Der Haider-Jörg wird bedroht

Geschrieben von Maria am 16. September 2002 17:32:42:


Montag, 16. September 2002


Drohungen gegen die Familie
Haider verzichtet aus Angst


Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider hat seinen plötzlichen Verzicht auf die Führung der FPÖ mit Drohungen gegen seine Familie begründet. Haider sagte im Österreichischen Rundfunk, er habe wegen seiner ablehnenden Haltung zum Kauf neuer Kampfflugzeuge Drohungen erhalten.

Ein ihm unbekannter Mann habe ihm geraten, den Kauf nicht zu verhindern. Danach habe er gesagt, Haider solle auf seine Familie aufpassen. Das FPÖ-Präsidium soll am Abend über einen neuen Kandidaten beraten, der bereit wäre, sich beim Parteitag der Wahl durch die Delegierten zu stellen.

Der Kärntner Landeshauptmann war zuvor vom FPÖ-Parteivorstand einstimmig zum Nachfolger der als FPÖ-Chefin zurückgetretenen Susanne Riess-Passer designiert worden. Haider hatte mit dem Beharren auf Steuersenkungen im Jahr 2003 und dem Widerstand gegen die Milliardeninvestition in Kampfflugzeuge seine Partei in eine schwere Krise gestürzt.

Als einige FPÖ-Landespolitiker offen gegen die FPÖ-Regierungsmannschaft auftraten und sich im Streit um die Parteilinie auf die Seite Haiders stellten, erklärten Susanne Riess-Passer und Finanzminister Karl-Heinz Grasser ihren Rücktritt.

Nach dem Ausscheiden von Riess-Passer ließ der Koalitionspartner in der Regierung, die konservative Volkspartei, das Bündnis platzen. Die vorgezogene Parlamentswahl findet voraussichtlich am 24. November statt.

Kurz vor der Wahl steckt der Rechtspopulist mit seiner Partei im Umfragetief. Die Meinungsforscher geben der FPÖ bei der Sonntagsfrage derzeit nur zwischen 14 und 17 Prozent, berichteten mehrere Tageszeitungen, die entsprechende Umfragen in Auftrag gegeben hatten. Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 1999 war die FPÖ mit knapp 27 Prozent noch zweitstärkste Kraft gewesen.

Die Sozialdemokraten (SPÖ) liegen nach diesen Angaben zwischen 36 und 39 Prozent und dürfen damit rechnen, stärkste Fraktion im Nationalrat in Wien zu bleiben. Die konservative Volkspartei (ÖVP) von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat gegenüber den letzten Wahlen (26,9 Prozent) zugelegt und liegt zwischen 31 und 33 Prozent.

Deutliche Gewinne werden den Grünen prognostiziert, die sich von 7,4 Prozent auf 11 bis 14 Prozent gesteigert haben.


Quell: ntv.de



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