Das wirkliche Problem

Geschrieben von franke43 am 19. August 2002 10:11:13:

Als Antwort auf: wirtschaftliche Folgen der Flut geschrieben von Xandl am 19. August 2002 09:40:14:

Hallo Xandl

das wirkliche Problem wird wohl nicht sein, ob für die deutsche Wirtschaft jetzt eher eine grössere oder eine kleinere Binennachfrage wegen der Flutschäden zu erwarten ist.

Das wahre Problem ist eher, dass genau derselbe Mist sich so oder ähnlich in zwei-drei Jahren wiederholen wird. Denn die Jahrhunderte sind kurz geworden. Die nächste Jahrhundertflut wird kaum lange auf sich warten lassen.

Und dann ?

Trifft es dann andere Flüsse und andere Opfer, wird dort dasselbe Lamento sein wie heute in Sachsen und elbabwärts oder in Bayern und donauabwärts. Trifft es aber wieder dieselben Flusssysteme, dann wird man endlich einsehen müssen, dass es gar nicht mehr sinnvoll ist, an Ort und Stelle zu renovieren, sondern dass man sich besser huckepack in Richtung höhergelegenes Gelände verziehen sollte. Was natürlich mit kulturell wertvollen historischen Stadtzentren nicht geht, denn im Mittelalter waren die Jahrhundertfluten selten, und man wählte die Lage der Städte im Gottvertrauen.

Also ist die Hauptfrage eher:

Wie kann man das Problem gleich an der Wurzel lösen ?

Massnahmen, die die Erwärmung der Erdatmosphäre eindämmen sollen, werden nicht mehr greifen. Also bliebe nur noch der geordnete Rückzug aus allen überschwemmungsgefährdeten (heute: überbauten) Flussniederungen.

Aber so wird es nicht kommen, und die Gründe sind vielerlei. Die Heimatverbundenheit der Menschen, auch der Flutopfer, ist nur einer von vielen Gründen, weshalb man trotz riesigen Verlusten an Mensch, Tier, Pflanze und toter Materie das Problem nicht an der Wurzel packen, sondern nur die aufgerissenen Löcher stopfen und flicken wird.

Gruss

Franke 43
Der hier in Schweden eher eine wochenlange Trockenheit
und einen extrem heissen Spätsommer erlebt


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