Die Manipulation des Volkes, Ein Gentech-Beispiel zum Nachdenken
Geschrieben von Timerunner am 06. August 2002 00:22:19:
folgenden text habe ich dazumal in einem forum gefunden ===>
Ich werde Euch anhand der untenstehenden Firma, die sich selbst eindrücklich vorstellt aufzeigen, wie eine Manipulation vollständig geplant wird. Da sich diese Firma selbst als unvergleichbar darstellt und offensichtlich die Nummer 1 sein will, darf sie sich nicht wundern, wenn sie als Beispiel genommen wird.
Alle Originaltexte der Firma sind unverändert übernommen worden, wie sie auch im Netz zu finden sind, oder in einer Zeitschrift publiziert wurden.Die Firma im Originaltext:
Burson Marsteller Government & Public Affairs ist ein einzelnes, weltweit agierendes Team von Spezialisten für öffentliche Fragen und Themen (und kein Netzwerk von nationalen PR-Tochtergesellschaften, die alle Servicebereiche abdecken). In Europa decken wir die Institutionen der Europäischen Union ab (durch Robinson Linton Associates, ein vollständig integriertes Mitglied des Teams) sowie alle 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Norwegen und die Schweiz, eine wachsende Anzahl von mittel- und osteuropäischen Ländern und eine zunehmende Zahl von GUS-Staaten. Es gibt keine andere Kommunikationsgruppe für Regierungs- und Öffentlichkeitsfragen ("government and public affairs"), welche als einzelne, grenzüberschreitende Geschäftseinheit in ganz Europa tätig ist und es gibt keine vergleichbare Gruppe mit einer ähnlichen Reichweite und Tiefe wie B-M
Somit wissen wir also, mit wem wir es zu tun haben.
Es geht nun um ein Strategiepapier aus welchem ich jetzt
die für mich relevanten Aussagen herauszitiere. Damit mir nicht Manipulation vorgeworfen werden kann, werde ich den Link zum ganzen Dokument am Schluss einfügen!Einleitung der Originalwebsite:
Das nachstehende Strategie-Papier ist die deutsche Übersetzung des amerikanischen Originals. Es wurde von dem internationalen Konzern für regierungsamtliche Propaganda-Aufgaben, Burson Marsteller, für EuropaBio erarbeitet. In EuropaBio haben sich die weltweit größten Pharma-Konzerne zusammengeschlossen, die mit Gentechnik das große Geld machen wollen. Dieses Kartell verfügt über eine Bilanzsumme von 500 Millliarden Dollar (mehr als eine dreiviertel Billion DM). Dieses Kartell ist weltweit der einzige Nutznießer an der gesamten Gentechnik, gleichgültig, ob es sich um Nahrungsmittel, Medizin oder Biologie handelt. Es geht ausschließlich um "Shareholder Value" (den Wert der Aktien für die Aktionäre) und um sonst gar nichts. Um das zu vertuschen, werden seit Jahren ethische Beweggründe wie "Fortschritt für die Menschheit", "Technologie der Zukunft", "Sicherung der Arbeitsplätze", "Sieg über die Geißeln der Menschheit wie AIDS und Krebs" usw. vorgetäuscht. Allgemeinplätze, die leider von keinem Journalisten oder Politiker je hinterfragt, sondern kritiklos nachgeplappert wurden. Diese ethischen Vorwände sind Teil der Manipulation der Öffentlichkeit, wie jetzt erstmals anhand des streng vertraulichen Strategie-Papiers nachgewiesen werden kann. Eine Manipulation, die bei Politikern (mit Ausnahme einiger Grüner) und fast allen Journalisten offenbar schon gegriffen hat. Denn kein Politiker traut sich, öffentlich etwas gegen Gen-Technologie zu sagen.Jetzt geht das Kartell aufs Ganze: nun muß man den Verbraucher in den Griff bekommen, der sich immer noch instinktiv gegen genverseuchte Lebensmittel wehrt. Dazu dient das nachstehende, erstmals in deutscher Sprache veröffentlichte, umfangreiche Strategie-Papier aus dem detailgenau hervorgeht, wie man die Medien und die öffentliche Meinung und damit uns alle manipulieren will.
Bemerkung: Man will uns also die natürliche instinktive innere Ablehnung gegen genverseuchte Lebensmittel austreiben! Genverseucht ist der Originalausdruck, den sie selber verwenden!
Auszüge:
9. In den vergangenen Jahren haben die Vorgängerorganisationen von EuropaBio (SAGB und ESNBA) sich fest etabliert als die wichtigsten Interessenvertreter der europäischen Bioindustrie innerhalb der politischen und regulativen Strukturen Europas. EuropaBio übernimmt jetzt diese unerläßliche direkte Rolle imPolitikgestaltungsprozeß. Es ist jedoch offensichtlich geworden, daß diese Rolle in sich nicht mehr ausreicht, um die förderliche, unterstützende Umgebung zu gewährleisten, die Europas Bioindustrien zur Erzielung globaler Wettbewerbsfähigkeit durch neue Biotechnologien benötigen. . Eine anhaltende Kommunikationsstrategie und ein Programm zur Generierung positiver Wahrnehmungen und Meinungen über den Bereich der Politikgestaltung hinaus ist jetzt unumgänglich.
