Treffen Tony Blairs mit US-Präsident vorverlegt!!!

Geschrieben von Danihl am 20. Juli 2002 22:06:08:

Sieht so aus, als ob wahrscheinlich der 1. August als möglicher Termin für einen Irak-Angriff doch in Frage kommt.

http://www.jungewelt.de/2002/07-17/004.php
Kriegsgipfel bei Bush geplant

Treffen Tony Blairs mit US-Präsident vorverlegt. Britisches Militär bereitet sich auf Besatzerrolle im Irak vor Nach einem Bericht der renommierten britischen Zeitung The Observer bereitet sich Tony Blair auf einen »Blitzbesuch« bei US-Präsident George W. Bush vor. Ein ursprünglich für Herbst geplantes Treffen in Camp David sei ohne genauen Termin vorverlegt worden. Die Meldung des Wochenblattes über diesen sogenannten Kriegsgipfel hat erneut Spekulationen Vorschub geleistet, wonach Washington mit seinen Angriffsplänen doch bereits viel weiter ist als bisher angenommen. Bush wolle mit seinem immer wieder angekündigten Irak-Krieg offensichtlich nicht länger warten. In diese Richtung werden auch die neuesten Zahlen aus dem Londoner Verteidigungsministerium gedeutet. Die Tatsache, daß Übungsflüge britischer Kampfjets in niedriger Höhe in letzter Zeit stark zugenommen haben, würde nicht nur darauf hinweisen, daß die Blair-Regierung den geplanten US-Krieg mitmachen wird, sondern auch, daß der Angriff auf Irak innerhalb der nächsten sechs Monate bevorsteht. Auch die starke Reduzierung und Zurückverlegung britischer Truppen aus Bosnien, Mazedonien, Sierra Leone und derzeit aus Afghanistan werden als Zeichen für die Vorbereitungen auf den nächsten Krieg gewertet. Am Dienstag erklärte Premier Blair schließlich vor dem Parlament in London, bezüglich des Krieges gegen Irak seien »alle Option offen«.

The Telegraph berichtete unter Berufung auf eine hochrangige Quelle im Verteidigungsministerium, daß die Minister der Blair-Regierung von führenden britischen Militärs gewarnt wurden, daß nach einem gewonnenen Krieg gegen Saddam Hussein britische Truppen bis zu fünf Jahre als Besatzungsmacht im Irak blieben müßten, um zu verhindern, daß das Land in Anarchie und in mehrere Teile zerfällt. Für den Wiederaufbau müsse die notwendige Stabilität gesichert werden.

Falls Tony Blair ein ernst zu nehmender Mitspieler im amerikanischen Machtkampf um die Kontrolle der Golfregion sein möchte, dann würden dem Londoner Verteidigungsministerium zufolge bis zu 30000 britische Soldaten benötigt werden, um an der Seite der Amerikaner gegen Irak zu kämpfen. Ähnlich wie derzeit in Afghanistan müßte die Hälfte der britischen Truppen nach dem Sieg für etliche Jahre im Irak bleiben. Dies liege jenseits der finanziellen Möglichkeiten des britischen Verteidigungsministeriums. Allerdings spekuliert London bereits darauf, daß andere Länder, die sich nicht direkt am Angriff auf Irak beteiligen wollen, den Briten einen Teil ihrer Kriegskosten bezahlen werden, wie das bereits vor elf Jahren bei der Operation »Wüstensturm« geschehen war. Damals hatten zum Beispiel Deutschland und Japan mehrere Milliarden US-Dollar an die britische und US-amerikanische Kriegskasse überwiesen.

Inzwischen mehren sich in Bagdad die Zeichen der Nervosität. Der Irak hat das Nachbarland Iran davor gewarnt, nicht zu versuchen, im Windschatten eines amerikanischen Angriffs eigene alte Rechnungen militärisch zu begleichen. Für starke Irritationen in Bagdad hat auch die Teilnahme des jordanischen Prinzen Hassan an dem Treffen exilirakischer Gruppen in London gesorgt. (siehe jW vom 16.7.) »Diese Einmischung in die internen Angelegenheiten Iraks ist nicht akzeptabel«, erklärte dazu der irakische Botschafter in Jordanien, Sabah Yasin. Seit Wochen in der internationalen Presse wiederkehrende Meldungen, wonach Jordanien entgegen offizieller Dementis gewillt sei, den USA Militärbasen für den Angriff auf Irak zur Verfügung zu stellen, heizen die Atmosphäre zwischen den beiden Nachbarländern an. Die USA haben im laufenden Jahr die militärische und wirtschaftliche Hilfeleistungen an Jordanien auf insgesamt 500 Millionen Dollar verdoppelt. Der US-Kongreß hat bereits weitere 100 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Daher wird der für Ende dieses Monats geplant Besuch des jordanischen Königs Abdullah bei US-Präsident Bush im Nahen Osten mit großer Spannung erwartet.

Antworten: