Hoffentl. wiederholt sich die Geschichte nicht
Geschrieben von ExImagina am 07. Mai 2001 15:22:26:
NATO sichert Mazedonien Unterstützung im Kampf gegen Rebellen zu
Bei Vakcince (Reuters) - Mazedonien hat seine Offensive gegen albanische Freischärler am Montag fortgesetzt, während NATO und EU eine Ausrufung des Kriegszustandes in dem Balkanland zu verhindern suchten. Am Morgen griffen zwei Kampfhubschrauber Stellungen in dem 30 Kilometer nordwestlich Skopjes gelegenen Dorf Slupcane an. Später wurde auch das Umland des Ortes Vakcince beschossen. NATO-Generalsekretär George Robertson sicherte Mazedonien in Skopje Unterstützung im Kampf gegen die Rebellen zu, die das Land an den Rand des Abgrunds gebracht hätten. Robertson, wie auch der am Vortag angereiste außenpolitische Koordinator der Europäischen Union (EU), Javier Solana, wollen Mazedonien von der Ausrufung des Kriegszustandes abbringen, über den das Parlament nach Regierungsangaben voraussichtlich am Dienstag abstimmen wird.
Der Sprecher der mazedonischen Armee, Blagoja Markovski, sagte, die Kämpfe hätten im Morgengrauen begonnen, als rund 20 albanische Freischärler aus dem Grenzgebiet zu Serbien aus der Region um Lojane das Feuer auf Stellungen der Sicherheitskräfte eröffnet hätten. Aus Kreisen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verlautete, die Rebellen hielten Zivilisten gegen deren Willen in den beschossenen Dörfern fest. Die Rebellen von der "Nationalen Befreiungsarmee" boten unterdessen erneut einen Waffenstillstand an, falls sie direkt mit der Regierung verhandeln dürften. Die Regierung hat dies bislang jedoch kategorisch abgelehnt.
Regierungssprecher Antonio Milosovski sagte, der Kampf werde fortgesetzt, bis die Rebellen ausgeschaltet seien: "Die Tatsache, dass Robertson hier ist, bedeutet nicht, dass wir die Terroristen bis auf Skopjes zentralen Platz marschieren lassen." Robertson nannte die Freischärler eine "Mörderbande", die die Demokratie in Mazedonien zerstören wollten und Zivilisten als menschliche Schutzschilde festhielten. Ihr zynisches Kalkül sei es, "ein weiteres Blutbad auf dem Balkan" zu provozieren. Robertson war am Vormittag in Skopje eingetroffen und hatte gemeinsam mit Solana Präsident Boris Trajkovski und weiteren führenden Politikern gesprochen. Aus EU-Kreisen war zuvor verlautet, Solana glaube nicht, dass es zur Ausrufung des Kriegszustandes kommen werde.
Sollte es dennoch dazu kommen, dürfte dies zu einer weiteren Destabilisierung des Landes führen, das im Kosovo- Krieg an der Seite der NATO gestanden hatte und während des Konflikts viele Flüchtlinge aus der serbischen Unruheprovinz aufgenommen hatte. Die größte Albaner-Partei (DPA) kündigte an, sie werde die Regierungskoalition in Skopje verlassen, falls der Kriegszustand ausgerufen werde. "Wir sind gegen die Tendenz, den Staat zu militarisieren", sagte DPA-Chef Arben Xhaferi in Skopje. Durch die Verhängung des Kriegszustands würden der Präsident und die Sicherheitskräfte mit weit reichenden Vollmachten ausgestattet.
Die Rebellen kämpfen nach eigenen Angaben für mehr Rechte für die albanische Minderheit in Mazedonien. Die Regierung wirft ihnen vor, die mehrheitlich von Albanern bewohnten Gebiete im Norden von Mazedonien abspalten und an den mehrheitlich von Albanern bewohnten südserbischen Kosovo anschließen zu wollen.
Die jugoslawische Regierung bot Mazedonien unterdessen Zusammenarbeit im Kampf gegen die Rebellen an. Innenminister Zoran Zivkovic schlug vor, Informationen über die Extremisten auszutauschen. "Wir sollten gemeinsame Sache machen, eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen den Terrorismus entwickeln", sagte Zivkovic dem britischen Sender BBC.
Gruß
XI
- Re: Hoffentl. wiederholt sich die Geschichte nicht Flieger 07.5.2001 17:41 (1)
- Noch mehr Exkurs in die Geschichte franke43 08.5.2001 07:28 (0)
- Re: Keine Sorge, wenn's passiert wird's nur schlimmer...eom Rotjankerl 07.5.2001 17:39 (0)