Quaerentes invienitis

Geschrieben von franke43 am 14. August 2002 14:35:09:

Als Antwort auf: Re: Da stimmt doch nix mehr geschrieben von Johannes am 14. August 2002 13:41:42:

Hallo Johannes

>Ich denke, wir haben teilweise zu sehr damit gerechnet, daß Nahost-Krieg und >Russeneinmarsch nahezu gleichzeitig stattfinden. Aber wenn der Nahost-Krieg >den Auslöser eines Krieges in Westeuropa darstellt, heißt das dann, das alles >nahezu gleichzeitig passieren muß?

Wann ist schon mit dem Russeneinmarsch gerechnet worden ?

Z.B. beim Arbeiteraufstand in Ostberlin 17.6. 1953, beim Ungarnaufstand 1956,
in der Kubakrise 1962 (oder 1963 ??), im Prager Frühling 1968 etc.

Juni 1999 habe ich einen Russeneinmarsch für sehr wahrscheinlich
gehalten. Auch dieses Jahr habe ich damit gerechnet. Die Spuren
meines Handelns hast Du selbst gesehen. Irlmaier hat eben angedeutet,
dass der Russenangriff kurz nach einem "plötzlichen" Krieg in Nahost
käme, und letzterer könnte der Angriff gegen den Irak sein, nebst
allen damit verbundenen Ausweitungen.

>> Jedenfalls sehe ich für die Erfüllung der Prophezeiungen
>> kaum noch Luft, was ja auch ein Anlass zur Freude und
>> Erleichterung wäre.

>Stimmt, das wäre es, aber die allgemeine Lageeinschätzung ist auch nicht viel >hoffnungsvoller. Was wird z.B. passieren, wenn die Deutschen merken, daß die >Renten eben doch nicht sicher sind? Welche Folgewirkungen hat das?

Kriegsrisiken und die Frage der Rentensicherung haben wohl nicht
ganz das gleiche Problempotential.

>Trotz prophezeitem Russeneinmarsch gehe ich nicht davon aus, daß die Russen >uns aus purer Bösartigartigkeit überfallen wollen. Eher, um von >innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken, oder weil sie darin den letzten >Ausweg sehen.

So ähnlich habe ich das auch interpretiert. Im diesjährigen Cellolager
war die Frau eines in Moskau wohnenden schwedischen Pressekorrespondenten
(nebst Tochter) dabei. Sie hat aus erster Hand aus Russland berichten
können, etwa über die totale Herrschaft der Korruption (Backschisch)
im Land. ALLE dort sind zur Zeit bestechlich, und auch die Polizei
tut ihre Arbeit nur gegen Bestechungsgelder.

>Ich frage mich also, was könnte geschehen, daß die Russen einen Angriff >tatsächlich ausführen werden? Geht es zum jetzigen Zeitpunkt? Militärisch >wahrscheinlich ja, aber außer verbrannter Erde würde für sie nicht viel übrig >bleiben. Ich erwarte also eine andere Ausgangslage.

Meine deutung: die Aussicht auf Kriegsbeute und Schuldenfreiheit.
Die ideologische Vorarbeit ist durch die landesweite Korruption
bereits geleistet. Ganz Russland funktioniert nach der aussen-
politischen Maxime Friedrichs II:

"Man nimmt, wenn man kann, und hat niemals Unrecht, solange man
nicht gezwungen ist zurückzugeben"

>> Aber wie soll Russland noch Westeuropa angreifen, wenn
>> die schon vorher tolerieren, dass ausser den ehemaligen
>> Staaten des Warschauer Pakts auch ehemalige Sowjetrepu-
>> bliken in die NATO und in die EU kommen ? Damit ist die
>> Ausgangslage für eine Westinvasion endgültig so mies,
>> dass wir dieses Bedrohungsszenario endlich abschreiben
>> dürfen.

>Die Frage, wer welchem Bündnis angehört, sehe ich eher als nebensächlich an. >Schau doch mal in die neuen Bundesländer: Theoretisch sind die jetzt im >Westen, aber die alten Stasi-Seilschaften haben noch überall ihre Finger drin. >Dies trifft für meine Begriffe die anderen Länder noch viel mehr, da ihre >Annährung an den Westen nicht durch die gleiche Sprache und die gleiche >Nationalität unterstützt wird.

