Es wird offiziell: Neuer Krieg auf dem Balkan
Geschrieben von another am 06. Mai 2001 02:31:41:
Samstag 5. Mai 2001, 23:47 Uhr
Ministerpräsident: "Wir sind im Krieg"
Die Nationale Sicherheitsrat Mazedoniens erwägt, den Kriegszustand auszurufen. Vor dem Treffen in Skopje sagte der mazedonische Ministerpräsident Ljubco Georgievski: "Wir sind im Krieg. Der Krieg ist jetzt im Gebiet um Kumanovo." Die mazedonische Armee setzte unterdessen ihre Offensive gegen albanische Rebellen im Grenzgebiet zum Kosovo im Nordosten des Landes fort. Dabei wurden mindestens sieben Zivilisten getötet.Das bestätigte die mazedonische Armee in Skopje. Albanische Freischärler hätten die Zivilisten in der umkämpften die Ortschaft Vakcince "als menschliche Schutzschilde" benutzt.
Die mazedonische Regierung forderte die Bevölkerung der Ortschaften im Kampfgebiet noch einmal auf, sich nach Kumanovo in Sicherheit zu bringen. Den Angaben eines Sprechers zufolge waren erst etwa 150 zivile Bewohner der Ortschaften im Kampfgebiet dem ersten, vor Beginn der Offensive am Donnerstag erlassenen Aufruf zur Evakuierung ihrer Dörfer gefolgt.
Der Ort Vakcince und andere Dörfer der näheren Umgebung werden seit Donnerstag immer wieder beschossen, weil die mazedonische Armee dort Stellungen der albanischen Nationalen Befreiungsarmee (UCK) vermutet. Mazedonische Sicherheitskräfte hatten die Rebellen mit schwerer Artillerie und Hubschraubern angegriffen. Die Rebellen hatten mit automatischen Waffen zurückgeschossen.
Die Rebellen, die nach Darstellung der Regierung in Skopje aus der südserbischen Provinz Kosovo kommen, kämpfen nach eigenen Angaben für die Gleichberechtigung der albanischen Minderheit. Die mazedonische Regierung sieht sie als "Terroristen" und wirft ihnen vor, in Wahrheit rein separatistische Ziele zu verfolgen.
Besorgnis bei der EU
EU und der NATO befürchten inzwischen eine Eskalation der Spannungen. Der Koordinator des Balkan-Stabilitätspaktes, Bodo Hombach, sagte am Rande einer NATO-Konferenz in Bukarest, eine wirtschaftliche Stabilisierung Mazedoniens werde zur Isolierung albanischer Extremisten beitragen. Die Mehrheit der albanischen Politiker wolle wirtschaftliche und soziale Sicherheit für die albanischen Minderheit in Mazedonien.
Für Sonntag ist ein Besuch des außenpolitischen Koordinators der EU, Javier Solana, in Mazedonien geplant. Am Montag wird NATO-Generalsekretär George Robertson in Skopje erwartet.
Quelle: http://de.news.yahoo.com/010505/40/1kwfw.html