Putin droht Georgien mit militärischer Gewalt

Geschrieben von IT Oma am 11. September 2002 19:06:51:

Moskau (dpa) - Der russische Präsident Wladimir Putin hat am
Mittwoch überraschend dem Kaukasus-Nachbarland Georgien mit
militärischer Gewalt gedroht, sollte Tiflis weiterhin die Aktivitäten
tschetschenischer Rebellen im Grenzgebiet zulassen. Sollte Georgien
nicht eine Sicherheitszone entlang der gemeinsamen Grenze schaffen
und «den Einfällen der Banditen» auf russisches Gebiet ein Ende
setzen, werde Russland im Einklang mit den Bestimmungen der Charta
der Vereinten Nationen «zur Selbstverteidigung» greifen.
Trotz aller Schärfe relativierte Putin seine an Tiflis gerichtete
Drohung. «Es wird nichts geschehen, keine Spezialeinsätze werden
nötig sein, falls die georgische Führung ihr eigenes Territorium
richtig kontrolliert und seine internationalen Verpflichtungen im
Kampf gegen den internationalen Terrorismus erfüllt und
dementsprechend mögliche Angriffe internationaler Terroristen von
seinem Gebiet gegen Russland verhindert», wurde Putin von der Agentur
Interfax zitiert.
Putin hatte sich zuvor im Urlaubsort Sotschi am Schwarzen Meer mit
Verteidigungsminister Sergej Iwanow und Geheimdienst-Chef Nikolai
Patruschew getroffen, um die Lage in Tschetschenien zu erörtern.
Russland hat den Nachbarn Georgien in den vergangenen Wochen mehrmals
aufgefordert, die im Pankisi-Tal lebenden Flüchtlinge aus der
benachbarten russischen Teilrepublik Tschetschenien besser unter
Kontrolle zu halten.
Die Flüchtlingslager werden von den tschetschenischen Rebellen
nach Meinung russischer Militärs als logistische Stützpunkte für
ihren Partisanenkampf in ihrer Heimat genutzt. In den vergangenen
Monaten hatten russische Kampfflugzeuge und Hubschrauber die Lager
mehrmals angegriffen.
dpa ch xx hf

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