Pear Harbour, Hiroshima und so weiter: der amerikanische Trick
Geschrieben von Salim am 12. September 2002 16:03:52:
As-salamu alaikum, liebe Leute,
mit Blick auf den 11. September und einen möglichen Irak-Krieg sollten wir einen Blick in die Geschichte und darauf tun, wie es genau geschah, daß Amerika in Kriege eingetreten ist. Immer wieder haben sie so getan, als wären Sie zu einem Krieg gezwungen worden. Für den Eintritt in der Zweiten Weltkrieg beispielsweise wird immer wieder der überraschende Angriff der Japaner auf Pear Harbour als Grund genannt. Einmal genauer betrachtet, erscheinen dieser Fall und viele andere solcher "Kriegsanlässe" indes in einem völlig anderen Licht.
Den Überfall der Japaner auf Perarl Harbour beispielsweise hatte Präsident Roosevelt mit größtem Vergnügen aufgenommen. Er hatte um alles in der Welt in den Krieg eintreten wollen, koste es, was es wolle, und hat alles versucht, die Japaner zum ersten Schuß zu bringen. Und das war ihm durch einen absolut irren und unerfüllbaren weil selbstmordartigen Forderungskatalog an die Japaner gelungen. Mehrere Tage vor dem Angriff auf Pearl Harbour, nämlich schon am 4. Dezember1941, hatte der Präsident von dem geplanten Angriff gewußt, seine Truppen vor dem bevorstehenden Angriff aber extra nicht gewarnt, damit nur ja der erste Schuß nicht durch sie falle. Er wußte: Nur, wenn der erste Schuß von seiten der Japaner fiel, könne Amerika, was sein heißester Wunsch war, in den Krieg eintreten.
Und dann der Abwurf der Atomwaffen über Japan. Der war militärisch gar nicht nötig gewesen. Wie auch Churchill schrieb, hatte Ende Juni 1945 die japanische Kriegsflotte praktisch zu bestehen aufgehört, das Leben auf den japanischen Inseln war in Chaos versunken. Warum mußten da Hunderttausende Menschen in Hiroshima und Nagasaki sterben? Es gab keinen militärischen Grund zu dieser Massentötung, zumal in Japan ja wieder Prinz Konoye regierte, der den Frieden wünschte. Die Gründe für den von Truman befohlenen Atombombeneinsatz waren nicht militärische, sondern politische und hatten mit Japan, so peinlich das ist, fast nur am Rande zu tun: Er sollte das Eingreifen der Russen in Ostasien verhindern, das in Jalta abgesprochen, jetzt aber nicht mehr erwünscht war. Er sollte den Russen, zwei Tage vor ihrem Einmarsch in die Mandschurei, demonstrieren, daß die Zusammenarbeit mit ihnen zu Ende und Amerika der Herr der Welt war. Die Russen hatten wie auch die Japaner überrascht werden sollen. Und nirgends war in dem (mit russischen Einverständnis) gestellten Ultimatum mit der Atombombe gedroht worden. Nur gan allgemein abgefaßt, sollte es sowohl das Überraschungsmoment gegenüber den Russen sichern, als auch eine japanische Zustimmung verhindern. Truman, der ehemalige Schnürsenkelverkäufer, wollte unbedingt die Bombe fallen lassen.
Wer sich einmal näher mit ihr befaßt, kann die Geschichte amerikanischer Kriegseintritte als ein finessenreiches Lehrstück mit dem Titel erkennen: "Wie bringe ich den Feind dazu, sich so zu verhalten, daß alle Welt glaubt, der hätte angefangen?" Wer will, kann sich a einmal damit beschäftigen, wie die Amerikaner mit unglaublicher Penetranz (und schließlich mit Erfolg) die Deutschen dazu verführten, ihnen einen Kriegsgrund zu liefern.
Im Falle Pearl Harbours ware die Japaner zu einem Angriff erpreßt worden, aber sie waren immerhin die Angreifer. In anderen Fällen haben die Amerikaner sich selbst angegriffen und so getan, als wäre es die anderen gewesen. Um einst Mexiko den Krieg erklären zu können, haben sie ihr eigenes Schiff versenkt und gesagt, die Mexikaner waren es. Mexiko hatte gesagt: "Wir waren es nicht. Aber wir wollen keinen Krieg, und wir sind bereit, den Schaden, obwohl wir es nicht waren, zu bezahlen!" Amerika aber sagte: "Du warst es, und jetzt ist Krieg."
Präsident John F. Kennedy hatte damals schon weitgediehene Pläne amerikanischer Militärs energisch abgeblockt, wonach ein amerikanischer (aber den Kubanern unterstellter) Bombenangriff eine amerikanische Kleinstadt in Schutt und Asche hatte legen sollen, damit man einen Grund hätte, Kuba anzugreifen.
Und es ist völlig berechtigt, wenn man den 11. September in diesem Zusammenhang sieht.
wasssalam,
Salim
Ein Literaturtip: Karlheinz Deschner, DER MOLOCH - "Sprecht sanft und tragt immer einen Knüppel bei euch!" - Eine kritische Geschichte der USA, 8. Aufl., Stuttgart u. Wien 2001 (Heyne Buch 316).
- Re: Pear Harbour, Hiroshima und so weiter: der amerikanische Trick RaginHari 14.9.2002 02:01 (0)