Sumerisch, chaldäisch, arabisch, irakisch

Geschrieben von franke43 am 28. August 2002 14:47:57:

Als Antwort auf: Re: Ein Mann der Kirche und USA-hörig ?? geschrieben von Badland Warrior am 28. August 2002 14:20:23:

Hallo Krieger

>Hallo, Franke!

>Das mit den 6000 Jahren irakischer Kultur stimmt nicht. Es wäre eine >kontinuität zu beobachten, wenn dem so wäre, ist aber nicht. Es gab zuviele >Brüche, und mit den großartigen Architekten und Wüstenbewässerern die wir >Babylonier nennen, oder auch Chaldäer, haben die Irakis nichts mehr gemein.

Das halte ich für ein Gerücht. Selbstverständlich gibt es Kontinuitäten.
Die Eroberungen früherer Zeiten haben selten oft nie bedeutet, dass die
besiegte Bevölkerung von den Eroberern weitgehend abgelöst (abgemurkst)
worden sind. Diese radikale Form der Fremdherrschaft hat erst die Neuzeit
eingeleitet ("Entdeckung" von Amerika, Indianerausrottung). Damals wurden
die eroberten ganz einfach Untertanen eines neuen Königs und einer neuen
Herrenschicht, aber im gemeinen Volk blieb weitgehend alles beim Alten.

Möge mir Hubert, der Arabisch spricht, widersprechen, aber meines Wissens
ist die arabische (und auch die hebräische) Sprache mit den alten Sprachen
des vorderen orients stammverwandt. Sie waren alle semitische Sprachen.
Ausnahmen waren die indoeuropäischen Sprachen des nördlichen Nahostgebiets,
nämlich bei den Hethitern, Persern und Medern.

>Sie sind ein Haufen heruntergekommener religiöser Monotheisten, die es noch >nicht mal fertig bekommen, ihr eigenes Land in Schuß zu halten, geschweige >denn, einen Wohlstand, wie ihn Babylon hatte, zu erreichen. Mit den Chaldäern >sind sie sogar genetisch höchstesns am Rande verwandt.

Der Wohlstand der Chaldäer war der eines fleissigen Ackerbauernvolkes,
das durch künstliche Bewässerung und Veredelung der ersten Nutzpflanzen
viel höhere Bodenerträge hatte als die Nachbarvölker damals. Aber selbst
der Notstand im heutigen Irak dürfte auf höherem Niveau liegen als der
damalige Wohlstand.

>Schau dir mal die alten Statuen und Bilder der Babylonier an und die >Hackfresse von Saddam Hussein.

Saddam Hussein ist EIN Iraker, ich habe auch andere gesehen. Ausserdem
weiss man gar nicht, wie die Chaldäer eigentlich unter ihren Vollbärten
ausgesehen haben. Die Gesichter sind auf den Statuen völlig verdeckt.
Und heutige Bartträger aus der Region ähneln den damaligen Statuen
durchaus.

>Die sprache ist VÖLLIG anders (arabisch!), die Schrift ist anders,

Ich überlasse es Assyriologen, auf die Stammverwandtschaft von
Keilschrift, hebräischer, phönizischer und arabischer Schrift
näher einzugehen. Aber Chaldäisch und Aramäisch gehören zur gleichen
Sprachfamilie wie Hebräisch, Arabisch und auch das pharaonische Altägyptisch.

>die >religiösen Sitten und Glaubensinhalte sind völlig andere, die Rolle der >Frau ist eine völlig andere, und es gibt keine kotinuität.

Naja, der Islam ist eben eine Wüstenreligion. Aber der mosaische
Glaube ist im Ursprung auch eine Wüstenreligion.

>Das, was jetzt den Irak bevölkert sind assimilierte Stämme und ein Haufen zu >Reichtum durch das Öl gekommene Wüstenbarbaren, welche unbedingt >größenwahnsinnig sein müssen. Mit den ruhmreichen und erfindungsreichen >Chaldäern hat das weniger als nichts zu tun.

Waren die Chaldäer nicht auch grössenwahnsinnig ?

1. Mose 11:

3 Und sie sprachen untereinander [die Chaldäer]: Wohlan, lasst uns
Ziegel streichen und hart brennen ! Und es diente ihnen der Ziegel
als Stein und der Asphalt als Mörtel.

4 Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen [Babylon] und
einen Turm [ein Ziggurat], dessen Spitze bis in den Himmel reicht;
so wollen wir uns ein Denkmal schaffen, damit wir uns nicht über
die Erde zerstreuen.

Reicht das bezüglich Grössenwahn ?

Jedes Volk, und sei es noch so kultiviert, kann vom Grössenwahn
erfasst werden. Auch unserem Volk ist das wiederholt passiert.
Und den Römern, und den Griechen, und den Mongolen, und den
Spaniern, und den Hunnen, und den Chinesen, und den Japanern

und noch vielen anderen.

>Badland Warrior

Gruss

Franke 43


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