Re: Off-Topic speziell für Franke43: ... Post-Chef ist Sprachpanscher des Jahres
Geschrieben von Ismael am 30. August 2002 19:28:07:
Als Antwort auf: Off-Topic speziell für Franke43: ... Post-Chef ist Sprachpanscher des Jahres geschrieben von DaveRave am 30. August 2002 17:37:30:
>... Post-Chef ist "Sprachpanscher des Jahres"
>Dortmund - "Funcard mailing", "speed booking", "Post- und Sparcard" - Mit diesen Wortschöpfungen hat es Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post AG, geschafft: Der Verein Deutsche Sprache wählte ihn zum "Sprachpanscher des Jahres 2002".
>Mit der am Freitag bekannt gegebenen Auszeichnung spießen die Sprachschützer Kreationen von Menschen auf, die sich bei der Vermischung des Deutschen mit dem Englischen zu "Denglisch" mit besonders derben Fehlgriffen hervorgetan haben. Uli Hoeneß, der Manager des FC Bayern, entkam trotz einer Nominierung dem fragwürdigen Titel.
>Dass er seine Spieler mit "away shirts" auf den Platz schickt und von "ups and downs" oder "win-win- situations" spricht, reichte nicht ganz für die "Ehrung", denn diese Begriffe sind immerhin typisches Alltagsenglisch.
>Nominiert war auch der Vorsitzende der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Alexander Erdland. In der Zeitschrift der Häuslebauer fanden die Sprachwächter Wortschöpfungen wie "das Town & Country-Fertighaus" oder die zur "Man's world" umbenannte Kellerwerkstatt. Fit für den Titel hielt der Verein ebenso die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn, die bei Obst und Gemüse über "Flower Power" spricht, dabei sind mit dem Begriff üblicherweise die Blumenkinder aus der Hippie-Ära gemeint. Auch die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott, war nominiert: Mit dem für einen Engländer zwar irgendwo noch verständlichen, aber absolut unüblichen Spruch "You cannot rewind your life" wollte sie die deutsche Bevölkerung vor Aids warnen.
>Der Verein mit Sitz in Dortmund hat festgestellt, dass die Fantasie für immer neue "Denglisch"-Blüten keine Grenzen kennt. "Manche Leute finden das cool", meint der Vorsitzende Walter Krämer augenzwinkernd. Andere hingegen würden sich über die überflüssigen englischen Brocken ärgern und darin eine "verächtliche Behandlung der deutschen Sprache" sehen. "Wir sind keine Fremdwörterhasser, wir sind ein Verein von Leuten, denen überflüssiges 'Denglisch' mächtig auf den Keks geht", sagt er.
>Deswegen bekämpft die 1997 von dem Wirtschaftsprofessor gegründete Gemeinschaft den Sprachenmix. Nach Angaben des Vereins haben sich den Sprachschützern weltweit mehr als 13 000 Menschen angeschlossen. Alle waren zur brieflichen Abstimmung über den schlimmsten Panscher aufgerufen, 1850 gaben diesmal ihre Stimme ab. Exakt 1203 Mitglieder sahen in den Wortschöpfungen Zumwinkels die schlimmsten Auswüchse.
>Post kontert: "Deutschtümelnde Traditionalisten"
>Die Post AG verteidigte dagegen ihren Chef. "Deutschtümelnde Traditionalisten verstehen einfach nicht, dass international tätige Unternehmen Produkt- und Dienstleistungsbezeichnungen auch in der Weltsprache Englisch wählen", sagte Gert Schukies, Direktor für Konzernkommunikation der Deutsche Post World Net, in Bonn.
>Der Verein hat Zumwinkel einen Brief und eine Urkunde geschickt - "per Einschreiben, damit die Ehrung auch auf jeden Fall ankommt", sagt Krämer. Wenn der Post-Chef bereit ist, neben dem Titel auch eine Trophäe für seine "Denglisch"-Kenntnisse entgegenzunehmen, halten die Sprachpanscher auch noch mehr bereit. Der Vorsitzende: "Wir würden ihm dann gerne eine Rührschüssel und einen Schöpflöffel zum panschen schenken..."
>dpa -
Chancen auf den tietel hätte auch eine Stuttgarter Luftfracht-Spedition mit dem namenszusatz "Airtransfracht"