Re: Und der CIA meint, Sadam ist gar nicht gefährlich...

Geschrieben von ahlfi am 18. September 2002 16:24:27:

Als Antwort auf: N: Bush fordert vom US-Kongress Erlaubnis für einen Krieg geschrieben von Johannes am 18. September 2002 15:57:41:

... oder wie ,oder was?

Bush misstraut CIA

Der US-Geheimdienst hält Saddam Hussein angeblich für gar nicht so gefährlich – dennoch setzt der Präsident unbeeindruckt auf Krieg. Wie die Zeitung „USA Today“ am Mittwoch berichtete, beharrt die amerikanische Regierung trotz gegenteiliger Informationen der CIA auf der Darstellung, dass Irak El-Kaida-Leuten Unterschlupf und Unterstützung gewähre.

Auch eine unmittelbare Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen Iraks schließe die CIA aus, heißt es in der Zeitung. Analysten des US-Geheimdienstes gingen davon aus, dass Saddam die Waffen in seinem Land aus Gründen der Sicherheit und des Prestigegewinns brauche.

Bei einem Angriff der USA gegen Irak sehe die Lage anders aus. Dann, so glaube die CIA, werde der irakische Diktator chemische und biologische Waffen einsetzen. Das wiederum glauben George W. Bushs Berater nicht. Laut dem Zeitungsbericht halten sie dieses Risiko für gering.

Einsatz „aller geeigneten Mittel“

US-Präsident Bush setzt die Kriegsvorbereitungen gegen Irak unvermindert fort. Seine Vertraute warben am Mittwoch im Kongress für ein Gesetz, das dem Präsidenten den Einsatz „aller geeigneten Mittel“ gegen Irak erlauben soll.

Bush forderte den Weltsicherheitsrat auf, sich von Bagdad nicht erneut „hereinlegen“ zu lassen. „Zum Wohle der Freiheit und Gerechtigkeit für alle muss der UN-Sicherheitsrat handeln“, hatte er am Dienstag in Nashville gesagt. „Er muss so handeln, dass dieses Regime zur Rechenschaft gezogen wird.“ Am Mittwoch waren Kongress-Führer zum Frühstück im Weißen Haus. Bush bekräftigte dabei seinen Anspruch auf militärische Mittel.

Verbündete ermahnen USA

Wichtige Verbündete mahnten die USA dagegen zum Einlenken. Der russische Außenminister Igor Iwanow sagte, nach Bagdads Ja zur Wiederaufnahme der UN-Rüstungsinspektionen sei keine weitere UN-Resolution mehr notwendig.

Auch die Arabische Liga will von einem militärischen Eingreifen nichts mehr wissen. Sie rief in einer Erklärung „alle Staaten auf, sich der Androhung von Gewalt gegen Irak zu enthalten“. Der saudi-arabische Außenminister Prinz Saud el Faisal betonte, US-Stützpunkte für Angriffe auf Irak dürften nur im Falle internationaler Beschlüsse benutzt werden.

Bundesaußenminister Joschka Fischer erklärte, die Kriegsgefahr sei noch nicht gebannt. Im ZDF-Morgenmagazin appellierte er erneut an die USA, keine einseitigen Aktionen zu unternehmen. Zentrales Ziel müsse nach dem Einlenken Bagdads jetzt sein, dass die Waffeninspektoren so schnell wie möglich ihre Arbeit in Irak aufnehmen könnten.

Kommission bereitet sich vor

In Wien begannen unterdessen Gespräche zwischen der Waffenkontrollkommission für Irak und irakischen Regierungsvertretern über die Wiederaufnahme der Inspektionen. Die Vorbereitungen sollen bis zum 6. Oktober abgeschlossen werden, wie Kommissionsleiter Hans Blix mitteilte.

Die UN-Waffeninspektoren hatten Irak Ende 1998 vor Beginn amerikanischer und britischer Luftangriffe verlassen. Eine Rückkehr wurde ihnen von der Regierung in Bagdad später verweigert. Entsprechend der Resolutionen des Weltsicherheitsrats werden die nach dem irakischen Einmarsch in Kuwait 1990 verhängten Sanktionen erst aufgehoben, wenn die Inspektoren bestätigen, dass alle irakischen Massenvernichtungswaffen zerstört sind.

18.09.02, 14:50 Uhr





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