Re: 1918 lässt grüssen!
Geschrieben von Erziraffael am 05. September 2002 14:23:15:
Als Antwort auf: Re: 1918 lässt grüssen! geschrieben von Waldgeist_33 am 05. September 2002 13:03:38:
Morschen,
habe da gerade was gefunden. Die Aussage von dem ehemaligen Inspekteur beurteile ich jetzt mal nicht. Interessant ist der Teil von den bis zu diesem Termin verhungerten Irakis. Vielleicht kann man die gegen die Opfer vom WTC verrechnen oder so. Vielleicht sind amerikanische Leben auch wertvoller als Irakische. Immerhin haben die die komplett falsche Religion.
Wie kommen die denn jetzt auf die Idee den Irak (??) zu verklagen? Warum nicht die unfähigen Geheimdienste?
Ex-UN-Inspektor: Irak ist keine Bedrohung
Ein früherer UN-Inspektor, zuständig für die Einschränkung von Massenvernichtungsmitteln im Irak, liess verlauten, dass die USA nach Beendigung des Afghanistan-Krieges sehr wahrscheinlich erneut Saddam Hussein ins Visier nehmen werden.«Wir sind unausweichlich auf dem Weg in den Krieg mit Irak», sagte Scott Ritter, ein ehemaliger Marinesoldat, der während des «Desert Storm» gegen den Irak kämpfte und nach dem Krieg ab 1991 als Waffeninspektor eingesetzt wurde.
Ritter liess letzte Woche vor einer Zuhörerschaft an der Sul Ross State University verlautbaren, dass die Regierung der USA versessen darauf sei, Hussein im Irak auszuschalten und gegen ihn vorzugehen, sobald die Taliban in Afghanistan entmachtet und Usama bin Ladin und sein al-Kaida-Netz vor Gericht gestellt seien.
Ritter unterstützt die Kriegsanstrengungen in Afghanistan, stellt aber die Notwendigkeit eines Angriffs auf Irak in Frage.
«Seit dem 11. September konnte man die Kriegstrommeln in Washington hören und Stellungnahmen für einen Krieg gegen den Irak», sagte Ritter. Die Begründung ist, Irak sei ein Terroristenstaat und stelle Massenvernichtungswaffen her, eine Ansicht, die laut Ritter falsch ist.
Irak stellt keine Bedrohung für die USA oder die Welt dar
Irak sei ein zerstörtes Land und habe keine Chance gehabt, sich je zu erholen. Der Irak sei weder für die USA noch für die Welt eine Bedrohung, sagte Ritter, denn er persönlich habe dort als Waffeninspektor die Zerstörung der Waffenprogramme über den Zeitraum von siebeneinhalb Jahren überwacht. Ritter gab seine Position als Waffeninspektor im Jahre 1998 auf, als er feststellte, dass die US-Regierung ihn dazu missbrauchte, die Stellungen von Husseins Sicherheitskräften herauszufinden anstatt mögliche Waffensysteme zu suchen.Vorwand für Wirtschaftssanktionen
«Wir hatten ihre Waffensystemprogramme zerstört», sagte Ritter. «Sie [die USA] aber benutzten uns als Vorwand, um die ökonomischen Sanktionen aufrechtzuerhalten, ein Vorgehen, das ich nicht billigte.»1,2 Millionen Iraki verhungert
Die ökonomischen Sanktionen der USA und der Vereinten Nationen haben die Wirtschaft des Landes zerstört und führen in Wirklichkeit zur Aushungerung des irakischen Volkes, während Hussein reich wird. «Er ist heute mächtiger, als er es während des Golfkrieges war,» sagte Ritter, «und aufgrund einer verfehlten US-Aussenpolitik hat er derzeit in vielen Teilen der Welt eine Sympathie.» So seien 1,2 Millionen Iraki, fast die Hälfte davon Kinder, verhungert oder an vergiftetem Wasser gestorben.«Wirtschaftssanktionen sind harte Massnahmen; Saddam war das Ziel, aber die Opfer sind unschuldige Menschen», sagte Ritter. Er vertrat die Ansicht, dass der Irak ein Beispiel dafür sei, wie US-Aussenpolitik in vielen arabischen und Dritte-Welt-Ländern Hass auf Amerikaner säe. Er meinte, dass diese Abscheu zu Terrorangriffen gegen US-Interessen führen könne. «Ich behaupte nicht, dass das, was wir dem Irak angetan haben, zu den Ereignissen des 11. September geführt hätte, denn so war es nicht,» sagte er. «Was ich aber meine, ist, dass durch die Unterstützung von Gewaltregimen rund um die Welt, wie z.B. die derzeitige Saudi-Regierung, wir den Hass schüren.»
Ritter gab zum Ausdruck, dass viele Menschen in der Welt in erniedrigender Armut lebten, unter repressiven Regierungen, die von den USA unterstützt würden, und auf diesem Weg Amerika hassen lernten. «Diese Abscheu verführt Menschen in vielen Teilen der Welt dazu, auszubrechen,» sagte Ritter. «Sie fühlen sich gezwungen, dagegen vorzugehen, nicht mit F-16 oder Cruise Missiles, sondern mit ihrem eigenen Leben.»
Anstelle Diktaturen und Monarchien in der Welt zu unterstützen, sollten die USA mehr dazu beitragen, die Demokratien zu entwickeln und eine stabile Mittelklasse in diesen Ländern zu schaffen. Die Amerikaner sollten aktiv eine Änderung der US-Aussenpolitik fordern. «Bis zum 11. September schien Aussenpolitik die meisten Amerikaner nicht sehr zu beschäftigen. Aber seit diese Flugzeuge in das WTC und das Pentagon knallten, ist das anders.» Dass die USA den Verantwortlichen nachgehe, sei recht, aber verfehle das Ziel, wenn die Wurzeln nicht getroffen würden.
«Menschen in diesem Land verhüllen sich hinter der Nationalflagge und vertreten, alles was aus Washington D.C. komme, sei rechtens,» meinte Ritter. «Ich behaupte, das ist falsch. Fordere sie heraus und glaube nicht alles, was sie sagen.» Die derzeitige Aussenpolitik der USA sei zu diffus, um effektiv zu sein, sagte Ritter, und dass das Ziel, alle Terroristen zu eliminieren, gleich wie lange das dauern möge, zuwenig klar und sicher unfair sei. «Ich befürchte, es giesst mehr Öl in das Feuer zukünftiger Terroristen.»
Quelle: www.oaoa.com
Artikel 9: Zeit-Fragen Nr. 47 vom 26.11.2001, letzte Änderung am 27.11.2001