10. Wir betonen diesen Punkt, denn er führt zu folgender wichtigen Beobachtung; der Erfolg bei dieser neuen Kampagne wird von einem ganz anderen Ansatz abhängen, als jener Ansatz den EuropaBio typischerweise bei den Kommunikationsaktivitäten verwendet hat, die an die Welt der Politik gerichtet waren. Unserer Erfahrung nach liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Geschwindigkeit, mit der EuropaBio-Mitglieder die Notwendigkeit eines anderen Ansatzes akzeptieren und dies in der Folge auch umsetzen.
11. Der grundsätzliche Unterschied ist in sich eine einfache Angelegenheit: um die gewünschten Wirkungen hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmungen und Meinungen zu erzeugen, müssen die Bioindustrien aufhören, als ihre eigenen Fürsprecher agieren zu wollen. Dieser Ansatz ist häufig in der Welt der Politikgestaltung wirkungsvoll, ist jedoch im Bereich der öffentlichen Wahrnehmung seine Wirkung bislang schuldig geblieben und dürfte auch weiterhin wirkungslos bleiben.
Wir sind der Ansicht, daß es vier grundlegende strategische Leitlinien gibt, die jede Kommunikationsinitiative von EuropaBio bestimmen müssen.
Fernbleiben von den "Killing Fields" - den Schlachtfeldern
Erzeugung positiver Wahrnehmungen
Bekämpfung von Feuer mit Feuer
Herstellung von dienstleistungsgestützten Medienbeziehungen
13. Fernbleiben von den Schlachtfeldern:
Öffentliche Fragen der Risiken für die Umwelt und Gesundheit des Menschen sind Kommunikations-Schlachtfelder für die Biotechnologie-Industrien in Europa. Als allgemeine Regel kann nicht erwartet werden, daß es der Industrie gelingt, in diesen Fragen eine erfolgreiche öffentliche Verteidigungsstellung den Kritikerstimmen gegenüber zu beziehen.
Alle Forschungsergebnisse weisen darauf hin, daß die Wahrnehmung des Gewinnmotivs die Glaubwürdigkeit der Industrie in diesen Fragen in geradezu tödlicher Weise untergräbt. (Hiervon abgesehen, gibt es Beweise dafür, daß einige Unternehmen eine bessere Bewertung hinsichtlich ihrer "Ethik" erfahren, und daher für etwas glaubwürdiger als andere Firmen erachtet werden. Aber diese Wahrnehmung ist typischerweise an Marken gebunden, das heißt an spezifische Konsumprodukte oder an Handelsmarken, eine wichtige Einsicht, die von den Gegnern sehr wohl verstanden wird und auf die wir in unserem Konzept für den Agrar-Nahrungsmittel-Sektor zurückkommen werden).
Die Schwierigkeit liegt natürlich darin, daß heute die gegnerischen Stimmen die öffentliche Debatte größtenteils beherrschen und, was wenig überraschen dürfte, stets genau diese Schlachtfelder herausgreifen, denn sie genießen hohe öffentliche Glaubwürdigkeit und sie wissen ebenfalls, daß die direkte Widerlegung durch die Industrie meist eine Geschichte noch mehr anheizt als diese beendet. Daher muß das Fernbleiben von den Schlachtfeldern eine grundsätzliche Leitlinie der Kommunikationsstrategie von EuropaBio sein - ganz gleich wie provokativ die Einladung sein mag, sich auf diesen Feldern zu behaupten.14. Damit sollte keineswegs gesagt werden, daß diese Felder unverteidigt bleiben sollen.
Tiefsitzende Wahrnehmungen von Risiken werden jedes Produkt töten. Aber die Industrie muß akzeptieren, daß es an jenen liegt, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in diesem Bereich genießen - also den Politikern, Gesetzgebern und Behörden - die Öffentlichkeit von der Unbedenklichkeit der Bio-Industrieprodukte zu überzeugen. (Damit sind wir bei einem sehr spezifischen Problem für die Bioindustrien heute in Europa angelangt: die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen deutlich, daß Europäer ihren Behörden auf den Bio-Produkt-Sektoren kein Vertrauen schenken. Hier besteht ein Unterschied gegenüber den Vereinigten Staaten, wo EPA und FDA das Vertrauen einer breiten Öffentlichkeit genießen (was sich nicht auf Europa übertragen läßt). In den nachfolgenden Konzeptvorschlägen werden wir diesen Punkt wieder aufgreifen).15. Erzeugung positiver Wahrnehmungen:
Zweifelsohne erscheint es banal, wenn man behauptet, daß es so lange kein effektives Gegengewicht zu den negativen Wahrnehmungen, die von den Gegnern auf ihren ausgewählten Schlachtfeldern erzeugt werden, geben wird, bis es gelingt, starke positive Wahrnehmungen von BioProdukten in Europa zu generieren. Es mag erst recht banal erscheinen, wenn man hinzufügt, daß positive Wahrnehmungen sich aus den wahrgenommenen Nutzen und Vorteilen ableiten.
