@Bonni

Geschrieben von Tawa am 18. August 2002 19:07:01:

Als Antwort auf: Re: Schuldzuweisungen und Katastrophentouristen geschrieben von Bonnie am 18. August 2002 10:57:00:

Hallo Bonni,

bitte verzeih, wenn ich (der hier eh kaum mal was produktives von sich gibt) jetzt überheblich und besserwisserisch zu Dir herunterschaut. Aber ich habe mich gerade mit einem Spezl aus dem Survivalforum (zu anderer Thematik) auseinandergesetzt, und daher ist mir Deine folgende Aussage etwas bitter aufgestoßen:


< Aber ich bin zu dem Schluß gekommen, daß das Leben ganz einfach ungerecht ist. Ich persönlich hoffe auf die nächste Reinkarnation :-))) Zumindest erleichtert das das Leben in einer ungerechten Welt.>


Das Leben ist nicht ungerecht. Höchstens der Mensch. Das Leben macht Spaß, und jeder (Mensch) sollte sein Schärflein dazu beitragen. Glaube mir, ich kenne wirklich alle Höhen und Tiefen, die uns das "Leben" in unserer Zivilisation bieten kann. Und gerade da habe ich gelernt, das Leben zu lieben. Mit allen Nuancen. Wir sind heute in keinster Weise auf Rosen gebettet. Zahlreiche Gesellschaftsschichten würden Leute wie mich als "Assozialen" bezeichnen. Irrelevant. Der Stärkere frißt den Schwächeren. Das ist das Leben. Wenn wir Menschen nicht in der Lage sind, dies für uns (Menschheit) zu ändern, oder zumindest das Beste daraus zu machen, so daß uns das Leben Freude bereitet, dann dürfen wir auch nicht auf das Leben und seine "Ungerechtigkeit" schimpfen.

Ich glaube auch (eingeschränkt, weil hin- und hergerissen) an Reinkarnation in der einen oder anderen Form. Wenn ich aber jetzt, weil das Leben achso ungerecht mit mir umgeht, auf die nächste Reinkarnation hoffe (ausgleichende Gerechtigkeit - nächstes Mal komme ich als Millionär zur Welt?) dann bin ich verantwortungslos. Und diese Verantwortungslosigkeit (hoffen auf ein nächstes Mal, Gott wirds schon richten, etc.) ist um ein vielfaches schlimmer als der Schindluder, den die jetzt Verantwortlichen mit uns hier und heute treiben! Gott hat uns auf diese Welt gesetzt, damit wir hier und heute uns bewähren können, hier und heute das Beste aus allem machen, hier und heute die Erde in "seinem Sinne" verändern, hier und heute mit anpacken. Nicht, um uns in der Hoffnung auf ein anderes Leben hier alles gefallen zu lassen, die Hände in den Schoß zu legen. Wir sind hier, um das Leben lieben zu lernen, mit allen Konsequenzen, die unser Handeln und Tun hervorbringen.

Herzliche Grüße
Tawa


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