Bitterfeld zu großen Teilen unter Wasser / Dämme aufgegeben
Geschrieben von Johannes am 17. August 2002 15:35:40:
Bitterfeld steht unter Wasser / Alle Dämme wurden aufgegeben
17. Aug 11:14, ergänzt 15:10
Große Teile der evakuierten Stadt Bitterfeld sind überflutet. Die Helfer ver-
suchten vergeblich, die Wassermassen aufzuhalten. Der Chemiepark ist weiterhin
nicht in Gefahr. Auch in anderen Teilen Sachsen-Anhalts wurden Menschen in Si-
cherheit gebracht.Das Hochwasser der Mulde ist in die Innenstadt von Bitterfeld eingedrungen. Am
Samstagnachmittag war etwa ein Viertel der Stadt in Sachsen-Anhalt überflutet.
Das Zentrum und die Altstadt waren noch nicht betroffen. In anderen Vierteln
stand das Wasser dagegen mehrere Meter hoch. Die 16.000 Einwohner waren zuvor
bereits in Sicherheit gebracht worden.Laut dem Katastrophenschutz hatten die Einsatzkräfte die Sicherungsarbeiten an
den Dämmen zwischen dem Goitzsche-See und dem Stadtzentrum einstellen müssen.
Für den höher gelegenen Chemiepark von Bitterfeld bestehe jedoch weiter keine
Gefahr, hieß es weiter. Dort wurde vorsorglich ein weiterer Wall aus Sandsäcken
errichtet.Etwa 1300 Helfer waren die ganze Nacht im Einsatz gewesen, um die Deiche zu
sichern. Nach dem Überlaufen des Goitzsche-Sees am Freitagabend wurden zwei
Lecks in den Deichen von einem Hubschrauber aus mit Steinen zugeschüttet.Das Hochwasser ergoss sich zunächst bei Friedersdorf auf die B 100. Von dort
aus drangen die Fluten in das so genannte Musikerviertel von Bitterfeld ein.
Auch am Stadtrand trat das Wasser über den Damm.Evakuierungen in Sachsen-Anhalt
Weitere sechs Ortschaften zwischen Bitterfeld und Dessau wurden geräumt - Jeß-
nitz, Raguhn, Schierau, Priorau, Rossdorf und Niesau. In Dessau selbst, wo Elbe
und Mulde zusammenfließen, entspannte sich dagegen die Lage. Die Stadt war durch
Deichdurchbrüche entlastet worden.Auch Bewohner von Orten im Landkreis Wittenberg werden in Sicherheit gebracht.
Laut dem Krisenstab sollen 28 Orte evakuiert werden, rund 30.000 Menschen seien
betroffen. In Wittenberg stand der Pegel am Vormittag auf der Rekordhöhe von
6,55 Metern. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, die Lage sei «ernst, aber nicht
hoffnungslos». Zwei Stadtteile müssten evakuiert werden. In den Kreisen Schöne-
beck, Jerichower Land, Ohrekreis und Stendal gilt Katastrophenalarm.Die Lage in der Landeshauptstadt Magdeburg hat sich nicht weiter verschärft.
Dort sollen die ostelbischen Stadtteile evakuiert werden. Der erste Scheitel
der sich nähernden Elbeflut soll einen halben Meter niedriger sein als zunächst
angenommen. (nz)
- Dresden minus 6! und Magdeburg aktuell franz_liszt 17.8.2002 17:30 (0)