Die NATO-Mitgliedschaft von immer mehr Ländern im ehemaligen Ostblock
führt trotz wackeliger Loyalität zu einem imemr breiteren Sicherheits-
streifen, den die angreifende Armee erst mal überqueren müsste.

>Das soll keine Wertung sein, aber sie werden auf lange Zeit Nato-Partner 2. >Klasse bleiben. Andere Ereignisse, die die bestehenden Verhältnisse auf den >Kopf stellen, haben da viel mehr Einfluß. Und eben das könnte zu einer >Situation führen, in der sich die ansonsten unwahrscheinlichen Prophezeiungen >eben doch noch erfüllen.

Aber nicht mehr, wenn die ehemaligen Ostblockstaaten und die
westlichsten der ehemaligen Sowjetrepubliken in NATO und EU
wirklich eingegliedert sind.

>> Aus diesem Grunde bin ich geneigt, im nächsten (NICHT:
>> dieses Jahr) Herbst den gemieteten Erdkeller zu räumen
>> und zurückzugeben. Was dort lagert, verfrachte ich dann
>> in den zweiten (=unseren) Erdkeller. Was noch verwert-
>> bar (essbar) ist, wird verzehrt.

>Mein Vorschlag wäre (ggf. auch dieses Jahr schon), nur geringe Erst-Vorräte zu >lagern, vielleicht für 14 Tage. Also etwa soviel, wie Du mit Deiner Familie >während eines Urlaubs dort essen würdest. Und dann kannst Du es im nächsten >Urlaub oder Cello-Lager dort austauschen, so daß nie etwas schlecht wird. Daß >Du dort Hals über Kopf hin muß, ohne noch etwas mitnehmen zu können, halte ich >derzeit für unwahrscheinlich. Aber dort oben einen 2 Wochen-Vorrat zu haben >von Dingen, die Ihr auch im Alltag gern eßt, das halte ich für gut. Ihr >müßtest dann, wenn Ihr normal dort seid, auch weniger oft einkaufen, da Ihr ja >einen Grundvorrat habt.

Mein Hauptproblem ist das Wasser in unserem Erdkeller. Das zweite
Hauptproblem ist die fällige Jahresmiete für den anderen, näheren
Erdkeller hier im Wald. Letztere Ausgabe würde ich gern abschaffen,
denn ich brauche das Geld zum Aufrüsten des Erdkellers, in den wir
im Mai so viel Arbeit investiert haben. Wenn ich den Mietvertrag
kündige, muss ich aber den gemieteten Erdkeller räumen. Und dann
muss ich die dortigen Vorräte anderweitig unterbringen. Zu Hause
geht das nicht, also müsste ich alles nach Emådalen verlagern.
Und dort lagern schon einige Packungen Reis, die wegen des
Wassers zurück in den Erdkeller der Schule müssen. Zu Hause haben wir
sowieso immer einen Essvorrat für ca. einen Monat.

>> Die biblischen Vorhersagen werden wohl eintreffen, aber da das
>> die letzten 2000 Jahre nicht passiert ist, kann es sich ja auch
>> lang nach unserer Zeit ereignen.

>Stimmt, man sollte nicht immer in Panik leben, das hilft nichts. Daher mein >Vorschlag, eher ein geringers Lager dort oben zu unterhalten. Das Lager kann >aber auch in normalen Zeiten nichts schaden, da es ja eine wirklich schöne >Gegend ist, in der Ihr/wir gern sind, und im Fall der Fälle könnte es eine >kleine Hilfe sein.

Recht hast Du da schon, aber was tue ich jetzt auf die Schnelle
mit all den bereits vorhandenen Vorräten ? Ich will mich nicht
dumm und dämlich fressen.

>Ich schicke Dir diese Woche übrigens endlich etwas zu (verpackt mit so einer >engl. Konkordanz, ist das okay?).

Tu das. Bin schon sehr gespannt.

>Gruß
>Johannes

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Franke 43



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