Re: Ufos

Geschrieben von Ismael am 10. September 2002 15:06:40:

Als Antwort auf: Re: Ufos geschrieben von Scorp am 09. September 2002 19:36:45:

>ja ich habe davon schonmal gehört, ein paar links zu dem thema. das das thema auch von "rechten kreisen" begehrt ist,dürfte nicht allzu unverständlich sein, etwas vorsicht walten lassen. aber wie immer gilt "erst infos prüfen, DANN meinung bilden.
>http://links.parsimony.net/links5558/
>http://www.f23.parsimony.net/forum47606/index.htm
>http://www.reichsflugscheiben.de/

hi scorp,

"erst prüfen, dann meinung bilden"! wenn doch nur alle so denken würden. ;-) scheinbar gibt es leute, denen keine geschichte nebulös genug ist, es muß immer noch einer draufgesetzt werden!
die seite "reichsflugscheiben.de" zeigt doch sehr schön, was hinter den meißten ufosichtungen, die nicht sowieso auf obtischer täuschung oder mutwilliger manipulation beruhen, durchaus militärische geheimprojekte stecken können. wenn man sich die entwicklung im flugzeugbau ab der 30ger jahre und ganz besonders im 2. weltkrieg anschaut, kann man sich vieleicht vorstellen, was da heute an streng geheimen klamotten bei den militärs getestet wird.
viele techniken, die heute zum einsatz kommen, sind nicht etwa eben erst erfunden worden, sondern beruhen auf entwicklungen deren ursprünge bis in die 40ger jahre zurück reichen.
die stealth-bomber, die mittlerweile schon keinen mehr vom hocker reißen, konnten mit ihrer eigenwilligen form noch vor wenigen jahren durchaus für eine ufohysterie sorgen. das konzept ist allerdings schon viel(!) älter, als man glauben mag. wie so oft weiß ich die quelle nicht mehr, aber bereits während des ww2 gab es versuche, flugzeuge zu bauen, die nicht vom radar erfasst werden und in einer studie im auftrag des rlm (reichsluftfahrministerium) wurde ein flugzeug entwickelt, daß dem stealth-bomber sehr ähnlich sieht Deltaflügel, möglichst wenige rechte winkel. allerdings sollte dieses flugzeug, in ermangelung anderer materialien, die für stealthtechnologie in frage kämen, aus holz sein, und war damit wohl nicht grade für den überschallbereich geeignet.
hier muß ich mal kurz etwas ausholen:
wie die meißten, die sich ein wenig für dieses thema intressieren, wohl wissen dürften, war die messerschmitt 262 das erste in größeren stückzahlen gefertigte und im kampf eingesetzte strahlenflugzeug. es war aber weißgott nicht das einzigste und erste strahlenflugzeug überhaupt! das konzept der me262 war jedoch so revolutionär, daß sowohl die amerikanischen als auch die russischen jets, die kurz nach dem krieg eingeführt wurden, als direkte entwicklung aus der me262 betrachtet werden können. bei der entwicklung eines russischen jets, der mit nur einem triebwerk ausgerüstet war, wurden sogar komplette me 262, umgebaut und als testflugzeuge verwendet, wobei sogar die triebwerksgondeln an den tragflächen belassen wurden, was den anschein erweckt, es handele sich um ein dreistrahliges flugzeug.
die me262 war ihrer zeit weit voraus. bei boing in seattle wird derzeit an einigen replikas gearbeitet, die mit triebwerken aus dem learjet ausgerüßtet werden sollen und somit über etwa 50% mehr leistung verfügen. man kann gespannt darauf sein, wie sich der leistungszuwachs auf das flugverhalten auswirken wird, hatte die me 262 doch immer das problem, nicht aus dem quark zu kommen. außerdem hatten die jumo-triebwerke, die bei den orginalen meist eingesetzt wurden (neben junkers gab es auch andere hersteller) eine standzeit (lebensdauer) von grade mal 14 stunden.
der deutsche flugzeugbau war trotz der probleme die der krieg verursachte, den entwicklungen in anderen ländern weit voraus. ein großes problem waren jedoch z.b. die antriebsaggregate. ein weiteres großes problem neuer konzepte, daß erst in jüngster zeit gelößt wurde, war die steuerung der flugzeuge.
während die konventionelle bauweise von flugzeugen mit den tragflächen im schwerpunkt und dem höhen- und seitenruder am heck durch den "windfahnen" effekt, eine sichere und wenig anfällige steuerung ermöglichen, haben nurflügel-konzepte oder die "enten" flugzeuge, bei denen das höhenruder vorn vor den tragflächen liegt, das problem, daß sie nicht von allein eine stabile fluglage einnehmen und bei ausfall der steuerung (oder teilen derselben) sofort instabil werden und auch im normalen gebrauch ständig geregelt und korigiert werden muß. dieses problem konnte erst durch die moderne elektronik gelößt werden, resp. dadurch, daß elektronische bauteile immer zuverlässiger wurden.
eine flugscheibe kann ich mir als weiterentwicklung von hubschraubern vorstellen. ein problem bei hubschraubern ist, daß bei hohen geschwindigkeiten des fluggeräts, noch höhere geschwindigkeiten an den rotorspitzen auf der seite, wo sich die rotorspitzen in flugrichtung bewegen, ergeben. wenn man mit fluggeräten mit den manövrierfähigkeit von hubschraubern höhere geschwindigkeiten erreiche will, müßte dieses problem gelößt werden. eine scheibe würde aber aus aerodynamischen gründen sehr bald an ihre grenzen stoßen. im hochgeschwindigkeitsbereich hat sich ein geschrägter flügel bewährt und das maß der dinge ist dort wohl der schwenkflügel, der je nach bedarf hohe geschwindigkeiten oder gute manövrierfähigkeiten bietet. neuste entwicklungen verwenden eine kombination aus schwenkflügel, knubbelbauweise (stealth) und schwenkbaren triebwerken um ein senkrechtstarten/landen und zielen mit dem gesamten flugzeug (wichtig bei bodenzielen)zu ermöglichen. diese flugzeuge sind zu aberwitzigen manövern fähig und erreichen trotzdem mehrfache schallgeschwindigkeit.
wenn man sich vor augen führt, wie weit man im flugzeugbau heute ist, kann es nicht verwundern, wenn hie und da fluggeräte gesichtet werden, die nicht den bekannten mustern entsprechen. die leute die über eine reichsdeutsche flugscheibe spekuluieren, kann ich aber nicht ernst nehmen. einige der deutschen flugzeugbauer im 2.weltkrieg waren durchaus innovativ und haben sich mit konzepten, die jenseits der konventionen lagen beschäftigt. die meißten konzepte blieben jedoch in der planungsphase stecken, entweder, weil die probleme zu groß waren, oder weil das rlm sie abgewürgt hat. andere projekte wurden durchgeführt und waren durchaus erfolgreich. die v1 und v2 wurden eingesetzt und eine interkontinentalrakete war kurz vor der vollendung. flugscheiben und nurflügelkonzepte wurden aber offensichtlich weder in deutschland noch bei den siegermächten weiterverfolgt. mag sein, daß sich einige probleme heute lösen lassen oder in der vergangenheit an deren lösung gearbeitet wurde und versuchsflugzeuge dem einen oder anderen zeitgenossen den schreck in die glieder fahren ließen, die reichsflugscheibe, die heute noch ihr unwesen treibt, hallte ich jedoch für ein märchen!

Ismael, der sich vornimmt, nichtmehr so weit auszuholen


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