Re: Vieleicht sollten wir uns mal

Geschrieben von Swissman am 26. September 2000 03:10:50:

Als Antwort auf: Vieleicht sollten wir uns mal geschrieben von Mick am 24. September 2000 23:45:31:

Wenn Du mich fragst, haben die USA ihren Zenit bereits überschritten: Unmittelbar nach "Desert Storm" haben sie den Höhepunkt erreicht: Sie konnten es sich leisten, überall ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie im Prinzip wenig bis gar nichts angingen, ohne dass jemand gewagt hätte, dagegen zu protestieren!
Und nun zeigen sich die ersten Verfallserscheinungen (dekadent und verweichlicht sind die Amerikaner in ihrer grossen Mehrheit ja schon länger...): Die USA haben swar immer noch den Willen, sich überall einzumischen, aber nur solange, bis es Opfer gibt... Es war in Ordnung, am Golf einen Krieg zu führen, der 100'000 Iraker das Leben kostete. Kurze Zeit später erwuchs ihnen in Somalia mit Mohammed Farah Aidid ein Gegner, der an sich keine Chance gegen die US-Army hatte. - Doch, Überraschung: Es genügte, einen einzigen Hubschrauber abzuschiessen, und dadurch acht Soldaten zu töten, um den amerikanischen Willen zu zerbrechen! Übrigens: Aidid wird seitdem steckbrieflich gesucht - wegen Terrorismus! Merke: Wenn die US-Armee am Golf einige 1000 Iraker lebendig begräbt, dann war halt Krieg. Wenn jemand den Amerikanern Verluste zufügt, ist er ein Terrorist! À propos Terrorismus: Das Embargo gegen den Irak erfüllt zumindest meine Definition von Terrorismus sehr genau: Um Saddam Hussein zu bestrafen verbietet man kurzerhand sämtlichen Handel mit dem Irak - nicht nur den Verkauf von Rüstungsgütern, sondern auch von Nahrungsmitteln und Medikamenten. Die Schätzungen reichen von 1 Mio bis zu 2 Mio Irakern, zum grössten Teil Kinder und alte Menschen, die sterben mussten, weil ihre Krankheiten mangels Medikamenten nicht behandelt werden konnten - und dass in einem Land, dessen Gesundheitswesen vor "Desert Storm" in der arabischen Welt führend war!

>In der Geschichte war es immer so, das die größten Reiche letzendlich von innen zerbrachen.

Du sagst es: Wenn ich die USA betrachte, muss ich immer wieder ans antike Rom denken... Panem et circenses - Brot und Spiele. Etwas anderes zählt nicht. Und ein Blick ins Fernsehen lässt auch für Europa nichts gutes erwarten... :-((
Die USA sind heute ein Riese auf tönernen Füssen. Um diese zu zerschlagen, braucht es nicht einmal unbedingt einen Weltkrieg (obwohl dieser natürlich dasselbe bewirken würde) - der nächste Börsencrash genügt vermutlich bereits... (ob es einen Crash gibt, ist dabei nicht die Frage, die Frage ist nur wann er kommt.)

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