Geschichten und keine Sachfragen: Wenn es EuropaBio gelingen soll, den Übergang von einem effektiven Gesprächspartner für politische Fragen zu einer effektiven öffentlichen Stimme zu vollziehen, muß eine Verlagerung von einer sachfragenorientierten Kommunikation hin zu einer auf "Geschichten" gestützten Kommunikation stattfinden. Es gibt keine sachfragenorientierten Medien, die sich einer breiten Beliebtheit erfreuen, und der Verkauf einer Berichterstattung komplexer Fragen ist in jedem Fall ein schwieriges Unterfangen, denn es gibt hier wenig oder nichts, das einen "Nachrichtenwert" hätte. Gute Geschichten hingegen, gehen innerhalb von Minuten um den Globus. Nach diesen Regeln spielen unsere Gegner, und so muß die Industrie ebenfalls spielen.
16. Produkte - und nicht die Technologien:
Die Geschichten müssen sich hauptsächlich um die Produkte der neuen Technologien drehen, denn nur auf diese Weise sind die meisten Menschen imstande, einen Bezug zu den Nutzen der neuen Technologie herzustellen (in direkter oder indirekter Weise). (Zur Erinnerung: Als SAGB vor einigen Jahren seine Veröffentlichung über die Umweltvorteile von Biotechnologien herausgab, haben die Medien am stärksten auf die spezifischen Produktbeispiele angesprochen - wobei das größte Interesse den Haushaltsreinigern galt!
17. Nutznießer - und nicht die Nutzen und Vorteile:
Geschichten über die Produkte (wie auch alle anderen Arten von Geschichten) müssen sich um Nutzen und Vorteile drehen, jedoch müssen diese Nutzen personifiziert werden. Geschichten über Personen üben die größte Anziehung aus (man erinnere sich an die Anwesenheit des Individuums während der parlamentarischen Abstimmung über Biotechnologie-Patente in Brüssel welcher behauptete, seine Gene seien ohne seine Zustimmung entwendet worden.)18. Symbole - und nicht Logik:
Symbole spielen eine zentrale Rolle in der Politik, denn sie sprechen Emotionen und nicht die Logik an. Die Gegner der Biotechnologien sind außerordentlich geschickt in der Kultivierung von Symbolen welche angetan sind, unmittelbare Gefühle von Furcht, Wut und Ressentiments zu schüren. Die Bioindustrien müssen in ähnlicher Weise antworten - mit Symbolen, die Gefühle wie Hoffnung, Befriedigung, Fürsorge und Selbstwert erwecken.19. Die meisten Reporter und Redakteure haben keine persönliche Agenda wenn es um die Berichterstattung über Biotechnologien und die Bioindustrien geht. Wie in allen anderen Bereichen, sind sie vornehmlich damit beschäftigt, verkaufbares Material unter einem extremen Termindruck zu produzieren. Die Faktoren Termindruck und Redaktionsschluß dominieren den Journalismus und haben einen weitreichenden Einfluß auf den tatsächlichen Inhalt der Berichterstattung.
20. EuropaBio muß sich in die beste und zuverlässigste, langfristige Quelle von Inspiration und Informationen über Biotechnologien/Bioindustrien für Journalisten verwandeln. Mit anderen Worten, der erste, hilfreichste, prompteste Ansprechpartner für die praktische Hinführung zu interessanten Geschichten und Persönlichkeiten - ruhig mit kontroversen Elementen vermischt - ein Lieferant von Material, das Redakteure und die Leserschaft gleichermaßen zufriedenstellt und keinesfalls als Industriepropaganda angesehen wird.
Kommentar:
Wie macht man Industriepropaganda, dass es niemand merkt. Diese Firma weiss wie das geht!Da man den Herstellen nicht glaubt, werden Journalisten dank ihres Termindruckes dankbar und ohne zu Hinterfragen oder zu recherchieren, diese netterweise bereitgestellten Informationen abdrucken. Es wird darin nicht um Gentechnologie als solches gehen, nein, es werden Geschichten generiert und Persönlichkeiten dazu verwendet, von den wirklichen Themen wie zum Beispiel den Risiken abzulenken und die isolierten Vorteile der Gen-Produkte als solches müssen alleine das Thema werden. Dann werde sich die Meinung im Volke langsam aber sicher ändern.
http://home.t-online.de/home/Gernot.Hofmann/bursonm.htmlg time
- Re: Die Manipulation des Volkes, Ein Gentech-Beispiel zum Nachdenken mica 06.8.2002 07:16 (1)
- morgääähn mica.... Timerunner 06.8.2002 10:44 (0)