ein neuer Balkan-Konflikt?

Geschrieben von IT Oma am 29. Juli 2002 20:40:57:

aus Evis Forum (leider ohne Quelle)

Jugoslawische Soldaten schießen auf Kroaten

Ein Zwischenfall an der jugoslawisch-kroatischen Grenze hat neue Spannungen zwischen
den beiden Nachbarländern ausgelöst. Jugoslawische Soldaten eröffneten am Sonntag das
Feuer auf ein Schiff einer offiziellen kroatischen Delegation, wie die serbische Polizei
mitteilte. Verletzt wurde niemand. Der kroatische Ministerpräsident Ivica Racan forderte
eine "öffentliche Entschuldigung". Das kroatische Fernsehen sprach vom schwersten
Zwischenfall seit dem Ende des Krieges zwischen Jugoslawien und Kroatien 1995.

Die Delegationsmitglieder wurden festgenommen und mehrere Stunden lang festgehalten. Der Delegation gehörten
24 Kroaten an, unter ihnen vier Kinder, wie das kroatische Außenministerium mitteilte. Die Abordnung kam von
einem Treffen mit serbischen Politikern zurück, bei dem es um die zwischen beiden Seiten umstrittene Donau-Insel
Sarengradska Ada ging.

Der Zwischenfall ereignete sich in der Nähe der serbischen Stadt Backa Palanka, etwa hundert Kilometer
nordwestlich von Belgrad. Die Donau markiert in dieser
Gegend die Grenze zwischen den beiden Ländern. Die Insel
Sarengradska Ada gehörte bis zum Auseinanderbrechen
Jugoslawiens 1991 zu Kroatien. Derzeit wird sie von Belgrad
kontrolliert.

Die beteiligten jugoslawischen Soldaten seien bisherigen Ermittlungen zufolge offenbar nicht
über das Schiff und seine Besatzung informiert gewesen, sagte der jugoslawischen
Außenminister Goran Svilanovic. Noch am Abend trafen sich Svilanovic und Racan in Ilok im
Osten Kroatiens. Er hoffe, dass der Vorfall sich nicht negativ auf die Beziehungen zu Kroatien
auswirke, sagte Svilanovic im serbischen Fernsehen.

Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica bezeichnete die Schüsse laut
Nachrichtenagentur Hina als "Einzelfall", dessen Wiederholung er mit aller Macht verhindern
wolle. Er und sein kroatischer Kollege Stipe Mesic seien überzeugt, dass die bilateralen
Beziehungen nicht beinträchtigt werden, zitierte die Nachrichtenagentur Tanjug eine Erklärung Kostunicas.

Svilanovic und auch der serbische Regierungschef Zoran Djindjic hätten sich bereits für den Vorfall entschuldigt, sagte Racan im Rundfunk. Dies
reiche jedoch nicht aus. "Ich will eine öffentliche Entschuldigung hören", betonte der Regierungschef.


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