Der bleierne Schlaf
Geschrieben von Torsten am 11. Juli 2002 10:39:25:
Liebe Leute,
weil der "Seher" von Ray Nolan verfilmt wird, noch ein paar Gedanken zu Atuka-hé (dessen Visionen stehen doch in dem Buch?):
»Nein — ich spüre, was du denkst. Viele sehen das Ende wie du, aber es wird nicht kommen! Nur bleierner Schlaf liegt über der Welt. Grau, matt. Die weißen Menschen sind müde, sie glauben an nichts mehr, oder sie sind verblendet durch andere und glauben das Falsche. Kluge, aber abgestumpfte Menschen. Nur die Jugend ist lebendig und verlacht die Alten. Alles lebt weiter im Grau dahin, im Dämmerschlaf."
...(es folgen Passagen über Unwetter und Flugzeugabstürze) ...
"Dann, weißer Mann, nähert ihr euch dem Punkt, der euch ärmer macht, als wir es sind. Du wirst es sehen — zwei, drei Mal passiert es im kleinen, dann kommt der Schock. Ich sehe Münzen, die verschmelzen, brennende Geldnoten in den Händen unzähliger Menschen. Es wird wenig wert sein, das Geld, immer weniger, und keiner will sich davon trennen. Das ist merkwürdig. Ihr beweint das Geld und seht die Früchte nicht an den Bäumen! Du siehst, daß ich darüber lache, aber viele werden weinen. Vieles wird anders mit dem Geld, es bleibt euch erhalten, aber es wird ein neuer Anfang gemacht werden, der viele ins Unglück stürzt. Ziemlich anders ... ziemlich anders ... und erst spät im Jahr."...Die meisten Menschen können nur noch in der Kategorie Geld denken. Alles Handeln ist danach ausgerichtet und darauf, was man dafür konsumieren und damit für Spaß haben kann. Ein besonders deutlicher Ausdruck ist: "Was nicht viel kostet ist nicht viel wert.". Der Begriff des Wertes ist nur noch auf das Geld bezogen, andere Werte werden nicht mehr akzeptiert.
Daß damit keine Zufriedenheit zu erlangen ist, zeigt sich in der bleibenden Spannung und Gier nach mehr - die man mit noch mehr Geld zu befriedigen sucht. Das führt zu immer schwachsinnigeren Angeboten, die dem Menschen erst durch ein aufwendiges "Marketing" schmackhaft gemacht werden müssen (weil von allein kein Mensch darauf kommen würde, in scheinbarem Kontakt mit einer Scheinwelt vor einem 1,2GHz-Rechner sein Leben zu verplempern). Auch die "Unterhaltung" muß immer schriller, tabuloser und oberflächlicher werden (Leichen, Titten, Stefan Raab).
Kommt es zu einer Entwertung des Geldes, hat das nicht nur Armut und Elend zur Folge - auch die Oberflächlichkeit eines geldabhängigen Wertesystems wird sichtbar und die plötzliche Inhaltslosigkeit des Lebens. Nicht nur das Geld, auch das Leben wird entwertet. Was, wenn einem nichts mehr zum Sinn des Lebens einfällt, wenn man Geld und das dafür Käufliche wegläßt? Was, wenn man den Wert dessen nicht mehr erkennt, was keinen Strichcode trägt?
Noch was Anderes: das, was man als Raum-Zeit-Kontinuum bezeichnet, steckt auch in der Weltformel. Die einfachste (unvollständige) Erklärung findet sich in Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie (E=mc^2). Kurze Erläuterung: Masse und die beiden Dimensionen Raum und Zeit können ineinander umgewandelt werden. Betrachtet man das für den gleichen Raum und die gleiche Zeit, entsteht "freie" Energie, die wiederum auf andere Eigenschaften (elektrische und magnetische) einwirkt - daher die starke elektromagnetische Strahlung bei Kernexplosionen.Aus meiner Sicht ist es wenig empfehlenswert, ohne das nötige Verständnis an einem solchen System herumzuspielen. Eine weitere Eigenschaft ist nämlich das menschliche Bewußtsein. Daher kommt es u.a. in der Nähe von Kernexplosionen zum "Filmriß".
Der Versuch, die Weltformel und ihre Ableitungen (wie die Relativitätstheorie) im egoistischen Interesse zu nutzen, muß zu Schaden und Zerstörung führen, die auf den Nutzer und/oder seine Nachkommen zurückwirken. Dummerweise auf alle Anderen mit. Ich werde mich deshalb auch schwer hüten, einen persönlichen Vorteil daraus ziehen zu wollen und kann nur Jeden davor warnen, das zu versuchen.
Viele Grüße
Torsten