EU-weiter Preisanstieg durch Euro

Geschrieben von KLL am 05. August 2002 19:04:48:

Die europäische Konsumentenschutzorganisation (Beuc) in Brüssel hat Preisvergleiche in allen Länder der Euro-Zone durchgeführt, die beweisen, was viele Leute vermuten: Der Euro hat die Preise angehoben.

Auch in Österreich wird seit der Euro-Einführung gut gerundet - gut für den Handel, schlecht für den Konsumenten. Viele Beschwerden sind bei den Konsumentenschützern eingegangen, dass am Preisschild zehn Schilling einfach zu einem Euro geworden sind.

Korrekt wären 73 Cent. 20 Schilling sind oft zu zwei Euro geworden statt korrekt zu 1,45 €.


Restaurants: Größte Preistreiber


Am häufigsten werden die Preise in Österreich laut dem europäischen Konsumentenschutzverein zwischen zehn und 40 Prozent angehoben.


Starke Preissteigerungen gibt es in Restaurants, seit Jänner 2002 und somit der Euro-Einführung wurden Restaurantpreise in Österreich um bis zu 20 Prozent angehoben. Auch Zeitungen und Zeitschriften wurden in Österreich um fünf Prozent.


Österreich nicht allein


Neben Österreich führen die europäischen Konsumentenschützer als Preissteigerer im Cafe und Restaurantbetrieb auch die Niederlande, Irland, Italien, Spanien und Griechenland an.


Griechenland hat auch im Tourismus teilweise stark die Preise angehoben. Als Beispiel nennen die europäischen Konsumentenschützer griechische Campingplatzgebühren, die von ehemals 939 Euro auf 1.000 € aufgerundet wurden.


Beschwerden bei "Teuro-Hotline"


Auch in Deutschland wird ein Preisanstieg beobachtet. Das hat bei der "Teuro-Hotline" zu zahlreichen Beschwerden geführt. Zum Frisör zu gehen ist in Deutschland nach der Euro-Einführung um 15 Prozent teurer geworden.


Weniger Vergleichsmöglichkeiten


Insgesamt, so die Konsumentenschutzorganisation in Brüssel, sind die Beschwerden über zu hohe Preis zurückgegangen.


Das könnte damit zusammenhängen, dass in den meisten Ländern die doppelte Preisauszeichnung weggefallen ist und die Konsumenten die Preise jetzt schlechter vergleichen können.

Kommentar KLL:

Es sind immer kleine, fast unbedeutende wirtschaftliche Verschlechterungen, aber in den letzten Jahren summieren sie sich immer mehr und mehr.
Ich erinnere mich noch, wie die österreichische Regierung vor der Abstimmung über einen EU-Beitritt eine total einseitige "Aufklärungskampagne" über die EU veranstaltete - um Millionen Steuergelder, in deren Zuge man uns immer wieder versicherte, dass wir in der EU MEHR Geld im Geldbörsl haben würden - bis zu 1000 Schilling mehr im Monat!



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