, die hierher fahren. Ich könnte
Chemie, Deutsch und Musik unterrichten, z.B. am Gymnasium -
wenn ich dürfte (!!).

Stattdessen hocke ich hier und fühle mich wie Ausschussware.
Es stimmt nämlich, was ishtar schreibt. Ich habe nicht mehr
ihre fast noch jugendliche führungskraftmässige Spannkraft
und Dynamik, die auch aus ihrer Selbstdarstellung spricht.
Ich bin sogar froh, dass ich ishtar nicht persönlich kennenlernen
werde, denn daneben müsste ich mir wie der letzte Penner vorkommen.

Klar leidet die Persönlichkeit darunter, wenn man tun soll,
was man nicht kann, und nicht tun darf, was man besser zu
können glaubt. Das ist auch nicht gut für den Gemeinnutzen.

Aber ich sehe im Moment kein Schlupfloch.

Gruss

Franke 43


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