Unsichtbarer Strichcode aus genetischem Material
Geschrieben von Mr. Burns am 19. April 2001 08:24:42:
Unsichtbarer Strichcode aus
genetischem Material soll Gegen-
stände vor Diebstahl schützen
Ein künstlicher genetischer Fingerabdruck könnte
in Zukunft zur eindeutigen Kennzeichnung unbe-
lebter Objekte dienen und bei der Wiederbeschaffung
gestohlener Gegenstände hilfreich sein. Das
berichtet der Online-Dienst "The Alchemist".Der britische Chemiker Jonathan Cox von der
Universität Bath hat einen unsichtbaren
Strichcode aus DNA-Molekülen entwickelt.
DNA-Moleküle enthalten den genetischen Code
von Lebewesen und helfen der Polizei mittels
des sogenannten genetischen Fingerabdrucks
schon heute beim Auffinden von Tatverdächtigen.
Cox interessiert sich jedoch für die eindeutige
Kennzeichnung von unbelebten Objekten. Er mischt
aus DNA-Bruchstücken eine neue unverwechselbare
DNA-Mixtur zusammen. Diese wird dann auf Gegen-
stände oder Dokumente aufgebracht, die dadurch
eine eindeutige Signatur erhalten. "Beim gegen-
wärtigen Stand erlaubt das genetische Strichcode-
verfahren über eine Million verschiedene
Etikettierungen", sagt Cox. In Zukunft hält er
bis zu eine Billion verschiedene Codierungen
für möglich.
Zur Enthüllung des unsichtbaren Codes wird
das DNA-Material zunächst mit einem Lösungs-
mittel von dem signierten Gegenstand abgelöst
und dann vervielfältigt. In einem Elektro-
phorese-Verfahren wird die DNA anschließend
in Fragmente aufgespalten, die in einem
elektrischen Feld unterschiedlich weit
wandern, was dann tatsächlich einem Strichcode
ähnelt.
Einen ersten Zuverlässigkeitstest hat Cox
mit einem DNA-codierten Brief durchgeführt.
"Mal abgesehen davon, dass der Brief die
Unbilden des britischen Postsystems
überstanden hat", sagt Cox augenzwinkernd,
"bleibt die DNA-Mixtur auf Papier für
mindestens sechs Monate haltbar."
Mehr zur DNA finden Sie im bdw-Newstickerarchiv.